Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
beleuchtete Weinbar. Sie bestellten Kaffee und setzten sich einander gegenüber an einen Ecktisch. Johnnie seufzte, fuhr sich mit den Fingern durch sein schon zerzaustes Haar, bevor er sich auf seinem Stuhl zurücklehnte und sich eine Zigarette anzündete.
    »Ich wusste nicht, wo du wohnst. Deshalb musste ich in den Salon kommen. Er hat mit Daisy Schluss gemacht«, sagte er leise. »Für den Fall, dass du sie im Fernsehen weinen und jammern gesehen und dich gefragt hast.«
    Miranda nickte mit schmerzender Kehle.
    »Danke.«
    »Er hat dich wirklich geliebt.« Johnnie zog heftig an seiner Zigarette. »Wie er über dich redete, war erstaunlich. Ich meine es wirklich so, so war er noch nie.«
    Mirandas Nase begann zu laufen vor Anstrengung, nicht zu weinen. Heimlich benutzte sie die Serviette.
    »Tut mir Leid. Bev hat mich gewarnt, mich nicht mit Miles einzulassen. Sie sagte, es würde mit Tränen enden.«
    Johnnie zuckte die Achseln und schüttelte den Kopf.
    »Nun ja, für mich auch. Schau, der andere Grund, weshalb ich dich sehen musste, war, dass ich herausfinden wollte, ob du zur Beerdigung kommen willst. Denn wenn ja, kannst du mit mir kommen.«
    »Danke, das werde ich nicht.« Miranda wollte nicht mal daran denken. Sie wusste, sie wollte nicht inkognito dort auftauchen und Zeugin sein, wie Daisy Schofield sich auf den Sarg warf und die große Trauernde spielte.
    Verständnisvoll nickte Johnnie.
    »Wenn du deine Meinung änderst, lass es mich wissen.« Er tätschelte ihre Hand und griff dann in die Gesäßtasche seiner abgetragenen Kordhose. »O ja, und ich habe etwas für dich.«
    Sie nahm das Kupferschwein, das noch warm von Johnnies Tasche war, und hielt es in ihrer Hand.
    »Hat sich ja nicht gerade als Glücksbringer herausgestellt.«
    »Er hat das Rennen gewonnen, oder?«
    Miranda hatte ein unbehagliches Gefühl im Magen.
    »Hat er es beim Unfall getragen?«
    »Nein. Das Lederband ist nach dem Rennen gerissen, als wir alle gefeiert haben. Ziemlich heftig, muss ich zugeben. Miles hat es mir gegeben, damit ich darauf aufpasse«, erklärte Johnnie. »Du siehst also, es hat ihm Glück gebracht.«
    Seine grauen Augen füllten sich mit Tränen. Nun war es an Miranda, ihm den Arm zu drücken.
    »Du wirst ihn so vermissen.«
    »Scheiße, man denkt, man sei halb darauf vorbereitet, wenn der beste Freund ein Rennfahrer ist.« Johnnie seufzte tief. »Aber dies ist wirklich unfair, auf der verdammten M1 von einem Laster zermalmt zu werden. Es sollte nicht so passieren.«
    Um fünf vor eins begleitete er Miranda in den Salon zurück.
    »Deine Aufpasserin beobachtet uns immer noch«, bemerkte Johnnie, während er die Milchglastür aufhielt und Bev herumfuhr.
    »Danke für alles.« Miranda umarmte ihn wieder, nachdem ihre Nase endlich frei genug war, um den Duft seines Armani-Rasierwassers einzuatmen. Ihr gefiel der Gegensatz zwischen der schmuddeligen Kleidung und dem raffinierten Duftwasser.
    »Ich melde mich«, versprach ihr Johnnie. Dann blickte er fest über Mirandas stachligen blauen Schädel und sagte: »Das ist eine schlechte Angewohnheit, wissen Sie.« Bev, an die dieser Kommentar gerichtet war, fuhr sofort auf.
    »Was?«
    »Nägel kauen.«
    Empört war das richtige Wort. Während sie ihre Hände ausstreckte und ihre langen Finger ausbreitete, um zu beweisen, dass ihre polierten, acrylfarbenen Nägel makellos waren, strömte praktisch Dampf aus Bevs Ohren.
    »Ich kaue nie Nägel«, informierte sie Johnnie eisig.
    Keine Ringe an dem entscheidenden Finger. Ausgezeichnet.
    »Nur weil sie nicht echt sind.« Er lächelte Bev an, nachdem er herausgefunden hatte, was er hatte herausfinden wollen. »Wenn Sie es versuchten, würden wahrscheinlich Ihre Zähne abbrechen.«
     
    »O Gott, ich bekomme dieses unheimliche Déjà-vu-Gefühl«, sagte Miranda. »Es kommt mir so vor, als ob jedes Mal, wenn es an der Tür klingelt, du davor stehst, um mich wieder mal zu ärgern.« Argwöhnisch beäugte sie den Strauß aus blassrosafarbenen Rosen. »Wofür sind denn die? Florence ist nicht hier, Chloe hat das Baby noch nicht, und keiner hat Geburtstag.«
    »Darf ich reinkommen?«
    »Warum nicht? Sonst tust du es ja auch.«
    »Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen«, sagte Danny. »Und die Blumen sind für dich.«
    »Rosa Rosen?« Aus der Fassung gebracht, ging Miranda instinktiv zum Angriff über. »Du hast blassrosa Rosen gesehen und an mich gedacht?«
    »Ja, nun ja, die Kakteen waren gerade ausverkauft.« Danny ging an ihr vorbei

Weitere Kostenlose Bücher