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Glückskekssommer: Roman (German Edition)

Glückskekssommer: Roman (German Edition)

Titel: Glückskekssommer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hohlfeld
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wissen, okay?«
    »Ach, Sie sind der Concierge?«
    In besseren Gegenden kommt dieser Beruf, so eine Art guter Geist des Hauses, wieder zunehmend in Mode. Das habe ich neulich in der Zeitung gelesen. Schlagartig ist mir der Lockenkopf ein bisschen sympathischer. Schließlich sind wir beide Dienstleister. Außerdem kann es nützlich sein, ihn zu kennen. Wow! Der Mann hat ja sogar ihren Schlüssel!
    »Dann wissen Sie ja, wann Frau Andrees wiederkommt!«, sage ich, noch leicht gezwungen lächelnd.
    Jetzt will ich gar nicht mehr, dass er verschwindet. Im Gegenteil! Ich hoffe sogar, dass er ein bisschen bleibt und mit mir plaudert. Seine Informationen können Gold wert sein.
    »Concierge?«, sagt er grinsend. Er scannt mich von Kopf bis Fuß und steigt noch einmal die Treppen zu mir hinauf. »Ja … Ja genau! Der bin ich.«
    Es klappt! Was hat die Chefin gesagt? Die Leute werden mich lieben? Ja, vielleicht ist es wirklich gut, dass ich klein, blond und blauäugig bin.
    »Haben Sie irgendwas mitbekommen wegen der Sache mit dem Kleid?«
    Er steht jetzt direkt vor mir. Sein Rasierwasser riecht gut. »Mmh?«
    »… Ich meine, weil da so was Peinliches passiert ist bei der Filmnacht. Das war ja sogar im Fernsehen zu sehen.«
    »Ach das?«, grölt er und lacht laut.
    Also sehr dezent ist er nicht. Fehlt nur noch, dass er sich auf die Schenkel schlägt. »Nicht so laut«, flehe ich. Die Sache ist mir immer noch so sterbenspeinlich.
    »Ja, sie hat gesagt, wenn ihr dieses Schneiderlein noch mal unter die Augen kommt …«
    Ups, da sind die Tränen. Ich wusste doch, dass die Andrees mich hasst. Sie wird mir niemals einen neuen Auftrag geben. Da kann mir auch der Concierge nicht helfen. Er hört mitten im Satz auf zu sprechen und guckt mich verblüfft an.
    »Du bist ein seltsames Mädchen«, sagt er. Er zieht ein Päckchen Taschentücher aus seiner Hosentasche und hält sie mir hin. »Was willst du eigentlich wirklich von Eva Andrees? Du bist doch gar nicht mit ihr verabredet. Oder?«
    Ich habe keine Energie, mir eine Lüge auszudenken. » Ich habe ihr Kleid verpfuscht«, gebe ich also offen zu. »Aber ich will es wieder gutmachen. Ich muss es wieder gutmachen, sonst schmeißt mich meine Chefin raus und die anderen lachen mich aus und überhaupt … Ich bin eine gute Schneiderin.«
    Tief in mir drin ist noch eine Hoffnung, dass er mir helfen kann. Es muss doch einen Sinn haben, dass ich ihn getroffen habe. Er guckt mir beim Naseputzen zu.
    »Du bist jedenfalls ein ziemlich tapferes Schneiderlein!«, sagt er.
    Das finde ich richtig nett von ihm.
    »So was würde sich nicht jeder trauen«, fährt er fort. »… Nach so einer Blamage. Ich meine, die Sache stand in jeder Zeitung.«
    Plötzlich habe ich eine Idee. »Würden Sie etwas für mich tun?«
    Er schaut mich fragend an. Meine Gedanken überschlagen sich.
    »Ich werde für Frau Andrees eine Bluse nähen, eine, die ihr ganz wunderbar steht. Ich will kein Geld dafür. Ich will nur, dass sie mir die Blamage verzeiht und … Und dass sie sieht, dass ich doch gut nähen kann …«
    »Klingt nach einer brauchbaren Idee«, sagt der Concierge. »Und was habe ich damit zu tun?«
    »Sie legen die Bluse in ihre Wohnung und wenn sie nach Hause kommt, dann ist es das Erste, was sie sieht.«
    Er lacht. Sein Lächeln ist offen und sympathisch.
    »Wie heißt du eigentlich?«
    »Ich? … Rosa … Ähm … Machen Sie das?«, frage ich mit flehender Stimme. Ich bin so nah dran. »Bitte!«
    »Kaffee?«
    »Wie bitte?«
    »Trinkst du einen Kaffee mit mir, Rosa? Oder besser Yogi-Tee. Du bist ja total überdreht und musst mal ein bisschen runterkommen.«
    Ich schüttele den Kopf. Das nun auch wieder nicht. Ich will gar nicht ›runterkommen‹. Ich find’s schön da oben. Endlich sehe ich, wo es langgeht. »Ich muss wieder zurück in die Werkstatt«, sage ich. Ich hoffe, dass er deshalb jetzt nicht sauer ist. »Meine Chefin ist seit der Sache superstreng zu mir.«
    Zum Glück grinst er und nickt. »Okay. Wann willst du deine Bluse bringen?«
    »In drei Tagen!«, jubele ich. »Zur gleichen Zeit?«
    »Abgemacht. Aber dann einen Kaffee, ja?«
    »Danke!«
    Ja, vielleicht trinke ich einen Kaffee mit ihm. Wenn er unbedingt will. Aber dann muss ich ihm sagen, dass ich in festen Händen bin. Sonst denkt er noch, wir haben ein Date. Ich drücke ihm fest die Hand und gehe.
    »Weißt du, was sie gesagt hat?«
    »Wer?« Ich bin schon fast um die Ecke, drehe mich aber noch einmal um.
    »Na, die Eva

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