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Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K A Milne
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Reservier du einen Tisch. Ich sage Ellen, dass du Sophie um sieben Uhr im Souvenirshop erwartest.«
    Garrett warf einen Blick auf die Uhr. Sein nächster Patient wartete bereits seit fünf Minuten. »Und woran erkenne ich sie?«
    Olivia lachte kurz auf. »Halt einfach nach einem Rohdiamanten mit inneren Werten Ausschau, der allein ist. Dann kannst du sie nicht verfehlen.«
    Garrett seufzte hörbar. »Aber nur eine einzige Verabredung«, erinnerte er seine Mutter eindringlich. »Auf mehr lasse ich mich nicht ein.«
    »Wir sprechen uns danach wieder, Garrett.«
    Damit legte Olivia auf.
    Der Freitag kam schneller, als Garrett lieb war. Mehrmals spielte er mit dem Gedanken, seine Mutter anzurufen und die Verabredung unter irgendeinem Vorwand abzusagen. Aber er befürchtete, dass sie dann eine ihrer Freundinnen von der Kripo seine Ausrede überprüfen lassen, sie als ebensolche entlarven und auf Vergeltung sinnen würde.
    Um Viertel nach sechs verließ er seine Praxis in Tacoma. Um fünf vor sieben stellte er seinen Wagen auf einem Parkplatz wenige Blocks von der Space Needle entfernt ab. Nachdem er einen Zehndollarschein in den Parkautomaten gesteckt hatte, ging er die letzten vierhundert Meter zum Wahrzeichen der Stadt Seattle zu Fuß. Der 184,40 Meter hohe Aussichtsturm war als Hauptattraktion der Weltausstellung von 1962 eröffnet worden. Die hohe Stahlkonstruktion besaß einen dreigeschossigen Turmkorb, dessen Form an ein UFO erinnerte.
    Als Garrett vor dem Souvenirshop erneut auf die Uhr sah, stellte er fest, dass er sich bereits um zwei Minuten verspätet hatte. Im Laden selbst ließ er seinen Blick über die Menge schweifen. Die wenigen Frauen, die dem biederen Bild entsprachen, das er sich von Olivias Rohdiamanten machte, befanden sich entweder in Begleitung eines Mannes oder hatten Kinder an der Hand. Eine der Frauen mit einem kleinen Jungen im Schlepptau lächelte ihm jedoch zu, als sie seinen Blick auffing. Er grinste. Verabredungen mit Frauen, die Kinder hatten, waren für ihn nie ein Problem gewesen. Aber zum ersten Date ein Kind mitzubringen, erschien ihm nicht eben die optimale Ausgangssituation zu sein.
    Auf der Suche nach Sophie Jones umrundete Garrett den ringförmigen Souvenirshop zweimal, doch er entdeckte nicht ein einziges weibliches Wesen, das seinem Bild entsprach. »Ich hasse Blind Dates«, murmelte er frustriert.
    Als er zum dritten Mal an den Aufzügen vor der Südseite des Turmes vorbeikam und sich daranmachte, die nächste Runde zu drehen, tippte ihm jemand von hinten auf die Schulter. Garrett wandte sich um.
    Vor ihm stand eine gut aussehende junge Frau. Sie war ihm bei seinen Rundgängen bereits aufgefallen. Er hatte sie jedoch aus Höflichkeit geflissentlich übersehen. Sie wirkte fast schon elegant, trug eine feine Hose und einen Pullover mit V-Ausschnitt. Ihr dichtes blondes Haar fiel ihr in weichen Wellen über die Schultern. Lippen und Wangen mit Grübchen formten ein einnehmendes Lächeln. Ihre blauen Augen strahlten.
    »Haben Sie sich vielleicht verlaufen?«, erkundigte sie sich.
    »Oh … n-nein«, stammelte er. »Ich … Ich suche jemanden. Ich soll hier ein Mädchen … eine junge Frau treffen.« Garrett kam sich vor wie ein Idiot.
    Ihr Lächeln wurde breiter. »Kann ich vielleicht aushelfen?«
    Ja, gern , dachte er spontan. Aber: »Nein, danke. Alles in Ordnung. Sie taucht sicher früher oder später auf. Das heißt, hoffentlich früher … Ich habe einen Tisch im Restaurant bestellt. Für sieben Uhr.«
    »Wie sieht sie denn aus?«, fragte die junge Frau sichtlich amüsiert.
    »Gute Frage. Kann ich allerdings nicht beantworten. So komisch es auch klingen mag … aber ich habe mich mit einer Unbekannten verabredet.«
    Sie riss die Augen auf. »Ein Blind Date? Wow.«
    »Umso seltsamer, weil meine Mutter es arrangiert hat.«
    »Ach herrje!«
    »Wem sagen Sie das.«
    Die schlanke Blondine deutete auf eine untersetzte Frau mit zerzaustem braunem Haar, die in diesem Augenblick durch den Haupteingang kam. »Die sieht doch nett aus. Vielleicht ist sie diejenige …«
    Garrett zuckte die Schultern. »Vielleicht.«
    »Warum stellen Sie sich nicht vor?«
    Garrett nickte zum Abschied und ging auf die Frau zu. Fragte, ob sie Sophie Jones sei. Die Frau strich sich das Haar aus dem Gesicht und trat einen Schritt näher. Sie legte vertraulich eine Hand auf seinen Arm. Wenn er wolle, sagte sie leise, würde sie gern Sophie Jones für ihn sein.
    Garrett nahm das als Nein und kehrte zu der Blondine

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