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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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wichtig?«
    Himmel, nein.
    »Ich könnte mir einen neuen Anzug besorgen«, sagte Greg, entschlossen, beiläufig zu klingen.
    »Ein neuer Anzug?« Miranda wackelte mit den Augenbrauen in Chloes Richtung. »Das ist eine Idee. Ach, tut mir Leid, dass ich so hartnäckig bin, aber Fenn hat es uns allen eingehämmert. Du wirst es auch nicht aus Versehen irgendjemandem gegenüber erwähnen, oder?«
    Die Versuchung war zu groß. Chloe beugte sich vor und lauschte der beruhigenden Antwort ihres Mannes.
    »Ich werde kein Sterbenswörtchen verraten«, hörte sie Greg sagen. »Liebling, du weißt, du kannst mir vertrauen.«
    Als sie aufgelegt hatte, sprang Miranda von ihrem Bett. Sie wühlte in dem Gewirr aus Halsketten, die in einer blauen Porzellanschale auf ihrer Kommode lagen.
    »Was?«, fragte Chloe, die im Schneidersitz auf dem Teppich saß.
    Das dicke Kupferschwein, das an einem Lederstrang um den Hals getragen wurde, segelte durch die Luft.
    »Er hat gesagt, er würde nicht ein Sterbenswörtchen verraten.« Miranda deutete mit dem Finger. »Siehst du? Wenn Schweine fliegen könnten –«
    Chloe fuhr mit dem Finger über die nach oben gedrehte Schnauze des Schweins.
    »Wo hast du das her? Es ist toll.«
    Miranda gab bescheiden zu, dass es wirklich toll war. Hässlich und schielend und ein Bein länger als die anderen, doch einen munteren Charakter. Und he, niemand ist vollkommen.
    »Ich habe ihn gebastelt. Vor Jahren in der Schule.«
    Miranda sah zu, wie Chloe den Kragen ihres lindgrünen Baumwollsweatshirts öffnete, auf ihren Bauch blickte und nach dem runden Kissen auf dem Stuhl hinter sich griff.
    »Äh … was machst du da?«
    »Ich muss nächsten Sonntag dicker sein.«
    Chloe schob das Kissen unter ihr Sweatshirt und betrachtete feierlich ihr Bild im Kommodenspiegel.
    »Ich weiß nicht.« Miranda hatte Zweifel.
    »Zu viel?«
    »Du siehst aus wie ungefähr im vierzehnten Monat.«
    Das Verrückte war, dass es Chloe tatsächlich stand. Wenn man blonde Haare, die von Kämmen gehalten wurden, goldene Haut und blaue Augen hatte, die wie das Meer blitzten, erkannte Miranda, konnte man sich fast alles leisten, sogar ein Kissen in Sofagröße vorne unter dem Sweatshirt.
    Chloe fand natürlich, sie sähe scheußlich aus, doch nur weil das die automatische Reaktionen aller Frauen auf Gewichtszunahme ist. Außerdem hatte ihr Selbstvertrauen ernsthaft gelitten, seit Greg sie verlassen hatte.
    »Das ist besser.« Miranda nickte zustimmend, als das dicke Kissen gegen ein zusammengerolltes Leinenhemd ausgetauscht wurde. »Auf jeden Fall, was die Größe angeht. Ich bin mir allerdings nicht sicher, was die Kragenteile angeht, die man erkennt. Sieht aus, als ob du gleich etwas mit großen spitzen Ohren zur Welt bringst.«
    Chloe zog das Hemd heraus und warf es wieder auf Mirandas Haufen, der darauf wartete, gebügelt zu werden – hoffentlich noch vor Weihnachten.
    »Ich kann es kaum bis nächsten Sonntag abwarten. Gott, ich hoffe, Greg kauft sich einen echt teuren Anzug.« Sie sah Miranda an. »Nichts kann schief gehen, oder?«
    »Nichts.« Miranda grinste; auch sie freute sich darauf. »Solange er nicht Mumps bekommt.«
     
    »Flo? Dancing Queen, bist du es?«
    Florence, die mit dem Kreuzworträtsel im
Telegraph
gekämpft hatte, strahlte beim Klang von Tom Barretts tiefer Stimme.
    »Tom, du böser alter Mann! Rufst du an, um mir das Datum der Hochzeit mitzuteilen? Warte mal, hilf mir erst bei diesem blöden Kreuzworträtsel. Versuch, vor Mittag Esel an einem Berghang zu verstecken. Elf Buchstaben, ein c, ein e, ein …«
    »Keine Ahnung, aber ich habe was für dich. Alter Mann, verlassen von attraktivem jungem Mädchen …«
    »O Tom, nein«, rief Florence aus, die sofort begriff. »Nicht Maria. Sag nicht, sie hat dich sitzen lassen.«
    Tom kicherte über ihre Bestürzung.
    »Na ja, es war ziemlich gegenseitig. Maria ist ein süßes Mädchen, Sex war super, aber das Neue nützt sich bald ab. Sie wollte nur
Home and Away
und die verdammten
Neighbours
angucken. Sie spricht gebrochen Englisch mit einem australischen Akzent. Oh, es hat schon Spaß gemacht, Flo, aber es war keine Liebe. Sie ist letzte Woche ausgezogen, und diese
Erleichterung
…«
    Florence entspannte sich. Er klang nicht nach gebrochenem Herzen.
    »Wo ist sie jetzt, wieder in Thailand?«
    »Gott, nein! Ist bei dem Typen von nebenan eingezogen.« Tom lachte. »Wirklich praktisch. Sie kommt jeden Abend mit einer warmen Mahlzeit bei mir vorbei. Massiert mich sogar ab

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