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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Keuschheit laut ausgesprochen habe?«
    »Sie haben auch schon laut nackt gesagt.« Er klang trocken. »Ganz zu schweigen von Verlangen und« — er schüttelte in gespieltem Kummer den Kopf - »begehrlich. «
    Sie seufzte übertrieben dramatisch. »Ojemine, ich bin wirklich schockierend.«
    »Das sind Sie, und ich finde das sehr charmant.« Jonathon grinste. »Aber Sie haben Recht, eine solche Wette wäre von meiner Seite eine Dummheit. Und ich gebe Ihnen auch Recht, dass nur ein Narr sich auf ein Spiel einlässt, dass er unmöglich gewinnen kann.«
    »Und Sie sind kein Narr.«
    »Ich gebe mir Mühe.« Er blickte sie an. »Miss Fairchild « Er zog e in en Stuhl heran und setzte sich neben sie. »Könnten wir Freunde sein?«
    In offensichtlichem Misstrauen verengte sie die Augen. »Was meinen Sie mit Freunde'!«
    »Ich meine Freunde. Kameraden. Etwas mehr als bloße Bekannte und weniger als... na, Sie wissen doch wohl, was Freunde sind.«
    »Selbstverständlich, aber...«
    »Wir werden noch eine ganze Menge Zeit miteinander verbringen. Und in Anbetracht unseres gestrigen Gesprächs bezüglich Ihrer potenziellen Gefühle für mich...« Hier zuckte Jonathon innerlich zusammen; nicht nur, weil sie möglicherweise etwas für ihn empfinden könnte, sondern auch wegen seiner Gefühlsverwirrung in Bezug auf sie. »Und meiner eigenen... Zögerhchkeit gegenüber einer Heirat, will mir eine Freundschaft als der sicherste Weg für uns beide scheinen. Sie haben mir unmissverständlich deutlich gemacht, dass Sie keinerlei Avancen von mir wünschen. Ich hingegen muss Ihnen mitteilen, dass es mir verflucht schwer fällt, das zu vermeiden.«
    »Wer hätte das gedacht«, murmelte sie.
    »Sie sind wirklich hübsch, Miss Fairchild, und klug und amüsant, und ich genieße Ihre Gesellschaft; dennoch...« Er stieß hörbar die Luft aus. »Dennoch habe ich das Gefühl, dass die Dinge zwischen uns alles andere als eindeutig sind. Ich hoffe, dass wir zumindest Freunde sein können—«
    »Einverstanden.«
    »... damit unsere gemeinsame Arbeit nicht...«
    »Ich sagte einverstanden.«
    Er zog die Brauen zusammen. »Sie sind einverstanden?«
    »Mit einer Freundschaft, ja. Ich halte das für eine ausgezeichnete Idee.«
    »Ach ja?«
    »Selbst mir ist bewusst, dass Ihnen das Unterdrücken Ihres natürlichen Triebes zum Poussieren schwer fällt. Heute hatte ich gar den Eindruck, dass ein Faden bis zum Zerreißen gespannt wurde.«
    »Glauben Sie?«
    Sie senkte vertraulich die Stimme. »Und es ist offensichtlich, dass das Thema unserer Arbeit die Dinge nicht vereinfacht.«
    »Das kann man wohl sagen«, grummelte er kaum hörbar.
    »Daher schlage ich im Interesse unserer Freundschaft und Ihres Wohlergehens vor, unsere Zeit einzuteilen.« Sie dachte nach. »Wir könnten ein bisschen schreiben, ein paar Seiten fertigstellen — so viel Sie aushalten...«
    »Also hören Sie, Miss Fairchild.« Er klang entrüstet. »Ich will doch meinen, dass ich in der Lage...«
    »... und danach machen wir ein Päuschen«, fuhr sie ungerührt fort. »Wir lernen uns etwas kennen, stellen einander vielleicht eine Frage, die uns interessiert. Nichts zu Persönliches natürlich.«
    »Die ein oder andere persönliche Frage ist aber erlaubt. Ich meine, unter Freunden«, fügte er eiligst hinzu.
    »Das mag sein. Das können wir ja von Frage zu Frage entscheiden.«
    »Wunderbar.« Er setzte sich zurück und strahlte sie an. »Wollen Sie beginnen? Mit dem Fragen, meine ich?«
    »Mir wäre es lieber, wenn Sie zuerst dran wären«, entgegnete sie langsam. »Mir fällt im Moment keine Frage ein und ich würde nur ungern eine Gelegenheit vertun.«
    »Nun gut.« Er deutete auf die über den Tisch verstreuten Zeichnungen. »Wie kam es dazu? Sie sagten, Sie seien von Birnen zu Menschen übergegangen. Das kann doch nicht alles gewesen sein?«
    »Das war«, sie überlegte kurz, »eine natürliche Entwicklung, würde ich sagen. Ich begann meinen Unterricht bei Mrs Kincaid bereits vor Jahren. Eleanor ist eine wundervolle Künstlerin, wenn auch die wenigsten wohl von ihr gehört haben oder jemals von ihr hören werden. Sie verließ England bereits als junge Frau. Ihren Lebensunterhalt verdient sie mit Portraits und Wandgemälden, dazu gibt sie Zeichenstunden. Zunächst übten wir uns an Stillleben und Landschaften, diese Art von Motiven. Danach gingen wir in Museen und Galerien, um die großen Meister zu studieren. Eleanor ermutigte uns stets, zu zeichnen, was wir sahen. Einschließlich

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