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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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deines Lebens sein.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann hast du nichts verloren.«
    »Vermutlich hast du Recht.« Er warf ihr einen testen Blick zu. »Ich darf doch davon ausgehen, dass alles hier Besprochene unter uns bleibt.«
    Sie riss die Augen auf. »Mein lieber Jonathon, ich habe schon größere Geheimnisse als dieses für dich bewahrt.« Sie schwieg kurz. »Und du für mich.«
    Er musste grinsen. »Du hütest einige sehr interessante Geheimnisse.«
    »Genau wie du. Na ja, vielleicht nicht ganz so interessant«, bemerkte sie trocken. »Aber dir ist doch hoffentlich klar, dass sie dir möglicherweise niemals vergibt, sollte sie deinen Plan mit dem Buch aufdecken. Deiner Beschreibung nach besitzt sie ein gerüttelt Maß an Stolz. Stolze Frauen lehnen meist ab, was sie als Almosen empfinden.«
    »Sie wird es nicht herausfinden. Dafür sorge ich schon. Nur Norcroft und ich sind eingeweiht.«
    »Und ich natürlich.«
    »Ja, aber du schweigst wie ein Grab.«
    »Das stimmt, wenn es nötig ist. Ach, und Jonathon.« Sie tippte nachdenklich mit der Feder an ihre Unterlippe. »Ich muss gestehen, dass du meine Neugier erregt hast. Wenn du diese Handvoll Bücher drucken lässt« — sie lächelte schelmisch — »dann reservier mir doch ein Exemplar.«
     
    »... die ersten Strahlen seines Bruders Sonne ließen ihren üppigen Körper golden leuchten. Winter verlangte nach ihr...«
    Jonathon suchte nach den passenden Worten. »Mit einer Sehnsucht, die in seinen Lenden schmerzte.«
    »In seinen Lenden schmerzte«, murmelte Fiona, den Kopf über das Blatt gebeugt und emsig mitschreibend. »Das ist gut.«
    »Danke, Miss Fairchild«, gab er mit dem distanzierten Tonfall zurück, den er seit Beginn ihrer Arbeit in der Bibliothek vor einer Stunde angenommen hatte.
    Er hatte während der Kutschfahrt hierher lange über Judiths Ratschlag nachgedacht und beschlossen, ihn zu beherzigen. Warum auch nicht? Sie hatte Recht, er durfte Fionas Gefühle nicht ermutigen. Und auch richtig war, dass er herausfinden musste, was genau er für sie empfand. Eine Freundschaft schien ihm dafür eine durchaus geeignete Basis zu sein.
    Dennoch würde eine Freundschaft sich einfacher gestalten, wenn Worte wie Lenden und Körper und Sehnsucht vermieden werden könnten. Zumindest in seinem Kopf führten sie unweigerlich zu weiteren Begriffen wie Lust und Begehren und... Fiona.
    Sie blickte auf. »Und weiter?«
    »Weiter?«
    Fiona wirkte davon überhaupt nicht beeinträchtigt. Er hätte ihr ebenso gut Abzählreime diktieren können, dem Anschein nach.
    »Wie lautet der nächste Satz?«
    »Nächste Satz?« Du liebe Güte, er konnte sich kaum an seinen eigenen Namen erinnern, geschweige denn sich einen Satz ausdenken. Und war es nicht auch unangenehm heiß im Raum? Er versuchte, tief durchzuatmen. »Der nächste Satz.«
    »Genau. Was kommt nach in seinen Lenden schmerztet « Sie klang kühl und unerschütterlich. »Wissen Sie schon, wie es weitergeht?«
    Wenn sie wirklich so unberührt von diesen Sätzen blieb, würde er sich auf keinen Fall anmerken lassen, wie sehr ihn das aus der Ruhe brachte. »Selbstverständlich.« Er dachte nach. »Doch sie schenkte ihm keinerlei Beachtung, als bemerke sie seine Anwesenheit nicht einmal.«
    »Gut, gut.« Sie schrieb weiter, den Blick einzig auf ihre Arbeit gerichtet. »Weiter so.«
    Die späte Vormittagssonne schien durchs Fenster herein und ließ ihr Haar in einem dunklen Kupferton schimmern. Als wäre sie tatsächlich von der Sonne selbst berührt worden. »Keine Kenntnis seiner Blicke auf ihrer Porzellanhaut war auf ihrem Gesicht zu lesen.« Sie sah aus wie eine Magierin aus alter Zeit, die Zaubersprüche und Rezepte für Liebestränke notiert, mit denen man einen Ritter oder einen König oder den Sohn eines Duke betören kann. »Das Verlangen, das seinen Körper durchstr...«
    »Kann Haut gleichzeitig wie Porzellan und wie Gold schimmern?«, unterbracht sie unvermittelt.
    »Was?« Die Frage holte ihn unsanft in die Wirklichkeit zurück.
    »Ob Haut sowohl wie Porzellan als auch wie Gold aussehen kann«, wiederholte sie etwas langsamer, als müsste sie sich ihm mühevoll verständlich machen. Sie runzelte die Stirn. »Mir will scheinen, dass Porzellan eher ein kaltes Gefühl hervorruft, wohingegen golden an etwas Wärmeres erinnert.«
    Ungläubig starrte er sie an, alle Phantasien von Göttinnen mit Bronzehaaren und unwiderstehlicher Magie von leichter Irritation ausgelöscht.
    »Also?« Sie blickte auf. »Wie soll sie

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