Glückskind
übernommen.“
In seinen Augen spiegelte sich Entsetzen wider. „Um Himmels willen, Darcy, erzähl mir jetzt bitte nicht, dass du einem Fremden mehr als eine Million Dollar anvertraut hast. Wie kann man nur so schwachsinnig sein?“
„Ich bin nicht schwachsinnig“, entgegnete Darcy mit ruhiger Stimme. „Bist du eigentlich wegen des Geldes oder meinetwegen gekommen, Gerald?“
Er stand auf. „Für solche albernen Fragen habe ich im Moment keine Zeit, Darcy. Geh jetzt packen, und zieh dir etwas Passendes für die Reise an.“
„Ich gehe nirgendwo hin.“
Grob packte Gerald sie beim Arm. „Tu, was dir gesagt wird. Sofort. Ich werde es nicht dulden, dass du mir in aller Öffentlichkeit eine Szene machst.“
„Dann verschwinde, ehe ich dir eine liefere.“
In diesem Augenblick spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Noch ehe er sprach, wusste sie, dass es Mac war. „Gibt es hier ein Problem?“
„Nein.“ Sie schaute ihn nicht an, sie konnte es nicht. „Gerald, das ist Mac Blade. Er ist der Geschäftsführer des ‚The Comanche‘. Mac, Gerald wollte gerade gehen.“
„Einen schönen Tag noch, Gerald“, wünschte Mac in gefährlich mildem Ton. „Ich glaube, die Dame hätte gern ihren Arm zurück.“
„Weder Darcy noch ich haben um Ihre Einmischung gebeten.“
Mac trat einen Schritt nach vorn. „Ich habe noch gar nicht angefangen, mich einzumischen, aber ich würde es liebend gern tun.“
„Tu es nicht.“ Mehr wütend als ängstlich drängte sich Darcy zwischen die beiden. „Ich bin sehr gut in der Lage, meine Probleme allein in den Griff zu bekommen.“
„Ist es das, worauf du aus bist, Darcy?“ Geralds Stimme bebte vor Empörung, als er sie mit einem vernichtenden Blick bedachte. „Dich verführen zu lassen von diesem … von dieser Person? Wiegst du dich womöglich in dem irrigen Glauben, dass er mehr von dir wollen könnte, als dir das Geld wieder aus der Tasche zu ziehen, das du ihm abgenommen hast, und nebenbei noch ein bisschen billigen Sex?“
Als sie die Bewegung hinter sich spürte, wirbelte sie herum. „Tu es nicht, Mac. Bitte!“
Sie ignorierte die Neugier der Umstehenden, und sie wusste, dass sie jetzt allein für sich einstehen musste. Sonst würde sie es niemals schaffen.
„Gerald, was ich tue, hat mit dir absolut nichts zu tun. Ich entschuldige mich dafür, dass ich mich irgendwann einmal bereit erklärt habe, dich zu heiraten. Es war ein Fehler, den ich versucht habe, geradezubiegen, aber du hast dich ja stets geweigert, mir zuzuhören. Ansonsten gibt es nichts, wofür ich mich entschuldigen musste.“
Sein Gesicht wurde kalt und hart wie Stein. „Ich werde mir nicht anhören, wie du unsere persönlichen Angelegenheiten in aller Öffentlichkeit ausbreitest.“
„Es steht dir frei, jederzeit zu gehen. Du kamst hierher, weil ich plötzlich ein kleines Nichts mit viel Geld bin. Das erhöht den Wert… und der ganze Presserummel tut das Übrige. Und ich sage dir jetzt in aller Deutlichkeit, dass du mich oder mein Geld niemals in die Finger bekommen wirst. Ich lebe jetzt hier, und ich mag es hier. Dich mag ich nicht, und mir wird langsam klar, dass ich dich auch nie gemocht habe.“
Er trat abrupt einen Schritt zurück. „Und mir wird klar, dass du nicht der Mensch bist, für den ich dich immer gehalten habe.“
„Ich kann dir gar nicht sagen, wie glücklich mich das macht, Gerald“, sagte sie leise. „Und jetzt fahr nach Hause.“
Er musterte sie verächtlich. „Falls du gegenüber der Presse in irgendeinem Zusammenhang meinen Namen erwähnen solltest, würde ich mich leider gezwungen sehen, rechtliche Schritte einzuleiten.“
„Keine Sorge“, murmelte Darcy, während er davonging. „Ich habe deinen Namen bereits vergessen.“
„Gut gemacht.“ Unfähig zu widerstehen, beugte Mac den Kopf und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Erlaube mir, dass ich dich nach oben bringe.“
„Ich kenne den Weg.“
„Darcy.“ Er sah sie eindringlich an. Sie war noch ein wenig blass von der Aufregung. „Du hast mir nicht die Befriedigung gegeben, ihm die Fassade zu polieren. Du schuldest mir etwas.“
„Also schön. Ich bezahle meine Schulden immer.“
Er hielt sie am Arm, während er mit ihr zum Aufzug ging. „Hast du meine Blumen bekommen?“
„Ja, sie sind sehr hübsch. Danke.“
„Meine Mutter hat mir erzählt, dass du arbeitest.“
„Das stimmt.“
Sie betraten Darcys Suite, und Mac warf einen Blick auf ihren Schreibtisch. „Wie kommst du
Weitere Kostenlose Bücher