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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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auf die Schulter tippen wollte, hielt inne und starrte sie an.
    »Mit wem redest du da?«
    »Und es riecht nach Pisse«, fuhr Bev fort und zog angeekelt die Nase kraus. »Chloe, wenn du Wehen hast, solltest du wirklich in die Klinik, sie haben dort saubere Laken und alles – oh, bleib eine Sekunde dran.« Bev, die erkannte, dass sie im Mittelpunkt von Fenns Aufmerksamkeit stand, bedeckte entschuldigend den Hörer mit der Hand. »Das ist Chloe«, flüsterte sie laut. »Du weißt schon, Mirandas Freundin. Sie wollte Miranda ausrichten lassen – oh, autsch!«
    Fenn entriss ihr den Hörer, bevor sie den Satz vollenden konnte. Entschlossen sagte er: »Chloe, was zum Teufel geht da vor?«
    Charmant, dachte Bev, bieg mir nur den Finger nach hinten, ja? Und denk bloß nicht daran, dich zu entschuldigen, o nein, tu mir nur ein bisschen weh, brich dann in ein Telefongespräch ein, das absolut nichts mit dir zu tun hat …
    »Sag mir, wo du bist«, befahl Fenn und ließ Bev zusammenfahren. »In Ordnung, ja, ich kenne die Dempsey Street. Okay, bleib da, beweg dich nicht, ich bin auf dem Weg.«
    »A-aber«, stammelte Bev, als er den Hörer aufknallte und zur Tür schoss, »du kannst doch nicht – Fenn, du kannst nicht einfach …«
    Die Tür schlug hinter ihm zu.
    Zu spät, er hatte es schon getan.
     
    »Mist, was ist los mit Fenn? Er ist gerade in seinem Lotus mit ungefähr hundert Meilen in der Stunde die Fulham Road entlanggeschossen.« Verblüfft wickelte sich Miranda ihren roten Schal vom Hals und warf ihr Beret im James-Bond-Stil auf den Hutständer. Nun ja, James Bond hatte sicher öfter als sie geübt.
    »Deine Freundin Chloe hat angerufen. Fenn ist losgerast, um sie aus einer öffentlichen Telefonzelle zu retten.« Bev zog eine heikle Grimasse – so sehr sie sich selber Babys wünschte, sie wünschte sich eigentlich, dass sie sie eingepackt im Supermarkt abholen könnte. »Chloe glaubt, sie hat Wehen. Ich muss sagen, es klingt alles ziemlich ekelhaft. Und richtig peinlich – sie ist umgeben von Jungs mit Skateboards, die sie anfeuern.«
    »Oh. Sie anzufeuern sollte eigentlich meine Aufgabe sein.«
    Miranda war enttäuscht, aber nicht allzu sehr. Als Chloe sie gebeten hatte, ihre Geburtspartnerin zu sein, hatte sie natürlich angenommen, dass das Ereignis selbst in einer Klinik stattfinden würde, am liebsten in einer, die mit Morphium, Hebammen und aller möglichen hochtechnischen Ausrüstung ausgestattet war.
    Auf dem Boden einer schäbigen Telefonzelle zu hocken hatte irgendwie nicht denselben Reiz. Wenn Fenn der Held sein wollte, so ging das für sie in Ordnung.
    »Ich habe also Magdalena Rosetti verpasst?« Miranda sah resigniert aus. »Ich nehme an, sie ist schon weg.«
    »Tja, das ist noch so was.« Bev sah empört aus. »Fenn war so darauf versessen, den Notarzt zu spielen, dass er sie ganz vergessen hat. Sie ist noch da drin.« Sie drehte den Kopf in Richtung VIP -Raum. »Halb geschnitten.«
    Miranda blieb der Mund offen stehen.
    »Du meinst …«
    »Ich meine wirklich halb geschnitten.« Bev machte mit den Händen eine schneidende Schere nach. »Ich habe ihr eine Tasse Kaffee gebracht, und sie hat mich gefragt, wo Fenn sei. Ich habe geantwortet, er sei in einer Minute zurück.« Sie zuckte hilflos die Achseln. »Ich meine, was sollte ich sonst tun? Lucy ist die nächsten Minuten völlig ausgebucht. James ist beim Mittagessen … Corinne wird sich um sie kümmern, sobald sie frei ist, aber das wird noch mindestens eine halbe Stunde dauern.« Sie schüttelte empört den Kopf. »Es ist wirklich nicht drin, wirklich nicht. Fenn kann nicht einfach vor den Kunden wegrennen und erwarten, dass er damit durchkommt – denk doch nur an die scheußliche Werbung, die uns das einbringt, wenn das rauskommt.«
    »Du hast absolut Recht«, stimmte Miranda zu.
    Ja, ja, ja!

59
    »Oh, nun, hallo! Ich habe mich schon gefragt, ob mein Deodorant versagt hat.« Magdalena lächelte ihr berühmtes breites Lächeln und stellte ihre leere Kaffeetasse ab. »Wo ist Fenn?«
    Es hatte keinen Sinn herumzueiern. Zeit, direkt auf den Punkt zu kommen.
    »Okay, es ist so«, begann Miranda. »Wenn Sie eine dieser widerborstigen, arroganten Schauspielerinnen wären, hätte ich eine wirklich gute Lüge erfunden. Aber da Sie so nett sind, werde ich Ihnen die Wahrheit sagen.«
    Magdalena zog eine Augenbraue hoch.
    »Schmeichelei bringt einen immer weiter. Jetzt schäme ich mich viel zu sehr, um zuzugeben, dass ich tatsächlich unglaublich

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