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Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)

Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)

Titel: Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cat Schield
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wusste?
    Allerdings schätzte er sie doch, oder etwa nicht?
    Zumindest nahm sie es an. Zwar überschüttete er sie nicht mit Lob, aber er gab ihr jedes Jahr eine Gehaltserhöhung.
    Doch das genügte nicht.
    Sie wollte mehr als nur einen Gehaltscheck jeden Monat.
    Sie wollte mehr von Sebastian, als nur seine Angestellte sein.
    Ihre Sinne waren angespannt, als sie die Augen schloss und mit den Händen über ihren Körper strich. Ihre Fingerspitzen glitten an ihren nackten Beinen entlang. Sie streichelte ihre Brüste und rief sich die Erlebnisse der vergangenen Nacht ins Gedächtnis. Wieso verzehrte sie sich immer noch nach ihm, wo er sie doch die ganze Nacht so fantasievoll geliebt hatte? Eigentlich sollte sie sich wie gerädert und erschöpft fühlen. Stattdessen wollte sie mehr.
    Missy ging hinüber ins Badezimmer. Beim Blick in den Spiegel sah sie, dass ihre Lippen ein wenig geschwollen waren. Schmerzempfindlich obendrein. Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe. Da hatte er ganze Arbeit geleistet. Er konnte einfach wahnsinnig gut küssen. Und sie hatte ihn nur allzu bereitwillig gewähren lassen.
    Ihr Haar war ein wüstes Durcheinander. Ihr Gesicht gerötet. Sein Hemd, das sie immer noch trug, stand offen und enthüllte mehr als nur ein bisschen. Sie trat ein Stück vom Spiegel zurück und betrachtete sich im Ganzen. Die Beine nackt, das Haar verstrubbelt, der Mund vom Küssen kirschrot.
    Sie sah wie jemand aus, der die ganze Nacht Sex gehabt hatte.
    Kein Wunder, dass Brandon seinen Sohn wissend angegrinst und Lucas Smythe sie so angestarrt hatte.
    Kein Wunder, dass Sebastian ihr wohl am liebsten den Hals umgedreht hätte.
    Seit vier Monaten stand er in Verhandlungen mit Lucas Smythe, dessen Firma er übernehmen wollte. Würde der konservative Inhaber dieses Familienunternehmens den Verkauf noch in Betracht ziehen, nachdem er sie fast nackt in Sebastians Suite angetroffen hatte? Missy hoffte das Beste. Sollte es an ihr liegen, dass das Geschäft nicht zustande kam, würde ihr Sebastian das niemals verzeihen.
    Die Vorstellung verschlug ihr den Atem. Was hatte sie nur getan?
    Eigentlich nichts, was ein normales, heißblütiges Mädchen nicht auch getan hätte.
    Der Gedanke beruhigte sie.
    Denn was war schon gewesen? Sie hatte mit einem Mann geschlafen, den sie seit Jahren kannte. Und für den sie nicht einmal mehr arbeitete. Diese eine Nacht würde sie nie vergessen, aber ihr Leben würde sich dadurch nicht verändern. An einer Beziehung mit ihr war Sebastian ohnehin nicht interessiert. Und auf keinen Fall wollte sie sich Kummer einhandeln, wo sie doch in seine Welt überhaupt nicht hineinpasste.
    Nein, sie hatte nach Tims Zurückweisung einfach einen Mann gebraucht, der sie für schön und begehrenswert hielt. Und das hatte Sebastian ihr vorzüglich bewiesen. Von dieser Erinnerung würde sie noch lange zehren.
    Unter der Dusche ließ sie lange den Brausestrahl über sich laufen. Jetzt zu Sebastian, der sicher noch wütend war, zurückzugehen wäre keine gute Idee. Vielleicht, wenn er sich etwas beruhigt hatte.
    Inzwischen würde sie shoppen gehen. Fünftausend Dollar warteten darauf, ausgegeben zu werden. Bisher hatte sie sich ja nur das schwarze Kleid gegönnt. Sebastian und ihr Vater hätten ihr sicher geraten, das Geld auf die hohe Kante zu legen. Und die alte Missy hätte dem zugestimmt. Zumal sie jetzt ohne Job war.
    Ihr neues Ich aber verlangte nach einem angemessenen Auftreten. Und nichts konnte das Selbstvertrauen einer Frau so steigern wie ein tolles Outfit.
    Sie trat aus der Dusche und föhnte ihr lockiges Haar trocken. Einen alten Gospelsong – das Lieblingslied ihrer Mutter – vor sich hinträllernd, durchforstete Missy dann ihren Reisekoffer nach einem Shopping-Outfit. Sie hatte nur langweilige Geschäftskleidung dabei. Ein paar Pullover, Hosenanzüge in Schwarz und Dunkelblau für Geschäftsessen und Besichtigungstouren.
    Nicht wirklich prickelnd.
    Das, was sie vergangene Nacht getragen hatte, hätte Tims Missfallen erregt. Da war er genauso wie ihr Vater. Aber Tim spielte ja keine Rolle mehr. Er hatte alle Rechte verwirkt in dem Moment, als er seine „Seelenverwandte“ getroffen hatte und Missy nicht mehr heiraten wollte.
    Stück um Stück überantwortete sie ihre Kleidung dem Papierkorb unter dem Schreibtisch. Ihren Koffer zu leeren befreite sie innerlich. Genau wie ihre Arbeit zu kündigen oder fünftausend Dollar beim Roulette zu riskieren. Wie hatte sie nur mit ihrem alten

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