Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)
die Unterlippe. Meinte er das ernst?
„Was schaust du so?“ Er küsste sie sanft auf die Stirn. „Woran denkst du?“
Sein Kuss entspannte sie, aber gleichzeitig wuchs ihre Nervosität.
„Ich habe einfach keine Erfahrung mit Männern wie dir“, gab sie zu. „Ich bin etwas unsicher.“
„Soso.“
Machte er sich etwa lustig über sie? Missy versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu deuten, konnte aber kein Anzeichen von Humor erkennen.
Sie setzte erneut an: „Ich meine, wir haben jetzt ein paar Dinge miteinander gemacht …“ Der Mut verließ sie. Sie konnte nicht mehr weitersprechen.
Mit einer kraftvollen Bewegung rollte er sich herum, sodass sie auf ihm zu sitzen kam.
„Wir könnten auch noch andere Dinge miteinander tun …“
Obwohl sie sich gerade noch völlig erschöpft gefühlt hatte, erwachte ihre Erregung erneut, als sie jetzt rittlings auf ihm hockte.
„Zum Beispiel?“
Seine Augen glänzten vor Verlangen, als er sie anblickte. „Da gibt es eine ganze Menge.“
„Sag schon.“
„Das könnte ich dir erzählen oder …“ Eine Sekunde später rollte er sie wieder unter sich. Atemlos und benommen klammerte sie sich an seine Schultern. Er bedachte sie mit Küssen auf Kinn und Nase. Zärtlichen Küssen, erregend, aber auch mit dem Versprechen auf mehr.
„Oder?“
Ihr tiefes Seufzen zeigte ihm, dass sie es genoss, von seinen Lippen mit zarten Berührungen verwöhnt zu werden. Als er an ihrem Hals knabberte, erschauderte sie.
„Oder ich zeige es dir einfach.“
Erleichtert atmete sie auf. „Das wäre jetzt genau das Richtige.“
Sebastian stützte sich mit den Unterarmen gegen die Fliesen der Dusche und lehnte die Stirn dagegen. Mit Mühe hielt er sich aufrecht, was der Nacht geschuldet war, die er mit Missy verbracht hatte. Das kühle Wasser wirkte belebend.
Nach der stürmischen Liebesnacht hätte er noch bis Mittag liegen bleiben können. Aber die Uhr auf dem Nachttisch hatte ihm signalisiert, dass es Zeit war aufzustehen.
Die Nacht war vorüber. Er hatte die Wettschuld beglichen. Wenn er sie jetzt liebevoll weckte, würde sie womöglich nur glauben, dass er mehr von ihr wolle.
Nur widerwillig hatte er sich von Missys Seite lösen und aus dem Bett aufstehen können. Was war mit ihm los? Sicher, der Sex mit ihr war unbeschreiblich. Dass sie sich ihm beim Liebesspiel so wild und ungehemmt hingegeben hatte, dass sie sich bereitwillig auf ihn eingelassen hatte, hatte ihn völlig aus der Bahn geworfen. Er hatte ihr eine Nacht beschert, die sie niemals vergessen würde.
Er allerdings auch nicht.
Sebastian schob den Kopf unter die Brause. Das Wasser kühlte das Feuer in ihm ab. Da er kein Mann war, der Dinge tat, die er später bereute, ärgerte ihn seine Ruhelosigkeit. Er hätte sich nie auf Missys Wette einlassen sollen. Er musste wohl kurzfristig den Verstand verloren haben. Um Himmels willen, sie war doch seine Assistentin.
Jetzt nicht mehr.
Die Wette verloren zu haben bedeutete, dass er jetzt mehr Zeit und Energie aufbringen müsste. Nicht nur für die Konferenz, sondern vor allem dafür, Missy zum Bleiben zu überreden.
Das Bett war leer, als er aus dem Badezimmer kam, um sich anzuziehen. Der Anblick der zerwühlten Laken brachte ihm sofort die erlebten lustvollen Stunden in Erinnerung. Er ärgerte sich, wie sein Körper darauf reagierte.
Wenn er allein beim Gedanken an sie schon hart wurde, wäre es ein Ding der Unmöglichkeit, Missy davon zu überzeugen, wieder für ihn zu arbeiten.
Wenigstens war im Moment nichts von ihr zu sehen. Ein einziger Blick auf sie, wie sie sich nackt und sinnlich auf dem Bett rekelte, und es wäre erneut um ihn geschehen.
Sebastian zog sich schnell an, fand seine Armbanduhr auf dem Nachttisch und band sie um, bevor er in sein Jackett schlüpfte. Kurz schloss er die Augen. Hatte er es heute Nacht bei Missy wirklich so eilig gehabt, dass er nicht einmal die Hose richtig ausgezogen hatte? Er sollte sich wirklich mehr Zeit für sein Liebesleben nehmen.
Seit der Trennung von seiner Exfrau Chandra war er bei Frauen zurückhaltend. Er hatte jeder unterstellt, es nur darauf anzulegen, von ihm schwanger zu werden, um ihn dann möglichst schnell zu heiraten. Mit Kaitlyn ging er schon seit Monaten aus, aber sie hatten noch nicht miteinander geschlafen. Was also hatte ihn bei Missy veranlasst, jegliche Vorsicht zu vergessen? Sie hätte doch sicher nicht mit ihm geschlafen, wenn sie nicht verhüten würde, oder?
Sebastian wischte den Gedanken beiseite
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