Glueckskinder
da ist.
So warten wir auf das Glück durch die Veränderung äußerer Umstände. Das funktioniert nicht, und das frustriert. Schlimmer noch: Es erschöpft uns, weil wir während der ganzen Zeit unsere wahren Gefühle unterdrücken.
Es geht jetzt vor allem darum, diesen Teufelskreislauf zu durchbrechen, damit wir zur Ruhe kommen und wieder Kraft schöpfen können. Sollten auch Sie zu den Menschen gehören, die versuchen, ihre Gefühle zu unterdrücken, egal welcher Art, dann würde ich mir an dieser Stelle für Sie wünschen, dass Sie ganz einfach einmal versuchten, von dieser Bemühung eine Auszeit zu nehmen. Sie müssen diese Angewohnheit ja nicht gleich gänzlich aufgeben. Nehmen Sie doch einfach »Urlaub« davon, beispielsweise so lange, bis Sie die nächsten Kapitel gelesen und verstanden haben, welche komfortablen und effizienten Möglichkeiten stattdessen für Sie bereitstehen und wie Sie sie ohne weiteren Aufwand problemlos anwenden und für sich nutzen können.
Viele Menschen glauben, sie müssten sich für die Veränderung der großen und wichtigen Dinge in ihrem Leben sehr anstrengen. Das ist ja auch eine Rezeptur, die oft stimmt: Beim Frühjahrsputz, beim Häuslebauen, beim Sparen oder in der Schule. Doch sind dies alles Angelegenheiten des Verstandes. Glück jedoch ist ein Gefühl. Und unsere Gefühle werden nicht vom Verstand verwaltet, sondern von einer Größe, die wie eine parallele Festplatte zum Verstand in uns mitläuft und pausenlos wirkt: unser Unterbewusstsein.
Die Hardware
In uns wirken also zwei große »Rechenzentralen«: das Bewusstsein und das Unterbewusstsein. In unserem Bewusstsein speichern wir unser Wissen und unsere Erinnerungen ab, dort finden wir auch unsere Kenntnisse in Algebra und Grammatik wieder. Das Bewusstsein ist das, was wir als unseren Verstand begreifen. Das Unterbewusstsein ist eine andere Festplatte in uns, die stets parallel zum Bewusstsein läuft. Diese zweite Festplatte ist um ein Vielfaches größer, und Wissenschaftler schätzen, dass sie 400 bis 2000 Mal schneller läuft als unsere erste Festplatte, der Verstand.
Stellen Sie sich beispielsweise vor, Sie müssten die Kommaregeln, die Sie einst in der Schule lernten, aufsagen. Die Regeln selbst werden Sie in Ihrer ersten, kleineren Festplatte wiederfinden – dem Verstand. Dieser versteht sich ganz wunderbar darauf, Dinge auswendig aufzusagen!
Doch während Sie im Geiste, also mit dem Verstand die Kommaregeln von einst wiederholen, vollzieht sich synchron in Ihrer Wahrnehmung sehr viel mehr, denn Ihr Unterbewusstsein bestückt sie regelrecht mit zusätzlichen Daten, die es dieser augenblicklichen Situation zuordnet: In einem enormen Tempo laufen Bilder in Ihnen ab. Vermutlich werden es solche aus der Schulzeit sein, von schönen und weniger schönen Momenten. Es sind Bilder aus Ihrer Kindheit, ein ultrakurzer Spot aus einem Urlaub, danach ein Bild aus dem Klassenzimmer, in dem Sie standen und die Kommaregeln aufsagten, ein anderes Bild, in dem Sie etwas vortragen wollten, was Ihnen jedoch nicht gelang. Dies alles vollzieht sich in Bruchteilen von Sekunden, genau in dem Moment, in dem Ihr Verstand die Kommaregeln abruft.
Die Gedankengeschwindigkeit, mit der unser Unterbewusstsein arbeitet, ist so hoch, dass unser Verstand nicht mithalten kann. Das ist nur dann möglich, wenn das Unterbewusstsein das Tempo herausnimmt, also die Geschwindigkeit drosselt oder kurz anhält und eine einzige Information für wenigstens eine halbe Sekunde an unseren Verstand sendet. Das ist beispielsweise in Momenten äußerster Entspannung der Fall.
Doch zurück zu unserem Beispiel: Während also unser Verstand seine Datenbestände nach den Kommaregeln durchsucht, tut unser Unterbewusstsein dies ebenfalls. Es arbeitet hundert- oder tausendfach schneller und beliefert unsere Erinnerungen mit Daten, die es parallel zu unserem Wissen gespeichert hat. Das sind die bereits erwähnten Bildersequenzen. Doch es wird noch spannender: Zusätzlich zu jedem einzelnen Bild, welches uns das Unterbewusstsein zu jeder Erinnerung präsentiert, liefert es uns auch das damals empfundene Gefühl, das es abgespeichert hat.
Wenn Sie meine Beschreibung der parallelen Bilderlieferung vom Unterbewusstsein an den Verstand vermutlich noch halbwegs nachvollziehen konnten (einfach deshalb, weil sie uns manchmal bewusst wird), dann ist die Tatsache, dass unser Unterbewusstsein zu jedem Bild auch ein Gefühl gespeichert hat, den meisten Menschen nicht
Weitere Kostenlose Bücher