Glückskinder – Warum manche lebenslang Chancen suchen - und andere sie täglich nutzen
Gelassenheit, dem Weg, auf dem wir sind, zu vertrauen und jedes, aber auch jedes verlockende Angebot auszuschlagen, das uns davon wegführt. Diese Gelassenheit stellt den Weg nicht infrage, fragt nicht nach dem Warum und Wozu, sie geht einfach weiter, schnurstracks auf den nächsten Stein zu, der aus dem Weg zu räumen ist. Wer jeden Tag sein Bestes gibt, braucht sich um die Zukunft keine Sorgen machen.
Woran es uns außerdem mangelt, ist das Gespür für unsere Herzensangelegenheiten. Wir hören nicht mehr auf unser Herz, weil der Verstand uns ständig dazwischenplappert.
Denn Erfolg ist die Folge von Entscheidungen.
Und dann mangelt es uns an Entschiedenheit. Das ist die positive Form der Sturheit, die jeden glücklichen und erfolgreichen Menschen |95| im Leben auszeichnet. Frech gesagt: Wahrscheinlich kann jeder von uns so oder so oder so erfolgreich sein. Sie müssen es nur durchziehen! Ich selbst bin ein ziemlich entschiedener Mensch, zumindest in beruflichen Dingen. Darum bin ich überzeugt davon, dass ich meinen Erfolg in jeder oder zumindest in einigen Branchen erzielt hätte. Mehr oder weniger. Und ich finde diese Selbsteinschätzung gar nicht vermessen. Denn Erfolg ist die Folge von Entscheidungen.
Vor dem IKEA in Eching ist mir ein junger Mann aufgefallen. Er passt die Leute zwischen Ausgang und Parkdeck ab und bietet ihnen freundlich an, ihnen beim Tragen zu helfen. Ausgerüstet ist er mit Verpackungsmaterialien, Schnüren und Messer, und damit hilft er den Leuten, die mal wieder mehr eingekauft haben, als sie mit zwei Händen transportieren können, ihre neuerworbenen Schätze zum Auto zu bugsieren und transportfertig zu machen.
Eigentlich ist er ein Bettler. Aber eigentlich ja gerade auch wieder nicht, denn er fragt nie nach Geld. Er tritt als charmanter, gut gelaunter, hilfsbereiter junger Mann auf. Und er würde auch lächeln, wenn er kein Trinkgeld bekäme. Aber er bekommt immer eins. Und nicht zu knapp. Ich habe ihn beobachtet und ich schätze, dass sein Stundenlohn klar höher ist als der der Angestellten drinnen im IKEA.
Mittlerweile steht er nicht mehr dort. Kein Wunder, denn mit der Einstellung kommt er natürlich auch woanders weiter. Ich schätze, überall, wo es um Kundenservice geht, verläuft der richtige Weg für diesen Mann, wo genau, ist völlig egal.
Die Umstände sind dabei nebensächlich. Geld spielt keine Rolle. Mit Gelassenheit, Vertrauen und Entschiedenheit können Sie viel erreichen.
Das ist die eine Seite der Medaille: Es gibt unendlich viele Chancen. Die andere Seite der Medaille ist: Jede Chance ist nur eine Chance, wenn Sie sich bedingungslos dafür entscheiden, sie zu nutzen, egal, welche Hindernisse sich Ihnen in den Weg legen. Dazu gehört es, jedes Angebot abzulehnen, das Ihnen gemacht wird, sobald Sie sich entschieden haben. Ich meine wirklich jedes Angebot! Und selbst dann haben Sie leider noch keine Garantie.
|96| Ich habe selbst ständige Übung darin, Angebote abzulehnen, denn ich bekomme im Anschluss an meine Auftritte immer wieder Angebote von Unternehmern. Darunter auch weiß Gott lukrative. Aber ich sage immer schon gleich zu Beginn, wenn ich merke, worauf der Mensch hinauswill: »Egal, was Sie mir anbieten, wirklich völlig egal: Ich sage nein!« Ich würde sonst meinen Weg verlassen. Und dort wieder nur neue Steine finden.
|97| U NTERLASSER
Warum im Wartezimmer der Perfektion die Kassenpatienten der Veränderung sitzen
J edem, der etwas erreichen will, empfehle ich – Genesis. Nein, nicht die uralte Band von Phil Collins. Ich meine das noch ältere erste Buch Mose. Nicht, um Sie zu bekehren … es gibt wenig, was mir ferner läge. Sondern weil ich weiß, dass wir verlernt haben, Neues zu schaffen. Und da hilft es enorm, einmal das erste Buch der Bibel aufzuschlagen und einem richtig guten Schöpfer auf die Finger zu schauen. Da steht nämlich, wie man wirklich etwas ändert. Sie finden die Story übrigens auch im Koran. Falls Sie Ihr Arabisch ein wenig aufpolieren wollen.
ER hat jedenfalls erst hinterher gesehen, dass es gut war. Es gab keine Genehmigungsverfahren für die Dezibelstärke des Urknalls. Keine Agenda-Meetings in Lenkungsausschusssitzungen zur sachgemäßen Trennung von Himmel und Erde sowie zu Fragen der Wasserhaltung. Und keine Raumordnungspläne zur artgerechten Ansiedlung von Vieh, Gewürm und Tieren des Feldes. Es gab auch keinen Business-Plan, keine Marktstudie und keinen Pitch. Keiner hat je auf einer Gebotstafel den Satz »Wenn
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