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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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frustrierend war. Hätte sie wen auch immer zurückrufen können, hätte sie der Person versichern können, dass zwischen ihr und Fenn absolut nichts lief.
    Chloe sah auf die Uhr und ging nach oben. Sie hatte versprochen, heute Abend für Bruce und Verity zu babysitten, und sie hatten gebeten, dass sie um sechs bei ihnen wäre. Da sie über Nacht bleiben würde, musste sie duschen, Kleider zum Wechseln mitnehmen und Miranda eine Nachricht hinterlassen.
    Chloe tat all dies innerhalb von fünfzehn Minuten in großer Eile, ohne den Anruf von einer von Fenns sauren Freundinnen zu erwähnen. Es war zu kompliziert, es in einer kurzen Nachricht zu erklären, und sie wollte nicht, dass Miranda anfing zu lästern und sie wegen ihrer topgeheimen, ach so leidenschaftlichen Affäre mit Fenn zu necken.
    Jeder mit nur einem Funken gesunden Menschenverstandes würde sofort begreifen, dass zwischen ihnen nichts war, dachte Chloe wehmütig, doch es war nicht zu leugnen, dass sie ziemlich viel Zeit mit Fenn verbrachte. Und das konnte eindeutig falsch verstanden werden.
    Vielleicht war es Zeit, einen Schritt zurück zu machen.
    Zuerst einmal den Ausflug zu Harrods absagen.
    Und auf das Thai-Curry verzichten.
    Chloe nahm den roten Stift und die Nachricht, die sie schon für Miranda gekritzelt hatte, und fügte hinzu:
     
    PS : Besuche morgen meine Mutter, gehe direkt von Bruce und Verity aus hin. Könntest du Fenn verständigen, dass er seine Teppiche selber auswählen muss?
     
    Chloe hielt inne, um die Nachricht durchzulesen, empfand einen Stich und musste sich eingestehen, dass sie sich mehr auf den Einkaufstrip gefreut hatte, als ihr bis dahin bewusst war. Ihr wurde ganz heiß bei dem Gedanken, dass ihre Hormone vielleicht allmählich Amok laufen könnten, dass sie vielleicht eine Art traurige, schwangere Vernarrtheit in den ersten Mann entwickelte, der ihr seit Monaten ein bisschen Freundlichkeit entgegenbrachte.
    O Gott, umso mehr ein Grund, auf die Bremse zu treten, dachte Chloe schaudernd. Es war ihr einfach bis jetzt nicht in den Sinn gekommen, dass dies passieren könnte. Die anonyme Anruferin hatte doch ins Schwarze getroffen.
    Und Gott sei Dank hat sie angerufen, seufzte Chloe erleichtert auf, denn zumindest weiß ich nun, dass ich auf Distanz gehen muss, bevor alles außer Kontrolle gerät und peinlich wird.
    Im Grunde durfte sie Fenn zu ihrem eigenen Schutz nicht mehr sehen.
    Liebe anonyme Anruferin, wer immer du auch bist … danke.
     
    »Kommst du auf einen schnellen Drink rein?«, bot Miranda an, als Fenn sie nach der Arbeit heimfuhr.
    Fenn antwortete beiläufig: »Okay.«
    Doch das Haus war leer.
    »Ausgeflogen!« Miranda hielt die zwei Nachrichten hoch wie ein empörter Eislaufrichter. »Beide ausgeflogen und haben mich allein gelassen. Ich frage dich: Ist das nicht egoistisch und rücksichtslos?«
    Fenn, der die letzten Stunden damit verbracht hatte zu überlegen, unter welchem Vorwand er Chloe zum Abendessen einladen sollte – etwa um über Blumenkästen zu diskutieren –, meinte: »Mach dir keine Umstände wegen des Drinks. Ich sollte zurückfahren.«
    Egal, zumindest würde er sie morgen sehen.
    »Warte noch.« Miranda las den Rest von Chloes Nachricht. »Das hier ist für dich.« Sie wedelte fröhlich mit dem Zettel unter seiner Nase herum. »He, sieht aus, als ob man dich sitzen lässt. Willst du, dass ich komme und dir helfe, neue Teppiche auszusuchen? Nichts Glitzerndes, ich versprech’s.«
    »Nett von dir, aber ich hatte mich eigentlich gerade auf Glitzer versteift. Also vielen Dank, aber nein.« Fenn lächelte sein kühles, distanziertes Cheflächeln, weil er lieber barfuß über glühende Kohlen gegangen wäre, als das Plappermaul Miranda auch nur ahnen zu lassen, wie enttäuscht er wegen Chloe war.
     
    »Ah, guten Abend, ich führe eine Umfrage für eine bekannte Frauenzeitschrift durch …«
    »Ja, wirklich? Wie aufregend«, meinte Miranda.
    »… und ich frage mich, ob Sie mir sagen könnten, welche Männer Ihrer Meinung nach die besten Liebhaber sind: a) Zoowärter, b) Vermesser oder c) Formel-Eins-Rennfahrer.«
    »O Gott, ich würde Ihnen ja gerne helfen«, seufzte Miranda, »aber leider bin ich lesbisch.«
    »Tut mir Leid, das war die falsche Antwort. Die richtige Antwort war c) Rennfahrer. Und ich wäre mehr als glücklich, wenn ich es Ihnen beweisen könnte …«
    »Wie ist alles gelaufen?«, unterbrach Miranda hastig, bevor er sich zu weiteren Scherzen hinreißen ließ.
    »Mission erfüllt.

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