Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glueckstankstellen

Glueckstankstellen

Titel: Glueckstankstellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Foerster
Vom Netzwerk:
seit Jahren im Bayerischen Wald in einem kleinen Dorf. Die Kinder sind erwachsen, und sie hat wieder Zeit für ihren Garten und ihr ganz besonderes Hobby, die Geflügelzucht. Dazu liest sie Bücher und informiert sich im Internet über Rassen und Tierhaltung. Im Frühjahr holt sie sich 20 Gänseküken. Da es sich um Zuchttiere handelt, ist sie sozusagen die » Gänsemutter«. Frühzeitig am Morgen sieht sie nach den Gänsekindern. Sie beobachtet die Kleinen sehr genau. Jeden Tag entdeckt sie neue Fähigkeiten und freut sich über die Lernbereitschaft der Tiere, die sich offensichtlich frei und zufrieden fühlen und sich prächtig entwickeln. Elke ist es gelungen, mitten im Bayerischen Wald ein kleines » georgisches Tierparadies« zu schaffen. Sie hat » glückliche Gänse« und viel Freude bei ihrer Aufgabe.
    Doch obwohl es » Nutztiere« sind, entstand zwischen Elke und den Gänsen eine gewisse, nicht wirklich gewollte Bindung. Im nächsten Jahr wird sie sich keine Gänschen mehr holen. Je mehr sie die Sprache dieser Tiere verstand, umso mehr bemerkte sie, wie schlau und kontaktfreudig sie sind. Der Schlachttag war nicht nur für die Gänse, sondern auch für meine Freundin ein zu schmerzvoller Abschied. Jetzt freut sie sich auf die schmackhaften Eier ihrer friedlichen Hühnerrassen und sieht den Enten am Weiher zu.
    Haustiere
    In meiner Nachbargemeinde Taufkirchen dürfen Bewohner eines Altenheims eigene Haustiere besitzen. In anderen Altersheimen ist es oft üblich, dass Tierhalter mit ihren Vierbeinern zu Besuch kommen und für Stunden der Freude sorgen. So ist zum Bespiel der Heimleiter eines Pflegeheims im Kanton Bern in der Schweiz darum bemüht, Tiere mit den alten oder kranken Menschen zusammenzubringen. Auf dem Heimgelände leben Katzen, Hunde, Hühner, Lamas, Ziegen, Fische und noch einige andere Tierarten. Der Umgang mit den Tieren liefert Gesprächsstoff unter den Heimbewohnern, gibt ihnen Verantwortung, ersetzt Medikamente, vermindert den Abschiedsschmerz von zu Hause, weckt gute Erinnerungen an früher und hilft bei der Eingliederung ins Heimleben. Die Lebendigkeit der Tiere bringt Schwung ins Heim, und das Betrachten einer schlafenden oder sich zufrieden räkelnden Katze auf dem Sofa führt zu heimeliger Zufriedenheit und Entspannung. Eine Untersuchung hat bestätigt: Katzen zu streicheln kann den Blutdruck senken. Gerade weil diese Tiere sich nicht dressieren lassen, ist ihre Zuwendung besonders bedeutsam für die alten Menschen. » Ich werde noch gebraucht«, meinte die ältere Dame, die sich der Aufgabe angenommen hat, die beiden Katzen täglich zu füttern.
    Auch für Kinder ist es überaus förderlich, mit Tieren aufzuwachsen. Dadurch lernen sie, Verantwortung zu übernehmen und Mitgefühl zu empfinden. Aber auch wir Erwachsenen können von Tieren sehr viel erhalten. Ihr angeborener Spieltrieb, den beispielsweise Hunde ihr Leben lang nicht verlieren, animiert uns Menschen immer wieder zum Mitspielen. Der ganz besondere Dialog mit Tieren führt zu einem starken Verbundenheitsgefühl und damit zu den begehrten Bindungshormonen.
    Wenn jedoch der Umgang mit dem Tier dazu führen sollte, seine Mitmenschen aus den Augen zu verlieren, läuft etwas schief. Es gibt Tierbesitzer, die– vor eine Entscheidung gestellt– sich lieber vom Partner als von ihrem Tier trennen würden. Aber auch Haustiere sind Tiere und nicht die » besseren Menschen«. Das Einfühlungsvermögen, das wir brauchen, um friedlich und glücklich mit Tieren zusammenzuleben, sollte uns gerade für die Beziehung zu Menschen zur Verfügung stehen.
    Der erst kürzlich verstorbene Vicco von Bülow, alias Loriot, liebte Hunde, und ganz besonders Möpse. Immer wieder taucht der Mops in seinen Büchern, Sketchen und Trickfilmen auf. Die Faszination zu diesen Tieren teilte er mit Napoleon, Jackie Kennedy, dem Schah von Persien, dem Herzog von Windsor, Wilhelm Busch, Heinrich Heine und Christian Morgenstern. Ein Leben ohne Mops sei möglich, aber sinnlos, wie Loriot einmal meinte, denn weder durch Gesichtsausdruck noch durch Körperbau oder Charakter sei der Mensch in der Lage, dem Vergleich mit Möpsen standzuhalten.
    Wir können nur erahnen, welch große Glückstankstelle Hunde und im Besonderen Möpse für Herrn von Bülow über Jahrzehnte hinweg darstellten.
    Für den Aufbau

Weitere Kostenlose Bücher