Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)
absichern wollte. Nur für den Fall, dass es mit der Neuen nicht klappen würde. Ein Exfreund, der keinen sauberen Schlussstrich ziehen konnte. Das würde Missy nur verwirren, wo sie sich doch um die Konferenz kümmern sollte.
Und nicht zuletzt auch um ihn.
5. KAPITEL
Um sieben Uhr abends inspizierte Sebastian seine Suite. Zwei gut sortierte Bars erwarteten die Gäste. Büffets waren mit Köstlichkeiten beladen. Servicekräfte standen bereit. Die Stimmung war festlich und entspannt.
Missy war gekommen. Trotz allem. Nichts anderes hatte er erwartet.
Noch bevor er ihr Parfüm bemerkte, meldete sich eine nervöse Unruhe, die ihn auf ihr Erscheinen hinwies.
Süß und sündig. Dieser berauschende Duft, der ihn fast in den Wahnsinn trieb.
„Alles wie geplant“, sagte sie munter, als sie hinter ihm auftauchte.
Ihrem Tonfall zufolge war Missy wieder vernünftig geworden.
„Sehr gut.“
Er drehte sich um. Vor ihm stand eine Göttin. Das schulterfreie Kleid mit den weißen und schwarzen Pailletten schmeichelte ihren Kurven und unterstrich den Glanz ihres roten Haars, das sie hochgesteckt hatte. Die elegante Frisur betonte ihren anmutigen Hals.
Gelassen sah sie ihn an, und ihre Augen erschienen ihm dunkel und geheimnisvoll. Kaum fassbar, dass diese würdevolle Schönheit gestern Abend noch so ein Hitzkopf gewesen war. Seine Sinne erfassten jede Pore an ihr. Sein Verstand riet ihm allerdings, sich von ihrer sinnlichen Anziehungskraft nicht wieder ablenken zu lassen.
Was war mit seiner Assistentin passiert? Der Missy von früher, die ihn nie mit ihrem Duft und der aufreizenden Figur abgelenkt hatte …
„Das willst du doch heute Abend nicht etwa tragen?“, fragte er schroff.
„Wieso denn nicht?“ Die knappe Antwort zeigte ihm, dass sie seinen Tonfall missbilligte.
„Für eine Geschäftskonferenz finde ich das unangemessen.“
Mit ihr einen Streit anzufangen diente seinem Selbstschutz. Ganz gut, wenn sie auf ihn wütend wäre. Ansonsten könnte er für nichts garantieren.
„Es ist doch eine Cocktailparty.“ Ihrer Stimme war deutliche Auflehnung zu entnehmen.
„Du bist meine Mitarbeiterin. Nicht meine Freundin.“
Ihre Augen weiteten sich bei seinem strengen Tonfall. „Das ist mir klar.“
„Wirklich?“
„Natürlich. Aber offenbar denkst du, ich hätte die Botschaft nicht mitbekommen.“
„Welche Botschaft?“
„Dass ich nicht dein Typ bin und dass das mit uns gar nichts zu bedeuten hatte.“
„Wie meinst du das?“
Sie verdrehte die Augen. „Ich weiß, mit welcher Sorte Frauen du dich normalerweise triffst. Wenn du mal Zeit dafür hast. Alle elegant, schön, reich. Und dünn genug, um in all die tollen Designkleider zu passen.“
Nur dass keine von ihnen Missy das Wasser reichen konnte.
„Macht ja nichts“, fuhr sie unbeirrt fort. „Wir passen halt nicht zueinander.“ Als von ihm kein Widerspruch kam, zitterten ihre Lippen kurz, bevor sie sich zu einem Lächeln zwang. „Mehr als die letzte Nacht hatte ich nie erwartet.“
„Entschuldigung, aber das glaube ich jetzt nicht. So wie du morgens hier rumgelaufen bist, mit meinem Hemd an, nichts darunter.“
„Ach ja? Tut mir leid, wenn ich dich dazu genötigt habe, mit mir zu schlafen.“
Er hatte sie ganz schön gereizt.
Jetzt zog er ihr Handy aus der Tasche und hielt es ihr hin. „Das hast du vorhin vergessen.“ Sie wollte das Telefon nehmen, aber er ließ es nicht los. Der Streit mit ihr hatte sein Verlangen nicht zum Erlöschen gebracht. Er begehrte Missy sogar noch stärker als zuvor. Der Drang, sie in sein Schlafzimmer mitzunehmen und herauszufinden, was sie unter dem schwarz-weißen Kleid trug, brachte ihn beinahe um den Verstand.
„Ein gewisser Tim hat angerufen.“
„Tim?“ Ganz offenbar gab ihr das Anlass zur Hoffnung. Jedenfalls deutete Sebastian den Ausdruck in ihren Augen so. Und es ärgerte ihn. „Wahrscheinlich will er dich zurück.“
Sie behielt ihre Gefühle für sich. „Das bezweifle ich. Er hat sich doch von mir getrennt.“ Sie schaute auf das Display. „Keine Nachricht. Ich wette, er ruft nur an, weil er seine DVDs zurückhaben will.“
„Vielleicht wollte er dir nachträglich zum Geburtstag gratulieren.“
„Vielleicht.“ Missy wurde misstrauisch. „Hast du etwa meine Nachrichten abgehört?“ Sie drückte ein paar Tasten und hielt das Handy an ihr Ohr. „Du hast die von Tim gelöscht.“
Er sah sie teilnahmslos an.
Sie wedelte mit dem Telefon vor seinem Gesicht. „Warum?“
„Du
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