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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Erzählung Gestalt an.
    »Sie sagten, Sie könnten unverzüglich beginnen.« Er machte eine bedeutungsvolle Pause. »Das war die Wette. Wenn Sie es doch nicht...«
    »Natürlich kann ich das.« Sie hatte den Hauch einer Idee, mehr aber nicht. Dennoch, wenn sie diese Wette gewinnen wollte, musste sie sofort anfangen zu sprechen und hoffen, dass etwas Außergewöhnliches dabei herauskam. Selbst etwas Sinnloses wäre besser als gar nichts. Es war nicht die Rede davon gewesen, dass es eine gute Geschichte sein musste. »Die Menschen der Antike versuchten mit Sagen das Unerklärliche zu erklären. Vor allem die natürliche Welt. Das Aufgehen der Sonne, die Anordnung der Sterne...«
    »Die Mondphasen.« Er nickte. »Weiter.«
    »Also...« Also was? Wieder vertiefte sie sich in die Zeichnungen und bemerkte plötzlich eine Art Muster. »Hier haben wir zwölf Abbildungen einzelner Frauen.« Sie ordnete die Blätter neu an und legte die ausgewählten zwölf beiseite. »Sie stellen die...« Was stellten sie dar? Ein Dutzend Eier? Ein Dutzend Törtchen? »Die... Monate eines Jahres dar.« Triumphierend lächelte sie ihn an.
    »Fahren Sie fort.«
    »Gern.« Sie legte die Zeichnungen mit jeweils zwei Frauen auf eine Ecke des Tisches, die mit dreien auf eine andere und die Bilder, auf denen man männliche Akte sehen konnte, auf eine dritte. »Die Männer stehen für zwei wesentliche, aber gegensätzliche Kräfte.«
    »Es sind aber mehr als zwei Bilder.«
    »Unterschiedliche Posen, aber dieselben Männer.« Sie winkte ab.
    »Die Gesichter sehen für mich aber anders aus«, murmelte er.
    »Ich wage zu behaupten, dass niemand ihre Gesichter bemerken oder irgendeinen äußerlichen Unterschied wahrnehmen wird«, sagte sie trocken. »Außerdem werden zwei für unsere Sage ausreichend sein. Nun, wie ich schon sagte, stellen sie Naturkräfte dar. Gegensätzliche Kräfte. Licht und Dunkel vielleicht. Oder Tag und Nacht.«
    »Gut und Böse?«
    »Möglich«, antwortete sie langsam. »Aber das scheint mir auch noch nicht ganz richtig. Wenn die zwölf Damen die zwölf Monate sind, dann sind die Männer...«
    »Winter und Sommer.« Er stützte die Hände auf die Tischkante und beugte sich vor. Sein Blick schweifte über die Blätter. »Donnerwetter, das ist gut. Das ist sehr gut.«
    »Stimmt.« Sie lächelte ihn selbstzufrieden an, dann wandte sie sich wieder den Bildern zu. »Winter und Sommer wollen beide die Monate des Jahres. Sie wollen die... Gunst der Damen... Nein. Sie wollen sie besitzen. Das ist es. Sie sind in einen endlosen Kampf um ihren Besitz verstrickt. Sie wollen die Monate, die Damen, weil...« Sie machte eine unbestimmte Geste. Die Antwort schien zum Greifen nahe. »Weil...«
    »Weil die Monate, also die Damen, wunderhübsch und leidenschaftlich und aufregend sind und« — er zog die Stirn in Falten — »die Männer...«
    »Götter. Sie müssen Götter sein.«
    »Absolut. Die Götter wollen die Monate, weil...« Er hielt kurz inne, dann grinste er. »Weil sie selbstsüchtige Monster sind, wie antike Götter es ja gerne waren. Denken nur an sich und wie sie sich am meisten Amüsement verschaffen können. Lachen und scherzen und essen Trauben und halten sich hübsche Frauen zur freien Verfügung. Antike Götter konnten nie genug Monate um sich herumtollen haben, müssen Sie wissen.«
    »Sie tollen nicht herum«, widersprach sie geistesabwesend und versuchte sich wieder zu konzentrieren. »Je mehr Monate ein Gott besitzt... Aber natürlich.« Sie richtete sich auf schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. »Je mehr Monate ein Gott besitzt, desto größer seine Macht! Uber die Erde, den Himmel...«
    »Das ganze Universum!«
    »Ganz genau.« Sie klang aufgeregt. »Winter und Sommer, im ewigen Kampf, für alle Zeit im Wettstreit um den Besitz der Monate.« Sie brach ab und zog die Nase kraus. »Wir sollten sie aber nicht Monate nennen, Monate hat einfach nicht den richtigen Klang.«
    »Göttinnen?«
    »Etwas weniger als Göttinnen, würde ich vorschlagen.«
    »Weniger als Göttinnen, aber in jedem Fall mehr als bloße Sterbliche.« Jonathon ging zu einem der Bücherregale und nahm einen ledergebundenen Band heraus. »Hier muss doch etwas stehen, was uns weiterhilft.«
    Fiona kam zu ihm herüber. »Vielleicht Homer?«
    Er nickte. »In der Ilias und der Odyssee springen zahllose Gottheiten herum.« Er überlegt kurz. »Wie wäre es mit den Grazien?«
    »Ich glaube, davon gab es nur drei.« Weiter suchte sie die Regale ab.
    »Es

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