Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)
tappen wäre absoluter Blödsinn. Schließlich war sie keine sechzehn mehr. Und sie hatte heute Morgen gemerkt, dass sie tatsächlich kurz davor stand, denselben Fehler noch einmal zu begehen.
„Eigentlich wollte ich mich bei dir bedanken, wie gut die Party lief. Ohne dich wäre ich diese Woche ganz schön aufgeschmissen gewesen.“
Das irritierte sie. Deshalb war er zu ihr gekommen? Wenn es so war, hatte sie sich ganz schön dämlich angestellt. Aber was, wenn da noch mehr …?
Nein, für sie war es eindeutig. Sebastian hatte sich da ganz klar ausgedrückt. Sie war seine Assistentin. Nicht mehr und nicht weniger.
„Das ist nett.“
„Was muss ich dir bieten, damit du bleibst? Eine Gehaltserhöhung? Mehr Urlaub? Du kriegst, was immer du willst.“
Er sollte ihr das Gefühl geben, dass sie eine begehrenswerte Frau war. Und nicht nur jemand Nützliches, der gut planen und organisieren konnte.
„Was immer ich will?“ Der Gedanke faszinierte sie, dass der sonst so unnachgiebige Sebastian ihr quasi einen Blankoscheck ausgestellt hatte.
„Was immer du willst.“ Seine Stimme klang warm und ließ ihre Gedanken zu der vergangen Nacht schweifen. Nur er konnte sie dazu bewegen, an Dinge zu denken, die ihr einen wohligen Schauer über den Rücken rieseln ließen.
„Also, was hättest du gerne, damit du weiter für mich arbeitest?“ Sein Blick hielt ihrem stand.
Sie dachte über die endlosen Stunden am Schreibtisch nach und wie ihr Privatleben darunter gelitten hatte. Den Entschluss zu kündigen hatte sie getroffen, bevor sie mit Sebastian geschlafen hatte. Daran hatte sich nichts geändert. Ihren alten Job hinter sich zu lassen stand mehr denn je auf ihrem Plan.
„Das hat doch keinen Zweck, Sebastian. Mag sein, dass du mir jetzt zusagst, dass es nicht noch mal vorkommt, aber es wird wieder passieren. Dafür kenne ich dich zu gut.“
Er hob die Augenbrauen. „Du meinst, ich könnte meine Hände nicht von dir lassen?“
Er hatte sie missverstanden, aber seine Worte ließen ihren Körper erglühen wie die Wüste unter der Mittagssonne.
„Ich meine nicht Sex. Ich meine dein Versprechen, mir meine Feierabende und die Wochenenden zu lassen. Ich möchte für jemanden arbeiten, der das Privatleben seiner Mitarbeiter respektiert.“ Sie reckte das Kinn. „Um ehrlich zu sein, jemand hat mir auch schon ein Angebot gemacht.“
„Wer?“
„Noch habe ich keine Zusage. Aber wenn, dann gebe ich dir Bescheid.“
Bekleidet mit einem pflaumenfarbenen Kleid schlüpfte Missy gegen halb sieben aus ihrem Zimmer. Nach dem gestrigen Tag brauchte sie ein oder zwei Tassen Kaffee, ehe sie Sebastian gegenübertreten konnte.
Missy betrat den Ballsaal, in dem die Konferenz stattfinden würde. Sie überprüfte das Catering, stellte sicher, dass die Bühnentechnik funktionieren würde, und platzierte die Unterlagen für Sebastians Eröffnungsrede auf dem Podium. Alles sollte perfekt sein.
„Ich merke schon, mein Sohn hält dich ganz schön auf Trab.“ Brandon war am anderen Ende des Saals aufgetaucht. In einem Aufzug, der mehr nach Golfspielen als nach Geschäftstreffen aussah. „Hast du noch mal über meinen Vorschlag nachgedacht? Von Dean die Leitung der PR-Abteilung zu übernehmen? Max findet die Idee toll und will mit dir nach der Konferenz darüber sprechen.“
„Ich bin nicht sicher, ob mir dafür nicht die nötige Erfahrung fehlt“, sagte sie ausweichend. Vielleicht sollte sie darüber mit Sebastian reden. Diese berufliche Möglichkeit war verlockend, aber sie wäre glücklicher damit, wenn die Idee dazu von Sebastian gekommen wäre.
In einem Familienunternehmen dieser Größe zu arbeiten war eine Herausforderung. Als seine Assistentin fand Missy sich häufig in der Schusslinie zwischen Sebastian und seinem Vater wieder. Nach Brandons Rücktritt war es für sie einfacher geworden, aber Brandon hielt immer noch große Anteile an dem Unternehmen und konnte nicht davon lassen, hier und da wieder mit von der Partie zu sein.
Das bewies auch seine Einmischung bei Lucas Smythe. Nicht dass Missy ernsthaft glaubte, er würde Smythe überreden, seine Firma nicht an Case Consolidated zu veräußern. Dass er aber mit Max schon über die PR-Stelle gesprochen hatte, war ziemlich verdächtig. Hatte Sebastian recht? Wollte sein Vater wieder das Sagen haben?
Brandon wischte ihre Bedenken fort. „Verkauf dich nicht unter Wert. Ich weiß, was du kannst. Deine Qualitäten werden von Sebastian gar nicht anerkannt.“
„Sebastian
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