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Glückskind

Glückskind

Titel: Glückskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie?“
    „Es ist mir nicht egal, was mit ihr passiert. Sie kennt doch hier niemanden, um Himmels willen. Sie braucht jemanden, der sich um sie kümmert.“
    Serena ließ ihn nicht aus den Augen. „Dann sind es also … brüderliche Gefühle, die du für sie hegst?“
    „Ich weiß es nicht.“ Liebevoll fuhr sie ihm mit den Fingern durchs Haar. „Vielleicht solltest du es herausfinden.“
    Darcy hielt die Augen geschlossen und versuchte, sich die Szene vorzustellen, bevor sie die Worte in die Tasten ihres Computers fließen ließ. Jetzt endlich würden ihre beiden Hauptfiguren zueinander finden. Es musste passieren. Das Zimmer war kalt, und es roch nach dem längst erloschenen Kaminfeuer. Das bleiche Licht des Mondes stahl sich durch die Fenster. Es musste passieren.
    Das Läuten des Telefons drang so unerwartet in ihre eisigkalte Jagdhütte in den Bergen, dass sie, ohne zu überlegen, nach dem Hörer griff und abnahm.
    „Ja, hallo?“
    „Darcy.“ Die tiefe Stimme klang unüberhörbar wütend.
    „Gerald! Wo bist du?“
    „Was glaubst du wohl, wo ich bin? Du hast mir eine Menge Scherereien verursacht. Es ist mir schleierhaft, was du dir dabei gedacht hast. Wir werden darüber reden. Sag mir deine Zimmernummer.“
    „Meine Zimmernummer?“ Plötzlich stieg Panik in ihr auf. „Wo bist du?“
    „Ich bin in der Lobby dieses lächerlichen Hotels, in dem du dir ein Zimmer genommen hast. Deine Zimmernummer, Darcy?“
    Ihr Zimmer? Ihr sicherer Hafen. Nein, nein, sie konnte es nicht zulassen, dass er in ihr Refugium eindrang. „Ich … ich komme runter“, entgegnete sie eilig. „In der Nähe des Wasserfalls ist eine Sitzecke. Kannst du sie sehen?“
    „Ich bin schließlich nicht blind.“
    „Bin gleich unten.“
    Sie legte auf. Er kann mich zu nichts zwingen, was ich nicht tun will, erinnerte sie sich. Aber ihre Beine waren reichlich zitterig, als sie zum Aufzug ging.
    Die Eingangshalle war voller Menschen. Gäste kamen an und reisten ab. Andere bahnten sich ihren Weg durch die Menschenmenge ins Kasino.
    Gerald saß in einem der Sessel in der Nähe des Pools. Sein dunkler Anzug hatte keine einzige noch so kleine Falte. Auf seinem harten, attraktiven Gesicht lag nicht einmal der Anflug eines Lächelns, während er dem turbulenten Treiben um sich herum zuschaute.
    Er wandte den Kopf, als sie sich zu ihm gesellte. Sein Blick wanderte in einer Mischung aus Überraschung und Missbilligung über ihre ungewohnt elegante Aufmachung hinweg. Dann stand er auf, um sie zu begrüßen.
    Manieren, dachte sie. Er hatte immer ausgezeichnete Manieren gehabt.
    „Ich nehme an, du hast eine Erklärung für das alles.“ Er deutete auf einen Sessel.
    Trotzig blieb sie stehen. „Ich habe beschlossen, umzuziehen.“
    „Mach dich doch nicht lächerlich. Ist dir eigentlich klar, in was für eine peinliche Lage du mich gebracht hast? Einfach mitten in der Nacht wegzuschleichen!“
    „Ich habe mich nicht weggeschlichen.“
    Er hob nur ganz leicht eine Augenbraue. Wie ein Erwachsener, der zu einem Kind spricht, dachte sie. „Du bist weggegangen, ohne auch nur ein einziges Wort zu hinterlasen. Was hast du dir davon erwartet?
    Entkommen, dachte sie. Abenteuer. Leben. „Das ist keine Reise“, sagte sie dann ruhig. „Ich habe Trader’s Corner verlassen. Mich hielt dort nichts mehr.“
    „Dort bist du zu Hause.“
    „Nicht mehr.“
    „Ist dir eigentlich klar, in was für eine Lage du mich gebracht hast? Ich muss feststellen, dass meine Verlobte sich bei Nacht und Nebel…“
    „Ich bin nicht deine Verlobte, Gerald. Ich habe unsere Verlobung schon vor einer ganzen Weile gelöst.“
    Er zupfte sich die Bügelfalte gerade und beugte sich dann vor. „Du hast dich ins Gerede gebracht. Die Leute klatschen über dich. Und das wirft ein schlechtes Bild auf mich. Du bist in jeder Zeitung abgebildet.“
    „Ich habe fast zwei Millionen Dollar gewonnen. Das ist die Nachricht.“
    „Im Spielkasino.“ Er schnaubte verächtlich, dann lehnte er sich wieder zurück. „Ich kümmere mich selbstverständlich um die Presse. Das Medieninteresse wird glücklicherweise bald wieder nachlassen. Und ich werde veranlassen, dass das Geld überwiesen wird …“
    „Nein!“
    „Du wirst es ja wohl kaum in Nevada lassen wollen. Mein Börsenmakler wird es vernünftig für dich anlegen. Wir werden dafür sorgen, dass du von den Zinsen einen netten Zuschuss bekommst.“
    „Das Geld ist bereits angelegt. Mr. MacGregor, Daniel MacGregor, hat es für mich

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