Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gluecksklee Und Koboldkuesse

Gluecksklee Und Koboldkuesse

Titel: Gluecksklee Und Koboldkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
begeistert von dem Gedanken, mich noch einmal mit ihm befassen zu müssen, wenn auch nur indirekt.
    »Deine Zielperson hat also meistens Glück, reitet gern, mag grüne Hosen und ist nicht der Hellste. Noch etwas?«, fragte ich Diesel.
    »Er spricht mit Tieren«, erwiderte Diesel. »Zweiweg-Kommunikation.«
    »So wie der Pferdeflüsterer und diese Tier-Telepathin im Fernsehen?«
    »So ungefähr.«
    »Kannst du mit Tieren sprechen?«, wollte ich wissen.
    »Schätzchen, ich kann mich kaum mit Menschen verständigen.«

3
    Die Tür des Aufzugs am Ende des Gangs öffnete sich, und Snuggy kam heraus. Sein Blick fiel auf Diesel und mich, wie wir nebeneinander auf dem Boden saßen, und seine Augen weiteten sich. »Sie!«, stieß er hervor.
    »Überraschung.« Diesel stand auf.
    Snuggy drehte sich rasch um, drückte auf den Knopf nach unten und versuchte, die bereits geschlossenen Türen des Lifts aufzustemmen.
    »Mann, das ist doch erbärmlich«, meinte Diesel. »Hören Sie auf, an der Aufzugtür zu kratzen, und kommen Sie hierher.«
    »Grundgütiger Himmel, das kann ich nicht. Meine geliebte Mutter liegt im Sterben. Ich muss rasch an ihr Krankenbett.«
    Diesel warf mir einen Blick zu. »Du kannst noch nachgemachter irischer Akzent und pathologisches Lügen auf die Liste setzen.«
    »Das trifft mich zutiefst«, sagte Snuggy.
    »Ich habe eine Akte über Sie«, erklärte Diesel. »Ihr Name ist Zigmond Kulakowski, Sie sind in Staten Island geboren, und Ihre Mutter ist vor zehn Jahren gestorben.«
    »Aber ich fühle mich wie ein Ire«, verteidigte Snuggy sich. »Ich bin ziemlich sicher, dass ich ein Leprechaun bin, so ein irischer Kobold.«
    Diesel stemmte die Hände in die Hüften. Es hatte den Anschein, als ob er das schon öfter gehört hätte. »In Ihrer Akte steht nichts davon, dass Sie ein Leprechaun sind. Und ich habe schlechte Neuigkeiten für Sie – ein Schrank voll mit grünen Hosen macht noch keinen Kobold.«
    »Aber ich habe unglaubliches Glück.«
    »Ja, und ich bin unglaublich spitz, aber das macht mich noch nicht zu Nachbars Lumpi.«
    Ich stand auf und stellte mich neben Diesel. »Ich möchte etwas über das Geld wissen, das meine Großmutter gefunden hat. Das Geld, das Lou Delvina gehört.«
    Snuggy sank leicht in sich zusammen. »Ich habe Bargeld gebraucht und gehört, dass in Delvinas Safe jede Menge Scheine liegen. Ich meine, wenn man schon etwas stehlen muss, sollte man etwas klauen, was ohnehin nicht sauber ist, oder? Ich wusste, dass Delvina seine Geschäfte in einer Autowaschanlage an der Ecke Hamilton und Beacon Street abwickelte, also bin ich dahin gegangen, als der Laden gerade aufmachte. Und wieder einmal hatte ich Glück. Alle, auch Delvina, waren darußen, hinter dem Gebäude, um sich eine geplatzte Wasserleitung anzuschauen. Die Tür zum Büro stand sperrangelweit offen. Ich ging hinein, sah die Reisetasche auf dem Schreibtisch, warf einen Blick hinein, entdeckte das Geld und verschwand rasch damit. Während ich nach meinen Schlüsseln suchte, stellte ich die Tasche auf dem Autodach ab, und dann vergaß ich sie und fuhr davon. Ich nehme an, dass die Tasche herunterrutschte, als ich um die Ecke bog. Ich ging zurück und sah die alte Dame die Straße entlangschlurfen. Manche Menschen haben keinerlei Skrupel, das kann ich euch sagen. Ich habe ihr ganz freundlich klargemacht, dass ich diese Tasche verloren hätte, aber sie befahl mir zu verschwinden. Und dann hat sie mich wüst beschimpft!«
    »Sie sagte, Sie hätten nicht gewusst, wie viel Geld sich in der Tasche befand.«
    »Ich hatte es nicht gezählt und wusste nicht, wie viel drin war. Grundgütiger Himmel, ich hatte es nur gestohlen!«
    »Wenn Sie noch einmal grundgütiger Himmel sagen, scheuere ich Ihnen eine«, erklärte Diesel.
    »Das können Sie nicht machen«, entgegnete Snuggy. »Ich bin alt und nur halb so groß wie Sie.«
    »Ja, es wäre peinlich«, gab Diesel zu. »Aber ich glaube, ich könnte mich dazu überwinden.«
    Snuggy trat von einem Bein aufs andere. »Wie auch immer – das Geld gehört mir. Und ich will es wiederhaben.«
    »In diesem Fall ist dann wohl der Finder der Gewinner«, bemerkte ich. »›Des einen Freud, des anderen Leid.‹ Außerdem hat Grandma schon eine Menge davon ausgegeben.«
    Snuggys Augen traten hervor, und eine tiefe Röte stieg ihm vom Nacken aufwärts bis unter die Haarspitzen. »Was? Das darf doch nicht wahr sein! Ich brauche dieses Geld. Es geht um Leben oder Tod. Sie werden Doug töten!«
    Auweia.

Weitere Kostenlose Bücher