Glueckskinder
davon ausgehen, dass unsere stärksten und beeindruckendsten Glücksmomente ganz am Anfang unseres Lebens stattgefunden haben. Dadurch haben wir maßgeblich gelernt, Glück zu empfinden, und tragen die Sehnsucht nach weiterem Glück in uns. Und durch diese Sehnsucht entsteht auch das Bedürfnis, die Menschen, die wir lieben, ebenfalls glücklich zu machen.
Hier wird noch einmal sehr deutlich, wie unantastbar unser ureigenstes Glück ist – unabhängig von Schulleistungen, Berufserfolgen, Sonne, Strand, Geliebten und Traumauto. Die Umstände unserer erlebten wahrhaftigen und in der Tiefe erfahrenen Glücksmomente sind vollkommen anderer Natur. Sie kommen den Umständen unserer ersten Lebenswochen näher als allen anderen Umständen unseres weiteren Lebens. Bleiben wir daher beim Beispiel des Babys in den Armen der Mutter, und fassen wir diese Umstände zusammen:
Liebe:
Wir wurden einst bedingungslos geliebt und lernten so, uns selbst zu lieben.
Gänsehaut:
Dieser Zustand rief ein körperliches Wohlgefühl in uns hervor. »Gänsehaut« hatten wir es genannt. Wir lernten, Glück zu empfinden, welches sogar körperlich wahrgenommen werden kann. Ein Gefühl, welches wir wiedererkennen, wenn wir es einmal empfunden haben.
Ohne Zeit:
Wir verspürten kein Zeitgefühl. Das bedeutet, wir dachten an nichts, was vorher war und was später kommen könnte. Für Babys gibt es keine Zeit. Wir lernten, innezuhalten und unsere Aufmerksamkeit auf den jeweiligen Augenblick zu richten.
Ohne Bewertung:
Wir wussten nicht um die Bedeutung der Dinge um uns herum, deshalb konnten wir sie auch nicht bewerten. Deshalb tragen wir die Fähigkeit, bewertungsfrei sein zu können, tief in uns.
Wir waren also fähig, eines zu tun:
Den Augenblick zu empfinden, und zwar positiv und vertrauensvoll.
Offensichtlich scheint die Sache mit dem Glück ganz einfach zu sein: Wir müssen nur die Zeit anhalten, unseren Verstand ausschalten, damit wir nicht bewerten, und uns dann daran erinnern, wie sehr wir uns einst geliebt fühlten – so lange, bis wir dies auch körperlich empfinden können. So finden wir die Liebe zu uns selbst und somit die Liebe für die Menschen und Dinge wieder, die uns umgeben. Ja, ich scherze hier ein wenig, denn während ich dies schreibe, muss ich allein schon bei dem Gedanken schmunzeln: Wie kann nur etwas, nach dem wir uns so sehr sehnen und das wir nie bekommen, so furchtbar einfach und kompliziert zugleich sein?
Es erscheint einfach, weil wir mit unserem Verstand verstehen: Diese Glücksformel ist begreifbar und vor allem überschaubar. Schwer scheint es, diese Formel dann aber in die Realität umzusetzen.
Und es ist tatsächlich so: Unser Verstand kann diese Formel nicht umsetzen. Dies ist nur dem Unterbewusstsein möglich. Und genau das erscheint uns so schwierig.
Sie ahnen sicherlich, was jetzt kommt: Um unser Glücksempfinden zu verändern, es zu verstärken, benötigen wir unser Unterbewusstsein. Es muss in diesem Fall mitmachen. Und dazu müssen wir es bewegen.
Wenn es uns gelingt, tief in unserer Erinnerung nach diesen unseren ersten Glücksempfindungen zu suchen, wenn wir uns nur schemenhaft wieder annähern können an den Beginn unseres Lebens und das Wohlgefühl in den Armen unserer Mutter, dann rufen wir damit die Erinnerung an ein reines Glück nicht nur wieder hervor, sondern wir initiieren damit eine Korrektur der in uns gespeicherten Gefühlsdaten.
Und ich kann an dieser Stelle nur vermuten, was jetzt in Ihnen vorgehen mag: Viele kleine Hindernisse mögen sich hier melden, alteingesessene Gedanken, wie »Na, prima, dann geht jetzt das ganze Esoterik-Getue los mit Mond-Yoga, Tarotkarten und Räucherkerzen«.
Ich verspreche Ihnen, dass das nicht so ist. Denn genau diese Vorbehalte hatten ja auch die Männer in meinen Kinderwunsch-Seminaren, von denen ich Ihnen im Vorwort schon erzählt habe. Aber auch sie waren schnell vom Gegenteil und von der Wirksamkeit der Arbeit mit dem Unterbewusstsein überzeugt.
Es gibt heutzutage viele Möglichkeiten, in das Unterbewusstsein einzugreifen und dadurch die Gefühlsempfindung nachhaltig zu verbessern, ohne dass dies gleich ein esoterischer Schnickschnack sein muss. Im Gegenteil: Man kann hier durchaus mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Die Voraussetzung ist, dass man einige wesentliche Dinge über das Funktionieren des Unterbewusstseins versteht.
Die Wissenschaft ist unentwegt dabei, das Unterbewusstsein zu verstehen,
Weitere Kostenlose Bücher