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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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und hoffen, dass er den Hinweis versteht?
    d) Verwickeln Sie ihn in ein Gespräch übers Wetter und sagen plötzlich: »Ups, ich habe gerade daran gedacht, dass ich kein Höschen anhabe?«
     
    Alles würde gut ankommen, dachte Johnnie. Traurigerweise war ihm noch nichts davon passiert. Nun, vielleicht war das mit dem Lächeln in der Vergangenheit schon mal geschehen, aber meistens hatte das Mädchen, das gelächelt hatte, danach gesagt: »Sie sind Miles Harpers Freund, oder? Wenn Sie mich ihm vorstellen könnten, wäre das toll!«
    Diesmal ließ sich Johnnie erwischen. Ohne es zu bemerken, hatte er Bev angestarrt. Als sie aufblickte und sich ihre Augen begegneten, schoss ihm etwas, was er nicht einmal im Ansatz beschreiben konnte, den Rücken herab.
    Johnnie hustete laut, um seine Verwirrung zu verbergen, und blickte gebannt auf eine Tampax-Werbung.
    O ja, sehr tapfer, ein richtiges Macho-Verhalten für einen erwachsenen Mann. Komm, Tabitha, komm, wie lange kann ein sexsüchtiger Exfilmstar brauchen, bis sie sich das Haar hat föhnen lassen?
    Schließlich war Tabitha fertig. Fenn brachte sie an den Empfang, und sie posierte für ihn.
    »Liebling, wie sehe ich aus?«
    »Wie eine alte Drag Queen.« Als ihr geliebtes Patenkind war Johnnie der einzige Mensch auf dem Planeten, der es sich erlauben konnte, sie zu necken. Grinsend half er Tabitha wieder in ihren falschen Pelzmantel. Dabei war ihm bewusst, dass Bev ihn wieder diskret beäugte.
    »Nein, ich sehe wundervoll aus«, schrie Tabitha auf. Schmollend wandte sie sich an Bev. »Nicht wahr, meine Liebe?«
    »Natürlich. Achten Sie einfach nicht auf ihn«, sagte Bev zuckersüß. Und fügte hinzu: »Alle anderen tun es auch nicht.«
    Das Telefon klingelte, als Tabitha und Johnnie gingen, und gab Bev die Gelegenheit, unglaublich beschäftigt zu klingen und so zu tun, als ob sie nicht bemerkt hätte, dass sie weg waren.
    »Soll ich dir was Lustiges erzählen?«, fragte Miranda, als Bev aufgelegt hatte. »Jedes Mal, wenn ich hergeguckt habe, hast du entweder heimlich Johnnie angeschaut, oder er hat heimlich dich angeschaut.«
    »Ach, sei nicht blöd!«
    »Bin ich nicht! Keiner von euch hat ein Wort gesagt, aber da war dieser ganze … Kram zwischen euch.«
    »Kram«, echote Bev ungläubig.
    »Du weißt schon.« Miranda machte geheimnisvolle Bewegungen mit den Händen. »Kram, den man nicht beschreiben kann.«
    »Du kannst es nicht beschreiben, das ist sicher. Egal, du redest Blödsinn.« Bev brauchte dringend kosmetische Sicherheit und griff unter die Theke nach ihrem Lippenstift. Er war von Chanel, glänzend und knallrot und immer in Reichweite. Da sie ihn mindestens ein Dutzend Mal pro Tag erneuerte – in Stresszeiten noch öfter –, war er auch ihr Rettungsring. Ein schneller Blick in den Spiegel hinter ihr und zwei schnelle Bewegungen waren alles, was nötig war, um Bevs Glauben an sich selbst und ein Gefühl Zen-ähnlicher Ruhe wieder herzustellen.
    »Blödsinn, ja?«, fragte Miranda fröhlich. »Nun, schau nicht hin, aber er kommt zurück.«
    Als die Salontür schwungvoll aufging, schoss Bevs Hand hoch, und ihr scharlachroter Lippenstift glitt in einer Linie von ihrem Mund bis in den äußeren Winkel ihres rechten Nasenlochs. Entsetzt schlug sie beide Hände vors Gesicht und duckte sich hinter den Empfangstresen.
    Keine Tücher da.
    Nichts, mit dem sie sich den Mund abwischen konnte, nur der Teppich.
    »Hallo?«, sagte Johnnie über ihr. »Es nützt nichts, ich weiß, dass Sie da sind.«
    Der Teppich sah verführerisch aus, aber er war perlgrau, und Fenn würde sie umbringen.
    Es gab nichts anderes. Sie beugte sich vor und wischte sich mit dem Rocksaum den Lippenstift ab. Der weiße Nicole-Farhi-Rock, für den sie monatelang gespart hatte.
    »Hallo, hallo?«
    Schließlich erhob sie sich in Zeitlupe. Johnnie lehnte über den Tresen und sah interessiert zu.
    »Was?«, gab Bev herausfordernd zurück und hasste ihn nun mehr denn je, weil er ihren besten Rock ruiniert hatte. Und obwohl das Schlimmste vom Lippenstift beseitigt war, musste sie immer noch wie bei Zahnschmerzen eine Hand über die rechte Gesichtsseite halten.
    »Okay, es ist so: Ich glaube, Sie sind in mich verknallt.« Johnnie presste seine Hände fest zusammen, damit sie aufhörten zu zittern. »Und Gott allein weiß, warum, aber ich weiß, dass ich in Sie verknallt bin. Wie ist es also?«
    Bev starrte ihn an. Der hatte Nerven!
    »Wie ist was also?«
    »Ach, kommen Sie, machen Sie es mir nicht so schwer.

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