Glueckstankstellen
bereits wieder unter Stress setzen. Männer sind gerne bereit, die Frau nach ihrem eigenen Höhepunkt noch weiter zu verwöhnen, so wie sie es braucht, damit auch sie zum Orgasmus kommt. Sie sind ja ebenfalls überflutet mit Oxytocin und darum unendlich empathisch und einfühlsam in diesen Momenten. Wozu also das Theater, den Orgasmus vorzuspielen? Denn davon haben beide nicht wirklich etwas.
Zwei Fallgeschichten
Die Patientin Sabine B. berichtete mir, dass ihr Mann jeden Abend Sex mit ihr haben wollte, weil er sonst nicht einschlafen könne. Aus Liebe zu ihm lieà sie es deshalb geschehen. Um wieder mehr Prickeln beim Sex zu erleben, hatte sie allerdings gleichzeitig eine Affäre.
Ich riet ihr, sich mehr abzugrenzen, um wieder Spannung entstehen zu lassen, doch schien ihr dies aufgrund des jahrelangen Rituals schwerzufallen. Es war ihr nicht bewusst, dass ihr Verhalten als vermeintlich brave Ehefrau eigentlich eher an Prostitution erinnert, denn sie tat etwas, was sie nicht wirklich mochte. Zusätzlich bereitete ihr der Seitensprung Schuldgefühle. Dem Mann war nicht klar, dass er mit seinem Wunsch zwar bei sich das Schlafhormon Prolaktin aktivierte, aber nicht wirklich für die Glücksmoleküle bei seiner Frau sorgte. Und er bekam gar nicht mit, dass er mit diesem scheinbar so harmlosen Eheritual seine Ehe sogar gefährdete.
Eine andere Patientin berichtete, dass sie während des Akts mit ihrem Mann genauso gut Zeitung lesen könnte, denn sie lieà es völlig unbeteiligt geschehen. Diese Pflichtübung sei eben notwendig, damit er nicht nach einer anderen Frau Ausschau halte. Sie verstand dies als ehelich abgesegnete, brave Pflichtâ ohne darüber nachzudenken, wie sehr sie sich und ihrem Mann seelisch damit schadete.
Die Routine des Alltags erfordert für Paare immer wieder Fantasie und Mut zum Risiko, denn nur wer etwas wagt, kann im Spiel der Liebe gewinnen. Während wir im Kino gebannt die Geschichten von Liebe, Hass und Leidenschaft verfolgen, herrscht zu Hause täglich Langeweile. Es gilt, aktiv Lust zu gestalten, denn Paarforscher haben herausgefunden, dass sich aufregende Situationen besonders zum Verlieben eignen. Reisen, spannende Unternehmungen und sportliche Aktivitäten bringen wieder Schwung in die Partnerschaft. Dabei lernen wir andere Seiten am Partner kennen und verlieben uns vielleicht wieder neu in ihn.
Der Persönlichkeitscoach Hermann Meyer beschreibt in seinem Buch Jackpot des Lebens die vielen verschiedenen Ebenen einer Partnerschaft. Es gibt die seelische, geistige, materielle, sexuelle, erotische Ebene, die Ebene des Humors, der Freizeit, der Kommunikation, um nur die wichtigsten zu nennen. Auf all diesen Gebieten sind Fähigkeiten zu entwickeln, denn wir können ja nur in Beziehung treten, wenn bereits Anlagen ausgebildet wurden. Entscheidend ist also, auf welchen Ebenen die Partner eine ähnliche Wellenlänge haben. So können zwei durchaus humorvolle Menschen nur dann Spaà miteinander erleben, wenn ihr Humor ähnlich gelagert ist. Paare sollten nicht immer nur auf gleichzeitige Lustgefühle warten, sondern ähnlich vorgehen wie beim Sport: Nach den ersten Runden Joggen fühlt man sich anfangs auch oft lustlos und schwerfällig, dann immer leichtfüÃiger und am Ende glücklich und zufrieden. Eine momentane Lustlosigkeit kann durch zärtliche Kontaktaufnahme des Partners jederzeit verändert werden, und die gemeinsam verbrachte Zeit kann sich vielleicht noch zu den schönsten Stunden des Tages entwickeln.
Man hat übrigens herausgefunden, dass ein Drittel der sexuellen Wünsche durch den Partner erfüllt werden, ein Drittel der Fantasien unerfüllt bleibt und ein Drittel gelebt werden könnte, wenn Paare nur mehr Mut hätten, sich darüber auszutauschen.
The Erectoman
Die Natur hat tief in die Trickkiste gegriffen, um ein so komplexes Organ wie den Penis zu schaffen, denn er kann steif werden, ohne einen Knochen zu besitzen. Ein fein abgestimmtes hormonelles und mechanisches Zusammenspiel sichert die Potenz des Mannes. Seine Erektionsfähigkeit hängt dabei von mehreren Faktoren ab, und es lohnt sich, die physiologischen Abläufe genau zu verstehen.
Die Angst zu versagen führt bei Männern zu Anspannung, Potenzstörungen und Vertrauensverlust in die eigenen Körperfunktionen. Deshalb waren und sind potenzsteigernde Mittel zu allen Zeiten weltweit für Männer
Weitere Kostenlose Bücher