Gluecksklee Und Koboldkuesse
»Wer ist Doug?«
»Doug ist ein Pferd. Douglas Iron Man III . Wir kennen uns bereits seit Jahren. Er war vier Jahre alt, als ich in den Ruhestand ging. Damals war er wirklich etwas Besonderes. Er gewann sogar das Preakness Stakes, das große Pferderennen für Vollblüter. Aber seit einiger Zeit geht es ihm nicht gut. Ich habe ihn zufällig wiedergesehen, als ich letzte Woche einen Freund in Rumson besuchte. Doug stand in seinem Stall und sollte eingeschläfert werden. Er hatte eine Wunde am Bein, die operiert werden musste, und sie hatten beschlossen, dass die Behandlung zu kostspielig wäre.«
»Das ist sehr traurig.«
»Das ist nicht nur traurig, sondern kriminell. Armer Doug. Er war zutiefst deprimiert und konnte kaum mehr den Kopf heben. Er sah mich mit seinen großen braunen Augen an, und ich wusste, dass ich etwas unternehmen musste. Also kam ich in der folgenden Nacht zurück, schmuggelte ihn dort heraus und brachte ihn nach Trenton. Mein Cousin hat ein Haus in der Mulberry Street, und er erlaubte mir, Doug vorerst in seiner Garage unterzustellen, jedenfalls bis ich das mit der Behandlung geregelt hatte. In Pennsylvania gibt es eine sehr gute Tierklinik für Pferde. Aber ich musste zuerst das Geld dafür auftreiben. Als ich von Delvina hörte, hielt ich das für die perfekte Gelegenheit. Er hatte das Geld nicht erarbeitet und verdiente es nicht. Ich war der Meinung, dass es bei Doug viel besser angelegt wäre.«
Ich nickte. »Das ergibt Sinn.«
»Aber nicht für den Besitzer des Pferdes«, wandte Diesel ein. »Ihm fehlte am nächsten Morgen ein Pferd. Und darüber war er nicht gerade erfreut.«
»Ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen«, verteidigte sich Snuggy. »Und ich habe sogar angeboten, ihm Doug abzukaufen.«
»Unsere Leute arbeiten bereits daran, die Sache zu regeln«, erklärte Diesel. »Bis es so weit ist, müssen Sie und Doug untertauchen. Doug kann nicht in einer Garage in Trenton bleiben.«
»Es ist schlimmer, als Sie denken«, sagte Snuggy. »Delvina ist mir gestern Abend zu der Garage gefolgt und hat Doug mitgenommen. Jetzt hält er ihn als Geisel. Delvina will sein Geld zurück. Alles. Sonst wird er Doug etwas Schreckliches antun.«
»Großartig«, seufzte Diesel. »Schlimm genug, dass ich einen Kerl aufspüren musste, der sich für einen irischen Kobold hält. Jetzt muss ich auch noch einen alten Gaul retten.«
»Doug ist nicht irgendein altes Pferd«, protestierte Snuggy. »Er ist sehr intelligent. Und empfindsam. Es hat seine Gefühle verletzt, als ihm klar wurde, dass sie sein Bein nicht behandeln lassen wollten. Er hat in all den Jahren hart gearbeitet, um in Form zu bleiben und die Rennen zu gewinnen. Und dann wurde er als Deckhengst eingesetzt, und er arbeitete Tag und Nacht, um Stuten zu decken. Und nicht alle haben sich ihm begeistert hingegeben. Doug erzählte mir, dass einige sich richtig zickig verhielten.«
»Vielleicht hätte Doug den Stuten mehr Aufmerksamkeit schenken sollen«, meinte ich. »Ein Nein ist ein Nein.«
»Das war sein Job«, entgegnete Snuggy. »Er steckte in einer Zwickmühle.«
Diesel stieß ein prustendes Lachen aus.
»Sie sind doch hier, um mir zu helfen«, sagte Snuggy zu Diesel.
»Nein«, erwiderte Diesel. »Ich soll Sie aus dem Verkehr ziehen, damit Sie keine Dummheiten mehr machen und dann womöglich noch in Lettermans Talkshow landen und der ganzen Welt erzählen, Sie könnten mit Tieren sprechen.«
»Meine Güte«, seufzte ich. »Das geht mir echt an die Nieren. Ich kann es nicht zulassen, dass Delvina Doug tötet.«
Diesel sah aus, als hätte er Bauchschmerzen. »Du wirst dich doch wegen dieses Pferds jetzt nicht benehmen wie ein kleines, rührseliges Mädchen, oder?«
»Ich werde nicht zulassen, dass ein armes Pferd zu Knochenleim verarbeitet wird, nur weil es eine Wunde am Bein hat. Es ist ein Pferd! Pferde sind wunderbare Tiere.«
»Hast du schon einmal ein Pferd aus der Nähe gesehen?«, fragte Diesel.
»Nicht in letzter Zeit. Aber im Fernsehen sehen sie wundervoll aus. Und als Kind habe ich alle Bücher über Blitz, den schwarzen Hengst, gelesen.«
Diesel unterdrückte mühsam ein Lächeln. Offensichtlich amüsierte er sich über mich. »Wissen Sie, wohin Delvina Doug gebracht hat?«, fragte er Snuggy.
»Nein.«
»Wie halten Sie Kontakt zu Delvina?«
»Er ruft mich an. Er hat mir bis morgen um drei Uhr Zeit gegeben, ihm das Geld zurückzugeben. Er sagte, wenn er es bis dahin nicht bekommen habe, würde er Doug
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