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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Wohnzimmer hatte Chloe eilig den Stuhl vom Spiegel weggeschoben und Fenns Kamm und Schere so schuldbewusst weggelegt, als ob sie sich gerade mit Gummimasken und Peitschen einer Sadomaso-Aktion hingegeben hätten. In den wenigen Momenten, die Miranda brauchte, um ins Zimmer zu stürmen, griff sie nach einem Teppichmusterbuch und begann es höchst konzentriert durchzublättern.
    »So sah ich auch aus, wenn ich eigentlich für meine Prüfungen lernen sollte«, bemerkte Miranda. »Sobald man jemanden kommen hört, schubst man die Zeitschriften unters Bett, stellt die Musik ab, packt sich ein Lehrbuch und sieht gefesselt aus.« Sie schenkte Fenn ein bezauberndes Lächeln. »Ich will nur wissen, warum Chloe das gerade macht.«
    »Ich dachte, du würdest heute Abend zu Hause bleiben«, lenkte Fenn ab.
    »Danny ist aufgetaucht. Er sagte, es sei Zeit, dass wir wieder Freunde würden.« Mirandas Hacken klapperten auf dem frisch abgeschliffenen Holzboden, während sie auf und ab ging und das Zimmer betrachtete.
    »Und?«
    »Er hat mich auf einen Versöhnungsdrink eingeladen.«
    »Und was ist dann passiert?«, fragte Chloe.
    »Erst war er herablassend und angeberisch.« Miranda zählte an ihren Fingern ab. »Dann wurde er beleidigend und unhöflich und weigerte sich, auch nur ein Wort von dem zu glauben, was ich sagte.«
    »Es ging nicht zufällig um eine deiner Ausreden fürs Zuspätkommen?«, erkundigte sich Fenn. »Und um einen hilflosen Welpen, der von einem Brummi niedergewalzt wurde?«
    Miranda beachtete ihn nicht. Sie nahm den dritten Finger. »Und schließlich stritten wir uns wieder und wurden eben nicht wieder Freunde.« Sie zuckte die Achseln, um zu zeigen, dass es ihr völlig egal war. »Ich habe den Pub verlassen und vergessen, dass ich gar kein Geld dabeihatte.
    Doch dann habe ich mich daran erinnert, dass du Chloe hierher gebracht hast, deshalb dachte ich, ich könnte mit dir zurückfahren.« Sie schenkte Fenn ein gewinnendes Lächeln. »Ich werde auch nicht stören. Macht ihr beide nur so weiter, als wäre ich nicht da.«
    »Aber Danny ist doch nett«, protestierte Chloe. »Wir mögen ihn wirklich alle. Was ich nicht begreife, ist, wie du es anstellst, dich ständig mit ihm zu zanken.«
    »Ich? Ha! Er macht doch nur den Mund auf und fängt an, auf mich loszugehen.« Miranda sah empört aus. »Ich verteidige mich doch nur.«
    »Was hat er sich denn geweigert zu glauben?«
    »Etwas, was stimmte!«
    Fenn, der seine Schere gefunden hatte und den Stuhl wieder vor den Spiegel stellte, murmelte leise: »Na, wer weicht denn hier aus?«
    »Weiter.« Chloe war fasziniert davon, dass Miranda Ausflüchte machte. »Sag’s uns.«
    »Okay. Ich habe ihm erzählt, dass ich mich mit jemandem treffe.«
    Chloe runzelte die Stirn.
    »Aber das tust du nicht.«
    »Tu ich doch.«
    Fenn sah Miranda scharf an. Er hoffte, dass dies nichts mit Miles Harpers Auftauchen neulich im Salon zu tun hatte. Nein, nein, das konnte nicht sein. Selbst Miranda war nicht so naiv.
    Es war jedoch merkwürdig, dass sie den Vorfall mit Miles Harper Chloe gegenüber offenbar nicht erwähnt hatte. Miranda, die sonst nie Klatsch für sich behalten konnte, hatte es aus irgendeinem Grund geschafft. Fenn fragte sich, warum.
    »Und darüber habt ihr gestritten?«, beharrte Chloe. »Danny hat dir nicht geglaubt, als du ihm sagtest, du hättest einen Freund, also hast du dich mit ihm gezankt und bist aus dem Pub gestürmt?«
    »Er hat schreckliche Dinge über mich gesagt«, jammerte Miranda. »Ich sage dir, Daniel Delancey ist ein richtiges Schwein.«
    Der Gedanke ging ihm gegen den Strich, doch widerstrebend musste Fenn zugeben, dass er Miranda dankbar dafür war, dass sie aufgetaucht war. Chloe die Haare ohne eine Anstandsdame zu schneiden wäre riskant gewesen. Zumindest konnte er sich nun auf seine Aufgabe konzentrieren.
    Es war, überlegte Fenn, eine verrückte Situation. Normalerweise, wenn er ein Mädchen traf, das ihm gefiel, landeten sie innerhalb von Stunden im Bett. Und doch stand er nun hier, war jemandem begegnet, der so unberührbar war wie eine Nonne, hatte sich hoffnungslos verliebt in sie und durfte sie nicht mal küssen.
    Noch nie zuvor war ihm so etwas passiert. Er musste jetzt nur sichergehen, dass niemand etwas bemerkte.
    »Wer ist denn der Typ, mit dem du gehst?«, fragte Chloe.
    Miranda schüttelte den Kopf.
    »Ich kann es dir nicht sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Ich kann einfach nicht, okay?«
    Chloe blickte entsetzt auf Mirandas

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