Glückskind
sind schließlich Geschäftspartner, nicht wahr?“
Mac hatte alle Hände voll zu tun. Die Medien hatten einen Riesenzirkus entfaltet und zogen alle Register in dem Versuch, an Darcy heranzukommen. Ständig riefen irgendwelche Reporter an und baten um Interviewtermine und persönliche Angaben.
Wie gut, dass er diese Ablenkung hatte. Sonst hätte er nämlich an nichts anderes gedacht als an eine kleine Frau mit großen Augen und einem scheuen Lächeln.
Dabei dachte er überhaupt nicht daran, eine ernsthafte Beziehung einzugehen. Er mochte Frauen, aber sich weiter als bis zu einem bestimmten Punkt mit ihnen einzulassen, führte zu Komplikationen.
Was Darcy Wallace anbelangte, hatte er entschieden, dass sie ganz gewiss kein geeignetes Objekt seiner Begierde war. Sie war zu unerfahren, zu verletzlich. Er war entschlossen, die Finger von ihr zu lassen. Freundschaft, befahl er sich selbst. Ihr Hilfestellung leisten, bis sie festen Boden unter den Füßen hatte, nicht mehr.
Dann betrat er den Dachgarten und sah sie. Sie saß an einem der Tische, die großen Augen aufmerksam auf seinen Großvater gerichtet. Die beiden steckten die Köpfe zusammen, und er überlegte, was zum Teufel sie wohl miteinander zu besprechen hatten.
Als er durch die Palmen an ihren Tisch trat, lehnte Daniel sich zurück und strahlte ihn an. „Na, mein Junge, möchtest du eine Tasse Kaffee?“
„Könnte nicht schaden.“ Mac traute seinem Großvater keinen Zentimeter weit über den Weg. „Was geht hier vor?“
„Was soll schon vorgehen, ich frühstücke mit diesem hübschen Mädelchen, was du selbst tun würdest, wenn du auch nur einen Funken Grips im Kopf hättest.“
„Ich muss ein Kasino leiten“, entgegnete Mac kurz angebunden.
„Der Tag, an dem ein MacGregor keine Zeit für eine schöne Frau findet, ist ein trauriger Tag. Ein sehr trauriger Tag, genau gesagt.“
Mac griff nach der Zigarre, die im Aschenbecher vor sich hinqualmte. Er betrachtete sie eingehend und drehte sie sinnend zwischen den Fingern. „Und was ist das?“ Er hob die Augenbrauen und lächelte seinen Großvater an. „Die ist doch bestimmt nicht von dir, Grandpa, oder?“
Daniel wich seinem Blick aus. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Also sag schon …“
„Grandma wäre wenig erfreut zu hören, dass du hinter ihrem Rücken wieder heimlich Zigarren rauchst.“
„Sie gehört mir“, platzte Darcy heraus, und beide Männer fuhren herum und starrten sie an.
„Dir?“ fragte Mac mit einer Stimme, die tropfte wie Honig.
„Ja. Na und?“
„Dann genieß sie aber auch“, schlug ei vor und hielt ihr die Zigarre hin.
Die Herausforderung in seinem Blick ließ ihr keine Wahl. Trotzig nahm sie die Zigarre und paffte. Ihr wurde sofort schwindlig. „Sie ist sehr leicht.“ Sie keuchte und schnappte nach Luft, als sie sich an dem Rauch verschluckte.
„Wie man sieht. Willst du einen Brandy dazu?“
„Nicht vor dem Mittagessen.“ Sie hustete wieder und spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog.
„Bist du damit fertig?“ Mac nahm sich ein Stück von ihrem Schinken. Ihre Gesichtsfarbe hatte sich in ein interessantes Grün verwandelt. „Leg das hin, Darling, bevor du uns noch aus den Latschen kippst.“
„Ich fühle mich bestens.“
„Na, Sie sind mir vielleicht eine, Darcy.“ Daniel erhob sich und schaute sie bewundernd an. Er legte ihr einen Finger unters Kinn, hob sich ihr Gesicht entgegen und küsste sie voll auf den Mund. „So, ich werde jetzt dieses Geschäft ankurbeln, von dem wir eben gesprochen haben.“ Er warf seinem Enkel einen drohenden Blick zu. „Mach mir keine Schande, Robbie.“
„Wer ist denn Robbie?“ erkundigte sich Darcy, nachdem Daniel davongeschlendert war. Ihr war schrecklich schwindlig.
„Ich, für ihn und nur gelegentlich.“
„Oh.“ Sie lächelte. „Wie niedlich.“
„Du wirst dich noch umbringen“, brummte Mac und nahm ihr die Zigarre aus den Fingern.
„Du hättest es doch nicht erzählt, oder? Das mit der Zigarre, meine ich.“
„Es hätte sowieso nichts geändert. Meine Großmutter weiß, dass er jede Gelegenheit nützt, um heimlich zu rauchen.“
„Ich wünschte, er wäre mein Großvater. Für mich ist er der wundervollste Mann der Welt.“
„Er mag dich auch.“ Mac machte die Zigarre aus. „Er hat beschlossen, dass du die geeignete Frau für mich bist.“
„Oh.“ Sie dachte einen Moment über das eben Gehörte nach, dann wurde ihr ganz warm. „Wirklich?“
„Der Herzenswunsch des Großen
Weitere Kostenlose Bücher