Glueckskinder
verspüren wir Unruhe und nach gewisser Zeit auch ein wenig Angst. Doch wir haben – und das dürfte für eine gewisse Zeit unseres Lebens einzigartig sein – die Gewissheit, dass ganz ohne Worte und wie durch Zaubersprache unsere Mama zu jedem Zeitpunkt weiß , wie es uns geht und was wir benötigen. Unsere Mama versteht uns .
Sie wird uns stillen. Unsere Mama nährt uns.
Während sie das tut, baden wir in diesem Gefühl des absoluten Geliebtseins. Unsere Mama liebt uns , und wir lernen dadurch, uns selbst zu lieben.
In diesem Moment können wir noch nichts und niemanden bewerten. Unsere Mama lehrt uns, dass Glück wertfrei ist.
Und während unser kleiner Hunger gestillt wird, ist es, als wäre in diesem Moment die Zeit angehalten, als gäbe es kein Gestern und kein Morgen. Es existiert nur das Hier und Jetzt . Es gibt nur dieses absolute Gefühl von Glückseligkeit, das so unglaublich schön ist, dass wir eine solche Situation unser ganzes Leben lang wieder suchen werden.
Gefühle ordnen sich wie Perlen auf einer Kette
In der Hypnosetherapie ist es durchaus üblich, Menschen in längst vergangene Situationen zurückzuführen.
Besonders dann, wenn gute und brauchbare emotionale Programme, die in der frühen Kindheit angelegt wurden, den Menschen im späteren Verlauf ihres Lebens bei der Bewältigung von Problemen und Konflikten helfen können.
Das Wiederfinden solcher Gefühlsmuster unterstützt eine Heilung sehr wirkungsvoll. Andersherum ist es auch möglich, tief in uns verankerte Muster, die einer emotionalen Verarbeitung von Problemen eher schaden, als sozusagen nicht gelungene Muster aufzufinden und zu korrigieren.
Ich wende die Hypnosetherapie und das Arbeiten mit inneren Bildern in meiner Praxis erfolgreich an, sowohl um der Ursache einer Kinderlosigkeit auf die Spur zu kommen als auch um anderen Problemen im Leben auf den Grund zu gehen. In einem Zustand tiefer Entspannung ist es meinen Patienten dann möglich, sich an frühere Erlebnisse zu erinnern, die oftmals so weit zurückliegen, dass man eigentlich keine Erinnerungen daran haben kann. Diese Erlebnisse sind nicht im Verstand gespeichert, sondern in dem umfassenderen Erinnerungsvermögen unseres Unterbewusstseins. Ist ein Mensch sehr entspannt, dann hat er einen leichteren Zugang zu seinem Unterbewusstsein. Dies machen sich Therapien zu Nutze, die in Tiefenentspannung arbeiten, die Hypnose ist nur eine von ihnen.
Häufig begleitet man Menschen dann während ihrer Entspannung zurück zu ihren unbewussten Erinnerungen. Das ist ein wenig unkorrekt formuliert, da das Unterbewusstsein ja gar keine Zeit kennt. Besser könnte man sagen, die Menschen begeben sich nochmals in bestimmte Situationen. Dort angekommen, scheinen sich ganze Erinnerungsdateien zu einem bestimmten Thema zu öffnen. Leidet ein Mensch beispielsweise in Stresssituationen an Bauchschmerzen, dann schaut man sich dieses Symptom an, um danach in der unterbewussten Erinnerung nach weiteren Situationen zu suchen, in denen der Bauch bei Stress wehtat. Nach kurzer Zeit hat man Zugang zu allen wichtigen Erlebnissen, die mit Bauchschmerzen bei Stress einhergingen. Schließlich findet man dann vermutlich eine sehr frühe Kindheitserinnerung, die der Auslöser für diese Schmerzsituation war. Man könnte fast sagen, die Erinnerungen ähnlicher Themen reihen sich dann aneinander, so als würde man Perlen auf eine Kette fädeln. Gelangt man an die erste Perle, also die den chronischen Schmerz auslösende Situation, dann ist es, als würde das Unterbewusstsein neuerlich prüfend diese Situation nun ganz anders einordnen, es ist dann, als »verstünde« es, welcher Mechanismus irrtümlicherweise in Gang gesetzt wurde. Es ändert dann das Ablagesystem für genau dieses Gefühl und integriert dann diese Erfahrung neu. Von da an bleibt der Schmerz bei Stress aus.
Die jeweils erste aller Perlen »erschafft« also eine neue Halskette. Wir Menschen besitzen unzählige solcher Halsketten. Die meisten von ihnen sind sehr nützliche und in der Empfindung angenehme Ketten, wie die Erinnerungen an das Gefühl, »wohlig satt zu sein« oder »entspannt und ausgeschlafen«. Andere Ketten sind nützlich, aber weniger angenehm. Denken Sie beispielsweise daran, wie wir lernten, uns vor Verbrennungen zu schützen. Irgendwann in unserem Leben haben wir als Kind vielleicht ein Frühstücksei angefasst und, erschrocken vor der intensiven Hitze, das Händchen wieder zurückgezogen. Das mag eine
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