Glückskekse
glauben. Ich könnte dich jetzt also mit einem einzigen Satz in den Abgrund stürzen?“ Als er immer noch auf den Boden blickt, hebe ich seinen Kopf, damit er mich ansieht. „Tja, mein Lieber, da muss ich dich leider enttäuschen. Ich liebe dich und ich wünsche mir, dass das mit uns beiden was wird. Also, wenn du noch irgendwelche Bedenken hast … dies hier ist deine letzte Chance. - Dann verschwinde aber auch ganz aus meinem Leben. Denn auch wenn ich zu dir gesagt habe, dass ich mit einer normalen Freundschaft mit dir klarkommen würde … nach den vergangenen Stunden würde ich es nicht mehr schaffen.“
Erleichtert lacht Gabriel auf.
„Leo, Dummchen. Wenn es nach mir ginge, würde ich dich sofort über meine Schulter schmeißen und zum nächsten Standesamt rennen. Ich liebe dich doch auch, Schatz!“
„Dann ist ja gut. Aber das mit dem Heiraten verschieben wir noch ein bisschen. Und außerdem war dieser Antrag auch nicht wirklich romantisch“, grinse ich.
„Du hast recht. Beim nächsten Mal lasse ich mir etwas Besseres einfallen.“ Dann zieht er mich in seinen Arm und hält mich ganz fest.
„Ich denke mal, es ist an der Zeit, dass ich mich meinen Eltern stelle. Und Michael wird sein Zimmer sicherlich auch mal benutzen wollen“, mit einem verkniffenen Gesicht befreie ich mich von meinem Engel.
„Um Micha mach dir mal keine Sorgen. Der wird schon sein Plätzchen gefunden haben. Kennst ihn doch. Und deine Eltern werden einfach nur froh sein, wenn sie dich wiederhaben. Und wenn nicht, werfe ich mich schützend dazwischen“, lacht er, gibt mir einen zärtlichen Kuss und zieht sich an.
Ich folge seinem Beispiel und zehn Minuten später verlassen wir Hand in Hand das Zimmer.
Ich kann einfach nicht anders. Immer wieder muss ich ihn ansehen, berühren und küssen, damit ich weiß, dass es kein Traum ist und ich nicht plötzlich aufwache und wieder alleine dastehe.
Doch so wie sich Gabriel benimmt, wird dies nicht der Fall sein.
Mit aller Liebe erwidert er meine Zärtlichkeiten.
An der Rezeption verlangt er nach einem Zettel und Schreiber, um eine Nachricht für seinen Bruder zu hinterlassen.
*Vielen Dank für deine Hilfe, großer Bruder und Beschützer,
Gabriel und Leo*
Mit der Bitte, diesen Brief an seinen Bruder weiterzuleiten, verabschieden wir uns und bummeln langsam Richtung Hauptbahnhof, um von dort aus zu meinen Großeltern zu fahren.
In der Bahn erreicht uns eine SMS von Michael.
*Scheint ja mit euch geklappt zu haben. Glückwunsch! Freu mich, wieder dein Bruder zu sein. Aber beim nächsten Mal lüftet ihr bitte. Hier stinkt es dermaßen nach Sex … ich werd schon wieder geil!!!! LG Micha*
Lachend liest Gabriel mir die Nachricht vor und lässt mich mal wieder erröten.
Kapitel 19
Wir haben uns gemeinsam dagegen entschieden, bei meinem Opa anzurufen, damit er uns abholt. Stattdessen nehmen wir uns ein Taxi. Vorher holen wir allerdings noch ein Tablett voll Kuchen.
Nervös sitze ich jetzt in dem Wagen und bin über die Hand dankbar, die immer wieder über meine streichelt. Gabriel versucht so, mich zu beruhigen.
Und er schafft es auch. Auf jeden Fall so lange, bis wir vor dem Haus stehen und er den Fahrer bezahlt.
„Komm, Schatz, du musst schon aussteigen“, fordert er mich auf und hält mir seine Hand entgegen. Entschlossen greife ich danach.
„Dann mal auf in die Höhle des Löwen“, seufze ich.
Zusammen machen wir uns auf den Weg, die letzten Meter bis zum Haus zu überbrücken.
Bevor ich auf den Klingelknopf drücken kann, wird die Tür auch schon aufgerissen. Scheint so, als wenn Bobby uns verraten hat.
„Leo, mein Junge, komm rein. Hallo, Gabriel, du natürlich auch. Was ist das denn?“, fragt Oma mich und zeigt auf das Päckchen in meiner Hand.
„Hallo, Oma. Wir haben Kuchen mitgebracht. Würdest du uns Kaffee kochen?“, frage ich sie und sie nickt mir liebevoll zu.
„Aber klar. Willst du mir dabei helfen, Gabriel? Und Leo … vielleicht solltest du ins Wohnzimmer gehen … da wartet jemand auf dich.“
„Ich … Gabriel … okay, ich werde dann mal rein gehen. Wenn ihr in fünf Minuten nichts von mir hört, dann werden sie mich umgebracht haben“, grinse ich etwas verzweifelt. Was war jetzt von wegen … ich werde dich beschützen … er verdrückt sich mit Oma in die Küche.
Aber was soll's. Ich hab die Sache mit Gabriel gemeistert, dann werde ich das auch noch schaffen. Und wenn wirklich alle Stricke reißen sollten, dann hoffe ich, dass ich
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