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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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möchte ein R-Gespräch anmelden, bitte.«
    Sie teilte der Frau die Nummer des Ladens mit und wartete darauf, durchgestellt zu werden. Es war in Ordnung, kein Grund zur Panik, alles war unter Kontrolle. Bruce würde helfen können.
    »Chloe, bist du es? Was, zur Hölle, denkst du dir eigentlich?« Bruce klang unglaublich erzürnt. »Hast du eine Ahnung, wie viel es kostet, ein R-Gespräch anzunehmen?«
    »Es tut mir Leid. Ich bin in einer Telefonzelle in der Dempsey Street.« Chloe suchte nach einer netten Art, es zu sagen. »Meine … äh, meine Fruchtblase ist geplatzt, und ich bin ein bisschen im Chaos und habe kein Geld bei mir …«
    »Himmel, Mädchen! Wenn du Wehen hast, sag deinem Mann, er soll dich ins Krankenhaus fahren.«
    »Greg ist weg.« Chloe fühlte Schweiß in ihrem Nacken kribbeln. »Aber die Sache ist die, ich glaube nicht, dass ich wirklich Wehen habe. Ich meine, ich habe noch keine richtigen Wehen gehabt …«
    »Du willst also den Nachmittag frei haben? Himmel nochmal, Chloe, du suchst dir aber wirklich den richtigen Moment aus! Ich habe dir doch gesagt, ich habe eine wichtige Verabredung …«
    »Bruce, bitte, ich brauche Hilfe.« Sei nicht dein ganzes Leben lang ein egoistischer Schuft, wollte Chloe brüllen, doch sie tat es nicht. »Ich frage wirklich nicht gerne, aber könntest du kommen und mich abholen?«
    »Was, meine Verabredung versäumen
und
meine Autositze ruinieren? Ich hoffe, du machst Witze, Chloe.«
    »Ich mache keine Witze.«
    »Und wer soll sich um den Laden kümmern?«, fragte Bruce. »Es tut mir Leid, aber jemand muss hier bleiben. Wähle 999 , ruf einen Sanitätswagen.« Er hielt inne und schnaubte empört. »Du hast keine Ahnung, wie unpassend das ist.«
    »Aber ich kann keinen Sanitäter rufen, wenn ich keine Wehen habe!« Chloe wollte unbedingt, dass er begriff.
    »Na und? Dann tu eben so«, gab Bruce schnippisch zurück. »Umklammer deinen Bauch und schrei nach Pethidine, das hat Verity die ganze Zeit getan, als sie mit Jason in den verdammten Wehen lag. Wenn du dann im Krankenhaus bist, sag ihnen, die Wehen hätten aufgehört. Sie säubern dich dann und geben dir das Fahrgeld für nach Hause.«
    »Aber …«
    »Muss los, ein Kunde ist da, tschüs.«
    Brrr, erklang das Freizeichen in Chloes Ohr. Sie trat von einem Fuß auf den anderen und spürte, wie wieder warmes Fruchtwasser innen an ihrem Bein heruntertröpfelte.
    Ein krampfhafter Schmerz tief in ihrem Bauch wurde stärker und ließ sie aufkeuchen. War das eine? War das wirklich eine Wehe oder nur eine von den Senkwehen, die sie schon wochenlang gespürt hatte?
    Es war eine Sache, sich aufs Sofa zu legen und Bücher über Geburt zu lesen, dachte Chloe verblüfft, aber wenn es um die Realität ging, wie sollte man sie da erkennen?
    Sie wartete. Der krampfhafte Schmerz ließ nach.
    Sie wartete.
    Nichts passierte.
    Wenn ich noch ein paar Stunden hier bleibe, dachte Chloe, trocknen vielleicht meine Hosen.
    Es hing alles davon ab, wie viel Wasser schon ausgelaufen und wie viel noch übrig war.
    Oh, warte …
    Eine neuer Krampf war auf dem Weg, baute sich an Stärke auf wie eine Riesenfaust, die allmählich immer fester zugedrückt wurde …
    Ja, ja, das mussten die Wehen sein. Hurra, das hieß, sie konnte nun einen Rettungswagen rufen, und sie würden sie nicht belangen, weil sie sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen gerufen hatte.
    Vor Erleichterung ganz schwach und ein wenig keuchend, weil die Faust noch ein wenig fester zudrückte, schnappte sich Chloe den Hörer. Sie stand da, den Zeigefinger über der Neun und stellte sich die Szene vor. Ein Notarztwagen mit blitzenden Blaulichtern und heulenden Sirenen kam quietschend vor der Telefonzelle zum Stehen. Sanitäter sprangen heraus, bereit für alles, und umklammerten jene Koffer, die sie immer benutzen, um Tote wieder zum Leben zu erwecken …
    O Mist, nicht wirklich ein Notfall, dachte Chloe feige. Zwei Wehen und eine Pfütze, mehr bin ich nicht.
    Kaum dasselbe wie eine Massenkarambolage auf der M 25 .
    Erleichtert dachte sie an etwas anderes, was sie tun könnte. Miranda anrufen.
    Ja, das war ein vernünftiger Gedanke. Miranda als ihre auserwählte Geburtspartnerin musste gewarnt werden. Sie würde vielleicht um sechs zu arbeiten aufhören und gleich ins Krankenhaus kommen müssen. Chloe fühlte sich sofort besser. Sie war froh, dass sie Miranda hatte. Nicht wegen des technischen Rats, zugegeben … »Himmel, Miss Scarlett, ich weiß nichts über Babys zur

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