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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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liegen, dass er so erfahren darin war.
    »Nein.« Sie seufzte das Wort geradezu.
    Er hielt in seiner Bewegung inne, seine Lippen nur einen Hauch von ihren entfernt. »Nein?«
    »Nein.« Sie konnte die Enttäuschung in ihrer Stimme nicht ganz verbergen.
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja.« Langsam schüttelte sie den Kopf. » Das ist nicht die ganze Geschichte.«
    »Die Geschichte?« Verwirrung lag in seiner Miene, dann zuckte er und richtete sich auf. »Ach ja, die Geschichte.«
    »Genau.« Sie holte tief Luft und verschränkte ihre etwas zittrigen Hände ineinander. Auf keinen Fall sollte er bemerkten, dass sie sich nach seinem Kuss sehnte. Mehr, als sie erwartet hatte. »Tja, es ist eine Sage.«
    » Und ? « Er klang kurz angebunden und verschränkte die Arme vor der Brust. »Dann weiter.«
    Einen Augenblick lang betrachtete sie ihn. Seiner mürrischen Miene nach hatte er sie ebenso sehr küssen wollen, wie sie ihn. Möglicherweise mehr, als er erwartet hatte. Sie unterdrückte ein zufriedenes Grinsen.
    »Und Sagen, wie wir vorhin bereits feststellten, haben den ausdrücklichen Zweck, ein bisher unverstandenes natürliches Phänomen zu erklären, zumindest in der Antike. Unsere Geschichte erklärt genau, warum die Monate zwischen Sommer und Winter, nämlich die Jahreszeiten von Herbst und Frühling, mal kälter sind und mal wärmer.«
    Er kniff verständnislos die Augen zusammen. »Was?«
    »Kommen Sie schon, Jonathon, Sie stellen sich absichtlich dumm. Sie haben sehr gut verstanden, was ich gesagt habe.« Sie verdrehte die Augen. »Wenn der Winter sich gerade um März bemüht, sie an seine Seite holen will, dann ist der März kalt. Doch wenn Sommer schmeichelt und umwirbt und März sich in seine wartenden Arme wirft, dann wird es in diesem Monat viel wärmer als gewöhnlich. Wenn März aber unentschlossen ist, hin und her gerissen zwischen den beiden Göttern, dann bekommen wir Stürme. Wie schwer diese ausfallen, hängt von Märzens Gefühlen und den Bemühungen der Götter um ihre Gunst ab. Dasselbe gilt für April, Mai, September, Oktober und November.«
    Lange schwieg er und sah sie nur an.
    »Also? Sagen Sie doch etwas.«
    »Ich fürchte, ich schulde Ihnen einhundert Pfund.«
    Das erhebende Gefühl, etwas vollbracht zu haben, durchströmte sie. »Ich weiß.«
    »Das ist wirklich phantastisch, Fiona.«
    »Ja, nicht wahr?« Sie beäugte die Zeichnungen. »Ich denke, das wird viel besser, als ich ursprünglich dachte. Allerdings...« Ihre Blicke begegneten sich. »Die Entwicklung der Geschichte war wohl mehr eine gemeinschaftliche Bemühung als nur mein Verdienst. Daher kann ich Ihr Geld nicht annehmen.«
    »Nein.« Er schüttelte bestimmt den Kopf. »Ich zahle immer meine Schulden.«
    »Es war eine unerhörte Wette — einhundert Pfund gegen einen Kuss.«
    »Unerhört oder nicht, ich habe mein Wort gegeben.«
    »Sie haben mir auch Ihr Wort gegeben, mich zu heiraten, dennoch bereitete es Ihnen kaum Kopfzerbrechen, dieses Versprechen nicht einzuhalten.«
    »Das lag nur daran, dass...«
    »Ja, ja, ich weiß. Ich muss das nicht noch einmal hören.« Sie winkte ab. »Also gut dann. Ich nehme fünfzig Pfund an, mehr nicht.«
    Er hob eine Augenbraue. »Den halben Wetteinsatz?«
    Sie nickte.
    Langsam breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. »Und bekomme ich dann auch einen halben Kuss?«
    »Ich weiß nicht so recht, was ein halber Kuss sein soll.«
    »Ich auch nicht, aber zusammen können wir das sicherlich herausfinden.«
    Sie starrte ihn an. »Wollen Sie mir Avancen machen, Jonathon?«
    »Ich weiß nicht, ich dachte nur, es wäre vielleicht. ..«
    »Sie verweigern mir die Ehe, und dennoch wünschen Sie ganz offensichtlich, mich zu küssen.« Sie beugte sich zu ihm. »Wollen Sie noch mehr als das?«
    Seine Augen weiteten sich. »Mehr?«
    » Mehr. « Ohne Vorwarnung veränderte sich etwas in ihr. Wut schäumte in ihr auf. »Wird nicht ein Kuss zum anderen führen? Und zu einem weiteren? Wo soll das enden?«
    »Ich weiß ni...«
    »Sie möchten nicht, dass es endet? Und doch wollen Sie nicht, dass es in einer Heirat mündet.«
    »Ich habe wirklich nicht...«
    »Ihrer Sorte Mann bin ich bereits begegnet. Sie sind attraktiv, charmant und machen keinerlei Versprechungen außer denen in Ihren Augen.«
    »In meinen Augen?« Er klang wachsam. »Meine Augen sagen kein Wort.«
    »Ha! Das glauben doch nicht einmal Sie selbst!«
    Er starrte sie fassungslos an. »Was genau versuchen Sie mir zu sagen?«
    »Ich sage Ihnen, Lord

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