Glücksklee
empfohlen.»
«Na und? Ich bin zu einem nichtöffentlichen Meeting mit den Leuten vom Studio hier. Dabei hast du nichts zu suchen.»
«Aber du und ich, wir sind doch ein Team, Ruth!»
«So ein Blödsinn.» Ruth kehrte ihm den Rücken zu.
Während sie in das Gebäude hineinging, meinte Ruth zu hören, dass Chloe ihm leise empfahl, im Auto zu warten.
«Was ist denn bloß mit ihm los?», fragte Ruth ihre Assistentin, als sie im Lift nach oben fuhren. «Der hängt ja an mir wie eine Klette.»
Chloe zuckte die Achseln. «Na ja, du wirst eben im Moment verflucht heiß gehandelt. Wie gesagt, seit die Sache mit
The Soldier’s Daughter
bekannt geworden ist, klingelt das Telefon ununterbrochen.»
Ruth lächelte. Sie konnte nicht leugnen, dass sie sich geschmeichelt fühlte, weil ein Star wie Troy Valentine versuchte, sie als Karrieresprungbrett zu benutzen. Wie das Blatt sich gewendet hatte!
Ruth kontrollierte ihr Aussehen im Spiegel, um sicherzugehen, dass sie durch und durch wie eine Hauptdarstellerin wirkte. Ihr Haar wurde von ihrer schicken Sonnenbrille zurückgehalten, und das seidene Maxikleid von Matthew Williamson, das sie gleich nach der Landung angezogen hatte, sah angemessen glamourös aus. Noch wichtiger aber war, wie sie ein wenig schuldbewusst überlegte, dass es besonders effektiv ihren Bauch kaschierte.
«Ruth … hallo, meine Süße!» Erik empfing sie lächelnd und mit einer Umarmung, als sie das Besprechungszimmer betrat. Die hohen Herren waren noch nicht erschienen. Typisch, sie kosteten ihre Macht voll aus, indem sie alle warten ließen. Doch Ruth war das egal. Sie begrüßte sogar die Gelegenheit, vor dem offiziellen Gespräch unter vier Augen mit ihrem Agenten reden zu können.
«Also, worum geht’s?», fragte sie, nachdem sie Chloe nach draußen in den Wartebereich verbannt hatte.
Erik bekam glänzende Augen. «Ich verarsche dich nicht, meine Süße – das ist wirklich eine große Sache.»
«Wie groß?» Ruths Herz klopfte wild. «Und kriege ich die Rolle? Du hast etwas von Probeaufnahmen gesagt.»
«Ich persönlich glaube, dass das nur ein Spielchen von den Studiofritzen ist. Ich weiß mit Sicherheit, dass Jackson dich haben will, und ein Mann wie der kriegt genau das, was er will.»
Am liebsten hätte Ruth sich selbst umarmt. «Wann soll denn gedreht werden? Und was ist mit
Glamazons
? Kommen die Drehtermine sich nicht in die Quere?»
«Mit denen habe ich schon gesprochen, sie können sich nach Jacksons Terminen richten. Wenn einer von ihren Stars eine Hauptrolle in einem großen Hollywood-Film übernimmt, kommt das ja auch dem Image der Serie zugute.»
O Gott, es war Wirklichkeit! Ruth konnte kaum glauben, dass Hollywoods Drahtzieher ihretwegen Termine verschoben. Sie wünschte sich Charlie her, er sollte sehen, was sie meinte. Das hier war wirklich der Hammer, und nach den Zahlen zu urteilen, die Erik gerade nannte, in mehr als einer Hinsicht.
Dann betrachtete Erik ihren Bauch. «So, meine Süße, und was ist mit dem Kind? Jackson will im Dezember drehen, es muss also vermutlich bald raus, damit du genug Zeit hast, wieder schlank zu werden.»
Verständnislos sah Ruth ihn an. «Sorry – was sagst du da?»
«Du weißt schon, es muss … geboren werden oder was auch immer, keine Ahnung.»
«Erik, das Baby kommt erst im Februar», gluckste Ruth. «Das ist nicht wie im Fernsehen – so was geht nicht auf Befehl.»
Mit einer Handbewegung tat Erik ihre Antwort ab. «Doch, natürlich.» Er strich sich mit der Hand quer über den Bauch. «In den Kliniken wird das doch dauernd gemacht.»
Ruth starrte ihn an. Erwartete er wirklich von ihr, dass sie ihr Baby durch Kaiserschnitt und als Frühgeburt zur Welt brachte? «Bist du verrückt geworden? Das wäre doch viel zu früh. Dabei könnten alle möglichen Probleme auftreten.»
«Das wäre gar nichts im Vergleich zu den Problemen, die wir kriegen, wenn die Dreharbeiten verschoben werden müssen.»
«Erik, jetzt sag mir bitte, dass das nicht dein Ernst ist. Peter Jackson würde doch bestimmt nicht von mir verlangen, dass –»
«Das Studio gibt die Bedingungen vor, meine Süße. Offenbar haben die bisher null Ahnung, dass du in anderen Umständen bist. Aber ich denke, das wäre ihnen auch scheißegal. Wichtig ist, dass wir den Knirps bald auf die Welt holen und dich dann zum Set fliegen – in irgend so ein elendes Loch in der australischen Pampa, hab ich gehört.»
«Stopp mal – und dahin soll ich mein zu früh geborenes Baby
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