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Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Titel: Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola van Daxx
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meinem General -Rundum-Schlag fertig war, fielen mir auf einmal wieder die Worte von Frau Graf ein, meiner lieben Ex-Kollegin, die ihre Lebensweisheiten immer so schön in Dialektform verpackte. Zum Beispiel, wenn jemand nur herummeckerte, lautete der passende Spruch von ihr: „Druff-los-motze kann jeder Dabbes, aber selber erstemaa besser mache, dess könne die wenichsde!“ 
     
    Und als ich mich so langsam wieder eingekriegt hatte, dachte ich, eigentlich hat sie doch recht. Ich selbst würde wahrscheinlich nicht mal eine kleine, einfache, anspruchslose Geschichte erfinden können, geschweige denn, sie in Form bringen oder es schaffen, ein Buch, ein Drehbuch oder gar einen Kino- oder Fernsehfilm daraus werden zu lassen.
    Das war nämlich bestimmt ein hartes Stück Arbeit und dafür musste man sicherlich auch studiert haben oder so.
    Aber was genau? Literatur, Germanistik?
    Bestseller-Autor war ja kein anerkannter Studiengang, oder?
    Doch die Berufsbezeichnung als solches schien mir auf einmal ziemlich verlockend zu klingen…
    Ich hatte zwar wieder einmal keinerlei Plan, erinnerte mich aber an eine Anzeige, die ich kürzlich in der Fernsehzeitung (wo auch sonst?) gelesen hatte: „Autor/in werden“ – Einfach und schnell erfolgreich sein: per Fernstudium!
    Also kramte ich die Zeitschrift unter einem beträchtlichen Altpapierberg hervor, überschlug fix meine finanziellen Möglichkeiten und forderte kurzerhand das komplette Info-Paket an.
    Ein k ostenloses Probestudium für drei Monate!
    Das war doch DIE Möglichkeit für mich, die frustrierte Sofa-Kartoffel.
    Was wollte ich noch mehr? Ich hatte nichts zu verlieren.
    Also, nix wie los!
    Meiner Zukunft als erfolgreiche Schriftstellerin konnte eigentlich nichts mehr im Wege stehen. So meldete ich mich schließlich zum „Studium“ an. Und bald schon kamen die ersten Unterlagen samt einem offiziellen Studentenausweis per Post bei mir an. Ich konnte es kaum erwarten und stürzte mich in die Arbeit.
    Endlich, eine Aufgabe!
    Jetzt hatte ich tatsächlich etwas gefunden, was – vorerst – nichts kosten würde und mich – schon sehr bald – wahrscheinlich in die Nähe von berühmten Autorinnen katapultieren würde.
    Damit wären dann auch meine finanziellen Trockenphasen Geschichte. Wie gut, dass das Fernsehprogramm so grottenschlecht war…
    Ansonsten wäre ich ja nie auf so eine geniale Idee gekommen.
    Endlich hatte ich einen Plan und es sah ganz so aus, als würde er auch noch funktionieren…
    Ran an die Arbeit, Thea Sellinger! Es wird ernst!!!
     
    Die erste Studienaufgabe bestand darin, eine Geschichte for tzuführen, deren Beginn im ersten Aufgabenheft stand. Die Situation: ein kleines Mädchen verläuft sich auf dem Nachhauseweg von der Schule und man sollte sich dazu zwei DIN-A-4-Seiten ausdenken. Wie könnte es also weitergehen?
    Ich stellte mir vor, wie ich als Kind gewesen bin und was ich gemacht hätte, wenn ich mich auf dem Nachhauseweg verlaufen hätte, was ehrlich gesagt nie vorgekommen wäre, denn ich wohnte sozusagen neben der Schule und hätte ja wasserstoffblond sein müssen, um da nicht nach Hause zu finden.
    Also erfand ich eine kleine Story: Das Mädchen in meiner Geschichte war vom Weg abgekommen und hatte plötzlich ein süßes, kleines Pony gesehen, wodurch es natürlich abgelenkt war. Dann hatte es dem kuscheligen Gefährten einen Apfel gegeben, den es noch in seinem Turnbeutel gefunden hatte.
    Und, weil das Pony so lieb war, erzählte das Mädchen ihm alles, was ihm auf dem Herzen gelegen hatte und wie gemein manche Mitschülerinnen zu ihr waren und dass die Lehrerin immer die gleichen Mädchen bevorzugte, so dass es ganz und gar die Zeit vergaß. Zuhause machte sich derweil die Oma schon viele Gedanken, ob ihrem Enkelchen vielleicht etwas passiert sein sollte. Unruhig, wie die Oma war, machte sie sich alsbald auf den Weg und fand die Enkelin gedankenversunken mit dem Pony auf der Weide, nicht weit weg von der Schule in Richtung Feld.
    Erst wollte sie schon lautstark schimpfen, aber als sie die Kleine entdeckt hatte, besann sie sich und schloss sie nur noch in ihre Arme. Das Mädchen war auch froh, dass die Oma auf einmal da war und stellte ihr gleich ihren neuen Freund, das kleine Pferdchen vor.
    „Morgen hole ich dich wieder von der Schule ab“, hatte die Oma gesagt. „Au, ja, dann gehen wir wieder hierher zu dem süßen, lieben Pony und nehmen ihm ganz viele Äpfel mit!“
    Die Oma hatte indessen schon beschlossen, den Eltern lieber

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