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Glücksregeln für den Alltag

Glücksregeln für den Alltag

Titel: Glücksregeln für den Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard C. Cutler Dalai Lama
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Mitmenschen, verdienen sie unser Mitgefühl. Das gilt ganz besonders für die Arbeitswelt, wo Arbeitnehmer sich oft im Konflikt mit ihren Vorgesetzen und Chefs befinden und eher geneigt sind, ihnen gegenüber Neid, Angst oder Feindseligkeit zu empfinden, statt in ihnen einfach einen anderen Menschen zu sehen, der unser Mitgefühl verdient wie jeder andere auch.
    Das bringt mich auf meine letzte Methode, wie man mit schwierigen Menschen in der Arbeit, mit aufreibenden Situationen zurechtkommt. Und sie hängt ganz und gar von den grundlegenden Ansichten des Einzelnen ab, von seiner Einstellung und von seinem persönlichen Interesse. Es gibt Menschen, die sich für Spiritualität interessieren; es sind jene, die versuchen, ihren Geist zu schulen, spirituelle Werte wie Mitgefühl, Geduld, Toleranz und Versöhnung zu kultivieren. Und diese Menschen können solch schwierige Situationen als Teil ihrer spirituellen Übung sehen und Situationen, in denen Konflikte mit schwierigen Kollegen auftreten, als Gelegenheiten betrachten, um diese wunderbaren menschlichen Eigenschaften zu praktizieren und spirituelle Stärken zu festigen. Es ist wunderbar, wenn man seinen Arbeitsplatz als Ort der spirituellen Übung nutzen kann.
    Aber Geduld und Toleranz zu üben heißt nicht, in passiver Haltung zuzulassen, dass einem selbst oder anderen irgendein Schaden zugefügt wird - in diesen Fällen muss man angemessene Gegenmaßnahmen ergreifen. Doch das hat mit der inneren Reaktion eines Menschen auf die Konflikte in seiner Arbeit zu tun oder auf Situationen, die vielleicht Emotionen wie Wut, Hass oder Neid hervorrufen. Und dieses Vorgehen ist tatsächlich möglich. Ich selbst bin zum Beispiel Tibetern begegnet, die als politische Gefangene von den Chinesen viele Jahre lang inhaftiert worden waren und im Gefängnis geschlagen, völlig unzureichend ernährt und gefoltert wurden. Und trotzdem waren sie selbst unter diesen extremen Bedingungen fähig, ihre spirituellen Praktiken anzuwenden; in einigen Fällen konnten sie sogar ihre spirituelle Praxis intensivieren und dabei Mitgefühl für diejenigen aufbringen, die sie gefangen hielten.
    Beispielsweise gab es einen hoch gestellten Mönch, der viele Jahre lang von den Chinesen gefangen gehalten wurde. Eine ganze Anzahl seiner Schüler war in demselben Gefängnis eingesperrt wie er. Einmal traf ich einen Mönch, der ein Schüler dieses Mönches gewesen war. Er erzählte mir, dass sie alle in diesem Gefängnis misshandelt und beschimpft wurden; aber besonders schwer war es für die Schüler, wenn sie mit ansehen mussten, wie ihr Lehrer geschlagen und gedemütigt wurde. Sie wurden dann furchtbar wütend. Ihr Lehrer riet ihnen jedoch, sich nicht vom Hass überwältigen zu lassen, und erklärte ihnen, dies sei eine Gelegenheit für ihre innere Entwicklung. Er sprach mit ihnen darüber, wie wichtig es sei, Mitgefühl zu bewahren, sogar gegenüber ihren Wärtern, die durch ihre Untaten den Samen für ihr eigenes zukünftiges Leiden säten.“
    Der Dalai Lama schaute auf seine Uhr und sah, dass es Zeit war, zum Schluss zu kommen. Plötzlich lachte er auf und sagte noch: „Heute habe ich Ihnen Anregungen dazu gegeben, wie man mit schwierigen Menschen bei der Arbeit zurechtkommen kann. Doch obwohl ich über diese Dinge spreche, weiß ich nicht, inwieweit ich, wenn ich selbst in einer Firma arbeiten müsste und mich in solch einer schwierigen Situation mit Vorgesetzten oder Kollegen befände, in der Lage wäre, meine eigenen Ratschläge zu befolgen. Vielleicht würde ich mit den Füßen aufstampfen, laut brüllen und Gegenstände zerstören, Dinge aus dem Fenster werfen und Glas zerbrechen. Vielleicht würde ich gefeuert werden. Und wenn wir unser Gespräch später zu einem Buch verarbeitet haben werden, dann ist gut möglich, dass einer der Leser zu mir kommt und so etwas sagt wie: ,Ich befinde mich seit längerer Zeit in einer sehr schwierigen beruflichen Lage, und da Sie die Dinge als so wunderbar einfach darstellen, möchte ich Sie bitten, eine Woche lang an meiner Stelle meinen Arbeitsplatz einzunehmen. Danach werden Sie wissen, was Probleme sind/ Trotzdem, vielen Dank, Howard. Gute Nacht.“
    „Gute Nacht. Schlafen Sie gut, wir sehen uns morgen wieder.“

DRITTES KAPITEL
    GELD VERDIENEN –
    DAS VERHÄLTNIS ZWISCHEN REICHTUM UND GLÜCK

    A m folgenden Nachmittag trafen wir uns wieder und nahmen den Faden wieder auf. Wir rekapitulierten, dass ein schlechtes soziales Klima, in dem Konflikte und Neid

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