Glücksregeln für den Alltag
University Forschungen anstellte, haben bestätigt, dass das soziale Klima eine Schlüsselrolle für die Arbeitszufriedenheit spielt. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die „soziale Unterstützung bei der Arbeit“ sowohl für mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz sorgt als auch ein Faktor für das allgemeine Wohlbefinden eines Menschen ist.
Daher überrascht es nicht weiter, dass wir in unseren Diskussionen über das Glück in der Arbeit früher oder später auf das Thema der Beziehungen in der Arbeit stoßen mussten: den menschlichen Faktor.
Als der Dalai Lama unser Gespräch am folgenden Spätnachmittag zusammenfasste, begann er so: „Es mag viele Faktoren oder Variablen geben, die beeinflussen, inwieweit die Arbeit zum Glück beiträgt, und es hängt von den Lebensumständen jedes einzelnen Menschen, seiner Veranlagung und so weiter ab. Doch, wenn wir über das Thema Arbeit und das Glück sprechen, sollten wir auch ein paar allgemeine Dinge im Auge behalten. Ich denke, es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass bei allen menschlichen Aktivitäten — sei es eine Arbeit oder anderes - das Hauptziel darin bestehen sollte, dem Wohl anderer Menschen zu nützen. Denn was suchen wir eigentlich in unserer Arbeit, welches Ziel verfolgen wir dabei? Wie bei jeder anderen menschlichen Aktivität suchen wir Erfüllung, Befriedigung und Glück, nicht wahr? Und wenn wir über das menschliche Glück sprechen, dann kommen natürlich menschliche Emotionen ins Spiel. Daher sollten wir den menschlichen Beziehungen am Arbeitsplatz ganz besondere Aufmerksamkeit schenken, darauf achten, wie wir miteinander umgehen, und versuchen, grundlegende menschliche Werte auch bei der Arbeit bewahren.“
„Mit grundlegenden menschlichen Werten’ meinen Sie „Einfach grundlegende menschliche Güte. Ein guter, ein freundlicher Mensch sein. Mit anderen Menschen in Wärme, in menschlicher Zuneigung, in Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit verbunden sein. In Mitgefühl.“
Der Dalai Lama schwieg eine kleine Weile, als dächte er gründlich über diese Prinzipien nach. Es war bemerkenswert. Er hatte sein Leben damit verbracht, über diese menschlichen Werte zu sprechen, hatte immer und immer wieder dieselben Ideen wiederholt und sprach doch jedes Mal mit einer gewissen Frische und Verve über sie, als entdecke er diese Begriffe zum ersten Mal. Er schien ihm große Freude zu machen, über menschliche Werte zu sprechen, ganz gleich, wie oft er es schon früher getan hatte. Also fuhr er im Tonfall echten Interesses und aufrichtiger Begeisterung fort:
„Ich denke, wenn wir über menschliche Werte, Mitgefühl und so weiter sprechen, so sollten wir nie vergessen, dass dies nicht nur religiöse Themen sind. Weder sollte Mitgefühl als etwas Heiliges, noch sollten Wut und Hass - einzig von der religiösen Perspektive aus - als profan angesehen werden. Diese Dinge sind nicht deshalb wichtig, weil einige religiöse Texte das behaupten, sondern weil tatsächlich unser Glück davon abhängt. Solche Geistesverfassungen - wie Mitgefühl und menschliche Zuneigung - dienen unserem Wohlergehen, indem sie eine positive Auswirkung auf unsere körperliche, geistige und emotionale Gesundheit haben, auf unsere Beziehungen in der Arbeit und zu Hause. Sie dienen damit letztlich auch dem Wohlergehen der Gesellschaft. Sie dienen unserem eigenen Wohlergehen. Wenn wir Mitgefühl kultivieren, dann profitieren wir selbst in erster Linie davon. Schließlich sind Menschen soziale Wesen; wir sind dafür geschaffen, mit anderen zusammenzuarbeiten, um zu überleben. Ganz gleich, wie mächtig ein Mensch sein mag, ohne menschliche Gefährten kann er nicht überleben. Und ganz bestimmt kann er ohne Freunde kein glückliches oder erfülltes Leben führen. Wenn Sie also in Ihrer Arbeit warmherzig und voller menschlicher Zuneigung sind, so wird Ihr Geist ruhiger und friedlicher sein; und es wird Ihnen eine gewisse Stärke verleihen. Zudem wird es Ihren geistigen Fähigkeiten ermöglichen, besser zu funktionieren, werden Ihr Urteilsvermögen und Ihre Entschlusskraft gestärkt.“
Ein Mönch im kastanienbraunen Gewand trat geräuschlos ins Zimmer und schenkte Tee ein. Er lächelte. Wie ich schon früher beobachtet hatte, herrscht zwischen dem Dalai Lama und seinen Mitarbeitern eine Atmosphäre gegenseitiger Achtung und Zuneigung.
„Wir sind alle menschliche Wesen - und das ist grundlegend“, fuhr er fort. „Wir alle haben die Fähigkeit, einander mit Wärme, Zuneigung und
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