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Glücksregeln für den Alltag

Glücksregeln für den Alltag

Titel: Glücksregeln für den Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard C. Cutler Dalai Lama
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Freundschaft zu begegnen. Wenn wir also über das Glück und die Zufriedenheit bei der Arbeit sprechen, dann ist der menschliche Faktor - das heißt, welche Beziehungen wir zu den Menschen um uns herum, zu unseren Kollegen, unseren Kunden, unserem Chef haben - sehr wichtig. Und ich denke, wenn sich jemand besonders viel Mühe gibt, mit den Menschen an seinem Arbeitsplatz in guter Beziehung zu stehen, die anderen kennen zu lernen und die allen gemeinsamen grundlegenden menschlichen Eigenschaften am Arbeitsplatz einzubringen, dann kann er damit enorm viel ausrichten. Ganz gleich, welche Art Arbeit er tut, sie kann dann eine Quelle der Befriedigung sein. Dann freuen Sie sich darauf, zur Arbeit zu gehen, und Sie sind glücklicher dabei. Sie sagen sich: ,Wie schön, ich gehe zur Arbeit und werde dort meine Freunde sehen.’“ Diesen Satz rief der Dalai Lama in einem solch überschwänglichen Tonfall, dass ich mir fast vorstellen konnte, wie er in einer Firma auftauchte, eine Vesperbox in der Hand, und seine Kollegen begrüßte. Ich musste unwillkürlich lachen.
    „Und das ist etwas, was Sie selbst tun können, um sich in Ihrer Arbeit wohler zu fühlen“, fuhr der Dalai Lama fort. „Oft warten die Menschen darauf, dass der andere den ersten Schritt tut, aber ich denke, das ist falsch. Das ist so, wie wenn Menschen schon lange Zeit Nachbarn sind, sich aber nie kennen lernen. Also sollten Sie die Initiative ergreifen, am besten gleich am ersten Tag in Ihrem neuen Job, und versuchen, den anderen Ihre freundschaftliche Haltung zu zeigen; Sie sollten sich vorstellen, die anderen begrüßen, sich erkundigen, wie lange sie schon hier arbeiten und so weiter. Natürlich werden die Menschen nicht immer empfänglich dafür sein. Ich jedenfalls lächele manchmal jemanden an, und dann geschieht es, dass ich argwöhnisch angeschaut werde.“ Der Dalai Lama lachte. „Die Menschen haben alle ihre eigenen Probleme und Frustrationen, deshalb sollten Sie nicht aufgeben, wenn sie nicht sofort reagieren. Versuchen Sie es eine Woche, einen Monat lang. Am Ende werden Sie merken, dass die anderen reagieren. Manchmal gibt man allzu leicht auf. Das passiert mir zuweilen; Ich bin in einem Hotel oder sonst wo und ich lächele jemanden an, aber der Betreffende ignoriert mich. Und wenn er bei seiner Haltung bleibt, dann nehme ich dieselbe Haltung an und ignoriere ihn.“ Er lachte leise. „Ich schätze, so ist die menschliche Natur nun einmal. Aber es zeigt, wie ein Mensch die Haltung eines anderen beeinflussen kann, was darauf schließen lässt, dass selbst ein einziger Mensch viel ausrichten kann. Ein Mensch kann das Klima in seinem beruflichen Umfeld verändern. Dafür gibt es Beispiele. Nehmen Sie den Fall einer Gruppe von Kollegen, in der es viele Spannungen gibt und die nicht miteinander auskommen; und dann taucht eine neue Kollegin auf, die warmherzig und freundlich ist, und nach einer Weile verändert sich die Stimmung der ganzen Gruppe zum Besseren. Doch können Sie zuweilen auch das Gegenteil beobachten: Menschen kommen an ihrem Arbeitsplatz gut miteinander aus und gehen freundschaftlich miteinander um, doch dann beginnt ein neuer Kollege bei ihnen zu arbeiten, ein Unruhestifter, der der ganzen Gruppe schadet und Konflikte und Probleme verursacht. Jeder von uns kann also eine Wirkung auf andere haben und sogar das Arbeitsklima ändern. Und in dieser Hinsicht hat der einfachste Mitarbeiter vielleicht mehr Einfluss auf seine unmittelbare Arbeitsumgebung - zumindest in seiner eigenen Abteilung - als der Chef.
    Ich kenne zum Beispiel einige Tibeter, die in die Schweiz zogen und dort in Fabriken arbeiteten. Und obwohl sie die Sprache nicht beherrschten, gelang es ihnen, Freundschaften zu schließen, einfach dadurch, dass sie lächelten, ihre Arbeit gewissenhaft ausführten und hauptsächlich auf nonverbalem Wege zeigten, dass sie versuchten, hilfsbereit zu sein. Es gab einen Tibeter, der in der Cafeteria aß, wo die Leute normalerweise für sich blieben oder in kleinen Gruppen dasaßen. Und eines Tages beschloss er, für ein paar seiner Kollegen das Mittagessen zu kaufen. Zuvor war es nicht üblich gewesen, einem anderen ein Mittagessen zu bezahlen, wenn man ihn nicht sehr gut kannte; doch dieser Mann bezahlte seinen Kollegen ein Essen, obwohl er sie nicht gut kannte. Am nächsten Tag bezahlte ein anderer Kollege für die ganze Gruppe das Mittagessen, um sich zu revanchieren. Daraufhin fingen auch andere damit an, und bald bezahlte jeden Tag

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