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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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bisschen … gezwungen, fand Nina. Außerdem war sie erstaunt, dass Jess ihr nichts davon erzählt hatte. Ihr Gespräch bei Marks & Spencer war gar nicht so lange her, aber anscheinend hatte Jess es da noch nicht gewusst. Vielleicht hatte sie es gerade erst herausgefunden und noch niemandem davon erzählen wollen, aber dann hatte Emers Ankündigung sie unter Druck gesetzt.
    Oder war diese Neuigkeit vielleicht der eigentliche Grund für das Gartenfest gewesen? Doch warum wirkte Brian dann so verstimmt? Hatte Jess ihm etwa nichts …
    Nina schaute zu Brian hinüber, der sich, ganz anders als seine vor Freude überschäumende Frau, fast wie ein Roboter verhielt. Er schüttelte Hände und nahm Glückwünsche entgegen, aber sein Gesicht war aschgrau. Er wirkte … zutiefst erschüttert.
    Nina schnappte nach Luft. Sie hätte schwören können, dass Brian gerade eben erst – mit den Festgästen zusammen – erfahren hatte, dass seine Frau schwanger war.

    Jess’ Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Sie konnte kaum erwarten, dass die Gäste endlich gingen.
    Was hatte sie nur geritten, dass sie etwas derartig Privates vor allen Partygästen ausposaunt hatte?
    Zugegeben, sie hatte nicht widerstehen können, als alle Emer so begeistert gefeiert hatten …
    Aber im Nachhinein, und vor allem, nachdem sie Brians erschrockenen und sehr verletzten Gesichtsausdruck gesehen hatte, hätte sie ihre Ankündigung am liebsten ungeschehen gemacht.
    Der arme Brian. Wie hätte sie sich wohl gefühlt, wenn er ihr so etwas angetan hätte?
    Aber unglücklicherweise war es nun passiert. Ihre Handlung würde Konsequenzen haben, und Jess blieb nichts anderes übrig, als sich damit auseinanderzusetzen.
    Sie hoffte einfach, dass Brian sie verstehen und ihr verzeihen würde. Es war schon schlimm genug, dass sie in letzter Zeit nicht so gut miteinander ausgekommen waren. Jess erinnerte sich an ihre Diskussion, nachdem sie das Gartenfest vorgeschlagen hatte.
    «Glaubst du, dass es mir wie Schuppen von den Augen fällt, wenn du eine Horde Kinder einlädst?» Brian hatte gelacht, als fände er die ganze Idee einfach absurd. «Jess, ich bin doch kein Idiot, bitte behandle mich also auch nicht so.»
    «Was ist denn falsch daran, wenn ich mit den anderen und ihren Familien feiern möchte?», hatte sie entgegnet. «Wir haben schon seit Ewigkeiten keine Party mehr gegeben, und ein bisschen Spaß wird uns guttun.»
    «Mir war nicht klar, dass unser Leben so langweilig geworden ist. Erinnerst du dich nicht mehr an den Nachmittag am letzten Wochenende, als wir ganz spontan unten an den Hafen gefahren sind?» Brian meinte den schönen faulen Sonntag, als sie im Sonnenschein vor einer Cafébar gesessen und Mojitos getrunken hatten.
    Als Jess darauf nichts erwidern konnte, hatte er resigniert den Kopf geschüttelt. «Also gut, ich spiele mit bei deiner Party für glückliche Familien. In einem Punkt hast du ja recht – wir sehen die anderen im Moment zu selten. Aber bitte, Kleines, erwarte jetzt bloß keinen plötzlichen Sinneswandel von mir. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich mit kleinen Kindern zusammen bin.»
    So hatte Brian ihren tollen Plan zwar sehr schnell durchschaut, aber Jess hatte sich trotzdem auf ihre Freundinnen gefreut und war froh gewesen, dass er zumindest bereit war, mitzumachen.
    Mit Emers Ankündigung jedoch hatte sie natürlich nicht gerechnet …
    Endlich war der letzte Gast verschwunden, und sie war mit Brian allein.
    «Also, wann wolltest du es mir denn sagen?», fragte er, und seine Stimme klang nicht empört, wie Jess befürchtet hatte, sondern fremd, fast als sei er auf der Hut.
    Schuldbewusst sah sie ihn an. «Bevor du jetzt was sagst: Ja, ich hätte es dir vorher erzählen müssen. Aber bitte glaube mir: Ich hatte wirklich nicht vor, einfach so damit rauszuplatzen –»
    «Das ist noch untertrieben, findest du nicht? Mensch noch mal, Jess, ich bin schließlich dein Mann, oder hast du das etwa vergessen?»
    «Natürlich nicht.» Sie ging auf ihn zu, aber er trat sofort einen Schritt zurück.
    «Seit wann weißt du es?», fragte er in eigenartig distanziertem Tonfall.
    «Äh … noch nicht lange.»
    «Aha? Und du hast es also nicht für nötig gehalten, mir etwas so Entscheidendes mitzuteilen, bevor du es an die große Glocke hängst?»
    Jetzt verstand Jess seinen Unterton – Brian war nicht einfach ärgerlich, sondern der helle Zorn hatte ihn gepackt, und Jess konnte ihm das nicht verübeln.
    Voller Scham biss sie sich

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