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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Welt bringen!« –, sondern allein wegen der moralischen Unterstützung. Denn ganz ehrlich, wenn es hart auf hart kam und man jemanden um sich hatte, der einen ablenkte und zum Lachen brachte, war Miranda eindeutig die Richtige.
     
    Wenn man im Salon von Fenn Lomax arbeitete, gewöhnte man sich daran, Prominente zu sehen, doch selbst nach Fenns Maßstäben war das Schneiden und Frisieren von Magdalena Rosettis Haar so etwas wie ein Coup.
    Sie war im Augenblick eine der gepriesensten Schauspielerinnen der Welt, dieses Jahr mit dem Oscar ausgezeichnet und ebenso sehr für ihre Schönheit wie für ihr erstaunliches Talent gefeiert worden, und sie war gerade in London für die Fernsehübertragung einer Preisverleihung, die an diesem Abend live aus dem Grosvenor Hotel gesendet werden sollte.
    »Mein Friseur sollte mit mir herfliegen«, erklärte Magdalena Fenn. »Aber er ist im Central Park von seinem Roller gefallen, und ein Sechsjähriger ist mit seinen Rollerblades über seine Hand gefahren. Drei gebrochene Finger«, fuhr sie fort, »und er will zweihundert Millionen Dollar einklagen.«
    »Von dem Sechsjährigen?«, fragte Fenn.
    »Nein, von den Herstellern des Rollers, weil sie ihn nicht gewarnt haben, dass er herunterfallen könnte.«
    »Sie ist wirklich erstaunlich«, vertraute Bev Johnnie an, als er eine halbe Stunde nach Magdalenas Eintreffen anrief. »So toll, sogar mit über dem Waschbecken gesenktem Kopf, und sie hat den glattesten Hals, den ich jemals gesehen habe – verdammt, da kommt noch ein Anruf, wann kommst du also heute Abend?«
    »Halb acht. Noch sechs Stunden.« Johnnie grinste, er konnte einfach nicht anders; zurzeit war er so glücklich, dass er angefangen hatte, wie ein Teenager die Stunden zu zählen. »Solltest du den Anruf nicht annehmen?«
    »Lass sie warten. Ich möchte lieber mit dir reden.«
    »Lass das bloß deinen Boss nicht merken.«
    Da das nicht passieren konnte, hatte Bev keine Angst.
    »Fenn hat sich mit Magdalena Rosetti im VIP -Raum eingesperrt. Hat wer weiß was vor.«
    »Glücklicher Fenn.« Johnnie lachte und fügte dann hinzu: »Aber ich wäre lieber mit dir im VIP -Raum eingesperrt und hätte wer weiß was vor.«
    Schließlich, nach ein paar Minuten spielerischen Hin und Hers flüsterte Bev: »Ich mach jetzt besser Schluss … ich liebe dich … tschüs«, und nahm den Anruf an, der ärgerlicherweise immer noch wartete.
    Ehrlich, wie rücksichtslos. War das Ausmachen eines Termins, um den Pony gestutzt zu bekommen, wirklich der Höhepunkt im Leben mancher Leute?
    Hatten sie noch nie von wahrer Liebe gehört? »Jaaa, Fenn-Lomax-Salon, was kann ich für Sie tun?«, fragte Bev mit ihrer glattesten Stimme, die sagen wollte: Kommen Sie mir bloß nicht quer, ich bin die Empfangsdame.
    »Na. Na, endlich«, ertönte eine Frau, die eine ähnliche Telefontaktik anwendete. »Werden Sie ein R-Gespräch von Miss Chloe Malone annehmen? Sie muss mit Miss Miranda Carlisle sprechen.«
    »Miss Carlisle ist nicht hier, sie ist in der Mittagspause.« R-Gespräch? Was war los? Fenn würde nicht begeistert sein, wenn er davon hörte. Bev dachte schnell nach und sagte dann großmütig: »Aber ich nehme das Gespräch an.«
    Die Vermittlerin, die gelangweilt und nicht im Mindesten dankbar klang, seufzte und sagte: »Ich verbinde.«
    »Chloe?«
    »Bev?«
    »Chloe, was ist los? Miranda ist noch nicht aus der Mittagspause zurück, aber ich kann ihr eine Nachricht hinterlassen.«
    »Oh. In Ordnung. Okay.« Chloes Stimme klang hoch, und sie schien eindeutig nervös zu sein. »Kannst du ihr sagen, dass ich glaube, ich habe Wehen, damit, wenn sie nach der Arbeit gleich ins Krankenhaus kommt, ich sie dort treffen kann?«
    »Du
glaubst
, du hast Wehen?« Bev war verwirrt. »Himmel nochmal, weißt du es nicht?«
    »Wahrscheinlich habe ich Wehen. Es ist schwer zu erklären … o Gott, und da hämmern Kinder mit Skateboards an die Scheibe …«
    Fenn, der aus dem VIP -Raum auftauchte, tippte Bev auf die Schulter und sagte: »Kaffee für meine Kundin bitte. Schwarz mit zwei Stück Zucker.«
    Bev hörte ihn nicht und runzelte die Stirn – hämmerten auf die
Scheibe
? – und fragte: »Warte mal, wo bist du denn?«
    »In einer Telefonzelle in der Dempsey Street in Barnes. Also, es tut mir wirklich Leid wegen des R-Gesprächs, aber …«
    »Eine Telefonzelle?«, echote Bev entsetzt. »Gott, du kannst doch nicht in einer Telefonzelle gebären – das ist einfach zu unhygienisch!«
    Fenn, der gerade wieder Bev

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