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Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Titel: Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola van Daxx
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anderen.
    „Verlängerung unmöglich, das wüssten wir. Der Kater Ahmed war bei uns auf Katzenferien , Thea ist also definitiv zurück“, warf Detlef ein.
    „Und jetzt?“, fragte Claude. „Was machen wir nun?“
    „Wir klingeln erst mal oben bei ihrer Mutter, vielleicht ist sie ja nur kurz im ersten Stock und hat nix gehört“, wusste Thomas.
     
    Dann kam mein Einsatz. Ich trat hinaus auf meinen überdachten Balkon bis vorne an die weißen Baluster, hatte extra meine wollweiße Hose an, einen noch wollweißeren Pullover und darüber eine wollweiße Stola – ich fand, das passte zu meinen hoffentlich hollywoodreifen Auftritt – und rief der staunenden Mischpoke zu: „Klingeln braucht Ihr nicht – kommt einfach ein Haus weiter, da seid Ihr richtig!“
    Offene Münder, sprachlose Vielschwätzer, was für ein Genuss.
    „Theaaaaa, Liebes, du bist ja vollkommen wahnsinnig. Also, ich glaube das nicht!“, stieß Claude in seinem sexy Pariser Akzent aus. Detlef bekam wahrscheinlich einen Zug an seine Mandeln und bei Ellen und Thomas ratterten Zahlen in den Pupillen. Das zumindest meinte ich auf die Ferne zu erkennen.
    Nur Silke war völlig paralysiert. Das war eindeutig zu viel Glück für sie. Unverkraftbar…
    Vielleicht bereute sie an dem Punkt auch nur, dass sie an diesem Abend ihre Geschichten über Selina, ihren schürzenjagenden Ex-Mann und seine neuesten Eroberungen und ihren chronischen Geldmangel nicht in aller Länge und Breite loswerden konnte.
    Dann steuerten sie auf meinen ganzen Stolz zu: die Hanse-Heim-Villa! Kurz rief ich noch „Lasst alles im Wagen, ich habe zur Hauseinweihung ein paar Häppchen mehr bestellt!“
    So packten sie all ihre mitgebrachten Rotweinflaschen, Baguette-Tüten und Käsehappen und Knabbereien wieder in ihre Autos ein, um kurze Zeit später in Museumsschläppchen, was nun ein Muss in meinen vier Wänden war, die ganze Pracht zu bewundern.
    Derart mundtot wie an diesem Abend waren sie jedenfalls schon ganz, ganz lange nicht mehr gewesen. Aus dem Staunen kamen sie nicht heraus.
    Und als sie sahen, dass ich die allerteuersten Weine , ich hatte zur Feier des Tages extra meinen Geburtsjahrgang geordert, aus meinem klimatisierten Weinkeller holte und die Schnittchen, ich meine natürlich die Kanapees, extra vom Zartkost-König Marienkäfer aus München im Kühlbehälter eingeflogen waren, da sind sie vor Ehrfurcht fast erstarrt.
    Ein bisschen mulmig war mir schon, so auf die …, na Sie wissen schon, zu hauen. Aber andererseits musste ich mich auch endlich mit dem Dasein als Bestsellerautorin abfinden.
    Nur wunderte ich mich, dass sie dieses Mal alle ziemlich früh gegangen sind. Auch getrunken wurde nicht so viel wie sonst. Vielleicht war der Rotwein auch schon in die Wechseljahre gekommen – genau wie ich…
    Vielleicht hätte ihnen ein billiger Amselfelder-Fusel, wie ihn einst die unvergessene Oberin Freifrau von und zu Kreuzfelder allabendlich wegschluckte, besser gemundet?
    Oder ob es daran gelegen hatte, dass sie zum Rauchen nun immer raus auf den novemberkalten Balkon gehen mussten? Oder waren ihnen gar die Füße in den Museumschläppchen zu kalt geworden? Auch in die Sauna wollte partout niemand gehen. Waren die modernen Menschen von heute denn immer noch so prüde? Oder war es leichter, mit Wildfremden zu schwitzen, die man irgendwo in einer Sauna traf, doch voraussichtlich nie mehr wiedersehen würde.
    Muss te ich nun für alle Zeiten alleine saunieren?
    Ich tröstete mich damit, dass sie das alles erst einmal in Ruhe verkraften mussten. Und damit waren sie nicht mal alleine.
    Tj a, es war nicht immer leicht, steinreich zu sein…

D er Chor der Gefangenen
     
    Der Abgabetermin für den dritten Band von Sahneschnitte und Schinkenspeck war erst im Mai des nächsten Jahres.
    Da war also noch genügend Raum für Mußestunden und e inen schönen Urlaub mit Mutter Sellinger, die ja auch selten vor die Haustüre kam.
    Warum keine Kreuzfahrt? Einfach mal in See stechen, so mit der Königin Maria II oder mit einem ähnlichen, schwimmenden Luxuskahn.
    Und ehe ich mich versah, war eine 8-Nächte-Kreuzfahrt in der Karibik gebucht. Auf der Antina Lux, einem ganz neuen Dampfer der oberen Klasse. Unsinkbar, laut Reisebürofachfrau – aber darauf konnte man auch hundert Jahre nach Southampton  nichts geben.
    Ende Januar war Abflugtermin – man musste ja erst einmal in die Karibik kommen. Es sollte ein zugegebenermaßen überdimensionales Weihnachtsgeschenk für meine Mutter

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