Gluecksklee Und Koboldkuesse
»Und zwar sofort!«
»Gehen wir mal davon aus, dass Sie es tatsächlich schaffen, sich an dem Wachmann vorbeizuschleichen«, sagte Diesel zu Snuggy. »Können Sie die abgeschlossene Tür zu dem Raum mit den Schließfächern und das Schließfach selbst öffnen?«
»Das ist ein Kinderspiel für mich. Mein Problem besteht darin, dass ich nicht an den Sicherheitskameras vorbeikomme. Aus irgendwelchen Gründen kann ich mich auf dem Bildschirm nicht unsichtbar machen.«
»Ich kann dafür sorgen, dass die Aufnahmen verzerrt werden«, erklärte Diesel. »Aber Sie dürfen keine Zeit verlieren, sobald Sie den Aufzug verlassen haben. Sie werden nur ein paar Minuten Zeit haben, bevor sie jemanden zum Nachschauen schicken.«
»Ich werde es schon schaffen«, meinte Snuggy. »Dougs Leben hängt davon ab.«
Mein Handy klingelte, und ich zog es rasch aus meiner Tasche, in der Hoffnung, Briggs’ Stimme zu hören.
»Plum?«
Es war Lou Delvinas unverkennbare Krächzstimme. »Ich hoffe, Sie sind bereits mit meinem Geld unterwegs«, sagte er.
»Noch nicht, aber ich arbeite daran.«
»Sie haben Zeit bis drei Uhr. Zuerst bringe ich das Pferd um, dann die alte Frau. Und dann komme ich, um Sie zu holen. Oder vielleicht sollte ich mich zuerst um Ihre Mutter kümmern. Oder um Ihre Schwester. Oder, noch besser, um eine Ihrer kleinen Nichten.«
Delvina legte auf, und Diesel legte mir einen Arm um die Schultern. »Alles in Ordnung? Du bist gerade ganz blass geworden.«
»Wir müssen Delvina das Geld bringen.«
Diesel sah hinüber zur Rezeption und warf dann einen Blick auf Snuggy. »Ich weiß, dass ich das bereuen werde«, seufzte er.
»Wie wollen wir es machen?«, fragte Snuggy. »Soll ich einfach hinter die Theke schlüpfen und dann zum Aufzug gehen?«
»Nein. Ich muss Sie zum Aufzug begleiten. Das heißt, wir brauchen ein Ablenkungsmanöver, also werden wir zuerst einen Spielautomaten füttern.«
Zehn Minuten später hielt Lula einen bis zum Rand mit Vierteldollar- und 5-Cent-Stücken gefüllten Becher in der Hand. »Ich liebe den Anblick der Münzen, wie sie in die Schale prasseln. Es spielt keine Rolle, dass es sich nur um acht Dollar handelt. Was zählt, ist das Erlebnis, dass all das Geld auf dich zukommt. Und ich kann es kaum fassen, wie viel Glück wir hatten. Ich habe noch nie einen Becher so voll machen können.«
Ich warf Diesel einen Blick zu.
»Ich bin eben ein Glückskind«, meinte Diesel.
»Vielleicht bist du ein Kobold.«
»Auf meinem Führerschein steht nichts davon.«
»Nun, die Kraftfahrzeugbehörde würde so was auf alle Fälle wissen.«
»Okay, wir ziehen das jetzt durch«, erklärte Diesel. »Und so wird die Sache ablaufen. Stephanie bleibt hier, damit jemand Kaution für uns stellen kann, falls wir alle verhaftet werden. Snuggy bleibt dicht an meiner Seite, bis ich die Kameras manipuliert habe. Und Lula verursacht ein Chaos, damit Snuggy und ich uns hinter die Rezeptionstheke schleichen können.«
»Jetzt habe ich es kapiert«, sagte Lula. »Ich soll den Becher fallen lassen.«
»Genau«, bestätigte Diesel. »Und sorg dafür, dass alle Blicke auf dich gerichtet sind.«
Lula schälte sich aus ihrem schwarzen Blazer und reichte ihn Diesel. »Überlass das getrost mir. Nur Tote würden mich bei dieser Aktion nicht anstarren. Ich werde die Königin des Chaos sein.«
Lula stöckelte auf ihren Pfennigabsätzen und in ihrem knallengen, mit goldenen Pailletten besetzten Supermodelkleid zur Rezeption. Der Rock endete knappe acht Zentimeter unter ihrem Po, und ihre Brüste, die nur notdürftig von ihrem Bustier an Ort und Stelle gehalten wurden, bewegten sich wie Wackelpudding. Sie hielt den Becher mit den Münzen eine Armeslänge von sich entfernt, um ihre natürlichen Reize nicht zu verdecken.
»Juhu!«, rief sie einem der Männer hinter der Rezeption zu. »Ich bin ein angehendes Supermodel und habe hier einen Becher voll Münzen. Ich schätze, ich brauche ein wenig Hilfe, um dieses Geld sicher aufzubewahren. Wahrscheinlich sollte ich … hoppla!« Lula stolperte und riss den Becher hoch, sodass die Münzen in alle Richtungen flogen. »Mein Geld!«, kreischte sie.
Lula bückte sich, um die Münzen aufzuheben, wobei ihre linke Brust aus dem Top fiel und ihr Rock so weit nach oben rutschte, dass er den Blick auf ihren Vollmond freigab. Sie trug einen farblich passenden goldenen Stringtanga, der jedoch fast ganz in den Tiefen des Alls verschwunden war. Alle im Hotel und im Casino rangen gemeinsam nach
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