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Glückskind

Glückskind

Titel: Glückskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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MacGregors ist es, dass alle seine Enkelkinder verheiratet sind und ein Kind nach dem anderen in die Welt setzen.“
    „Ich fühle mich geschmeichelt.“
    „Das solltest du auch. Ich bin immerhin der älteste Enkel, und er ist sehr pingelig, was die Familie anbelangt.“
    „Aber es ärgert dich.“
    „Milde ausgedrückt“, räumte er ein. „So sehr ich ihn auch liebe, habe ich doch nicht die Absicht, nach seiner Pfeife zu tanzen. Ich entschuldige mich für ihn, wenn er dich heute hierher bestellt hat, um dir irgendwelche Rosinen in den Kopf zu setzen, aber ich denke überhaupt nicht ans Heiraten.“
    Ihre Augen wurden groß und dunkel. „Wie bitte?“
    „Als ich zufällig erfuhr, dass ihr beide hier oben sitzt, hatte ich gleich den Verdacht, dass er versucht, ein Samenkorn einzupflanzen.“
    „Und da du dem Heiratsmarkt nicht zur Verfügung stehst, dachtest du, es sei nur fair, die zarten Spitzen der Samenkörner, die er in mein armes, leicht verwundbares Herz eingepflanzt hat, gleich wieder zu kappen.“
    Jetzt hörte er den kalten Unterton heraus. „Mehr oder weniger“, räumte er vorsichtig ein. „Darcy …“
    „Du arroganter, eingebildeter Kerl.“ Sie sprang so abrupt auf, dass der Tisch wackelte. „Ich weiß sehr gut, wann man mich für ein naives Dummchen hält. Du bist nicht der erste Mann, dem dieser Irrtum unterläuft, aber ich schwöre, dass du der letzte bist. Ich weiß sehr gut, dass du mich nicht willst.“
    „Ich habe nie gesagt…“
    „Glaubst du, ich weiß nicht, dass ich nicht dein Typ bin?“
    „Ich wollte nur nicht, dass mein Großvater dich in eine unangenehme Lage bringt.“
    Darcy kochte vor Wut. „Es überrascht dich vielleicht zu hören, dass ich es war, die deinen Großvater um ein Treffen gebeten hat, und es hatte nichts, aber auch gar nichts mit dir zu tun. Wir hatten eine geschäftliche Besprechung“, fügte sie höchst würdevoll hinzu.
    „Geschäftlich?“ Er blinzelte gegen die Sonne. „Was denn für ein Geschäft?“
    „Ich glaube nicht, dass dich das irgendetwas angeht“, erklärte sie kalt. „Aber da du sowieso keine Ruhe geben wirst, bis du etwas darüber in Erfahrung gebracht hast, werde ich es dir sagen. Daniel hat sich bereit erklärt, mein Geld für mich anzulegen.“
    „Du hast ihn gebeten, dein Geld für dich anzulegen?“
    „Gibt es einen Grund, warum ich es nicht hätte tun sollen?“
    „Du hättest gar nichts Besseres tun können“, sagte er und hoffte, dass sie sich ein wenig abregen würde.
    „Richtig.“ Sie schnappte sich ihre Handtasche. „Die Gläser kannst du mir in Rechnung stellen.“
    Er zuckte unwillkürlich zusammen, als sie davonrauschte und sich ihren Weg durch die Palmen hindurch bahnte.

8. KAPITEL
    Die nächsten beiden Tage konzentrierte sich Darcy auf ihre Schreiberei. Zum ersten Mal in ihrem Leben konnte sie tun, was sie wollte und wann sie es wollte. Wenn sie Lust hatte, bis drei Uhr morgens zu arbeiten und dann bis zum Mittag schlief, gab es keinen, der ihr Verhalten kritisierte. Dinner um Mitternacht? Warum nicht?
    Es war jetzt ihr Leben, und selbst während der ersten wütenden Stunden wurde ihr zwischendurch klar, dass sie es endlich auch lebte.
    Sie würde Daniel vermissen. Er war am Vortag wieder abgereist mit dem Versprechen, die Investitionen, die er für sie getätigt hatte, gut im Auge zu behalten. Und er hatte sie zu sich nach Hause, nach Hyannis Port, eingeladen.
    Darcy beabsichtigte, seine Einladung anzunehmen. Sie hatte die MacGregors ins Herz geschlossen. Sie waren freundliche, großherzige und angenehme Menschen … auch wenn ein Mitglied der Familie arrogant und verletzend war.
    Er hatte sich doch tatsächlich eingebildet, dass ein Blumenstrauß die ganze Sache ungeschehen machen würde. Sie schniefte, während sie ihren Blick über das üppige Blumenarrangement aus drei Dutzend weißen Rosen schweifen ließ, das sie auf ihren Konferenztisch hatte stellen lassen.
    Sie hatte sich ebenso geweigert, die Rosen zur Kenntnis zu nehmen wie das hübsche Körbchen mit Gänseblümchen, das auf der Glaskonsole im Bad stand.
    Die Rosen waren zuerst gekommen. Kaum eine Stunde nach der Auseinandersetzung mit Mac hatte der Zimmerservice an ihre Tür geklopft und ihr die Blumen gebracht.
    Die Gänseblümchen waren am nächsten Tag gekommen, mit der Bitte, dass sie ihn anrufen möge, wenn sie einen Moment Zeit hatte. Sie hatte diese Bitte ignoriert – genauso wie sein nachdrückliches Klopfen an der Tür gestern

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