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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Neuseeland? Sie hatte keine Ahnung.
    Chloe saß am Fußende seines Riesenbettes, schüttelte das Haar zurück und schenkte den beiden Fenstern ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. »Ich denke, Rollos.«
    »Dein Pony fällt dir ständig in die Augen«, bemerkte Fenn.
    »Nicht diese schrecklichen rüschigen Rollos«, Chloe deutete mit der Hand Rüschen an, »wie die Höschen von Scarlett O’Hara.«
    »Könnte ich dir nicht die Haare schneiden?«
    Chloe war schon damit beschäftigt, ein Musterbuch durchzublättern. Sie fand, was sie suchte, und hielt es hoch.
    »Silber und Beige, und ganz einfach … oh.« Mit Verspätung nahm sie Fenns Worte zur Kenntnis, und ihre Hand flog schuldbewusst zu ihrem Pony. »Du meinst meinen Dulux-Look? Ich wollte es eigentlich letzte Woche schneiden, aber Miranda hat sich meine Nagelschere geliehen, um ihren Föhn zu reparieren, und …«
    »Ich will so etwas nicht hören.« Fenn fühlte sich wie ein Chirurg, dem man gerade erzählt hatte, dass ein Patient beschlossen habe, sich mit einem Messer und einem verrosteten Löffel selbst den Blinddarm rauszuschneiden.
    Chloe nahm sein Schaudern wahr und zog entschuldigend eine Grimasse.
    »Tut mir Leid, normalerweise bin ich nicht so taktlos.« Sie zuckte verlegen die Achseln. »Versuche nur zu sparen.«
    »Willst du es mich machen lassen?«, fragte Fenn.
    Chloe war überglücklich.
    »So ein Angebot werde ich wohl kaum ausschlagen, oder?«
     
    In all seinen Jahren als Friseur war dies für Fenn eine Premiere. Normalerweise waren die Kundinnen verrückt nach ihm und flirteten schamlos. Weniger oft, wenn er zu dem Schluss kam, dass ihm das Aussehen einer dieser Kundinnen gefiel, flirtete er zurück, ließ sich ihre Telefonnummer geben und lud sie vielleicht ein.
    Dies jedoch war eine ganz neue Erfahrung, die es ihm schwer machte, sich zu konzentrieren. Zum ersten Mal, seit er Chloe kannte, fuhr er tatsächlich mit den Fingern durch ihr Haar, berührte ihren Nacken, ließ die Hände auf ihren Schultern ruhen …
    Er konnte schauen, und jetzt konnte er berühren, aber er durfte ganz sicher nicht flirten. Sie war im sechsten Monat schwanger von einem anderen Mann, ermahnte sich Fenn. Sie wäre entsetzt, wenn sie wüsste, welche Gefühle er für sie hegte.
    »Schneid viel ab«, sagte Chloe begierig, formte eine Schere aus ihren Fingern und zeigte ihm, wie viel sie weg haben wollte. »Kein Bürstenschnitt, nur bis zu den Schultern.«
    »Bis hierher meinst du?« Fenn nahm das schwere blonde Haar in die Hände und ließ es auf beiden Seiten ihres Nackens liegen. Gott, sogar diese einfache Geste ließ ihn erbeben. Er hielt eine Sekunde inne, spürte die Wärme von Chloes Haut und atmete ihren vertrauten leichten Duft ein. Es wäre jetzt so leicht, so leicht, sich hinunterzubeugen und sie in den Nacken zu küssen …
    »Fenn Lomax, wo bist duuuu?«

47
    Fenn und Chloe sahen sich im Spiegel an; der Zauber war gebrochen. Draußen auf der Straße schrie jemand aus voller Kehle, und beide kannten diese Stimme.
    Fenn ging lustlos zum Fenster und sah hinaus. Ein paar Meter entfernt stand Miranda und winkte ihm zu.
    »Ehrlich«, rief sie aus, als er sie hereinließ, »du hast hier vielleicht mürrische alte Nachbarn. Du hättest die Blicke sehen sollen, als ich deinen Namen gerufen habe. Ich meine, ich habe mich an den Straßennamen erinnert, wusste aber nicht die Hausnummer.« Sie zuckte die Achseln. »Wie sonst hätte ich herausfinden sollen, wo du wohnst?«
    Noch etwas, um seine Beliebtheit zu steigern. Teppiche mit Zebramustern und Freundinnen mit blauem Haar, die auftauchten, um zu randalieren und höchstwahrscheinlich den ersten wohlhabenden Bewohner überfallen würden, auf den sie trafen.
    »Du warst ziemlich laut«, bemerkte er.
    »Na ja, wenn ich geflüstert hätte, hättest du mich nicht gehört. Ist doch so, oder?« Miranda schoss an ihm vorbei und blickte sich interessiert um. »Ich habe die toten Tiere draußen im Mülleimer gesehen. Hm, hätte nicht gedacht, dass du auf so eine Wohnung fliegen würdest.«
    »Es wird gut aussehen, wenn es fertig ist.« Fenn klang kurz angebunden. »Was tust du eigentlich hier?«
    »Dachte nur, ich komm mal vorbei.« Sie schenkte ihm einen neckischen Blick. »Geht es dir gut? Ich störe doch nicht, oder?«
    O toll, das hatte ihm gerade noch gefehlt: Miranda, die mit den Augenbrauen wackelte und die große Psychiaterin spielte.
    »Nein.« Warn sie vor, dachte Fenn. »Ich habe Chloe gerade die Haare geschnitten.«
    Im

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