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Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K A Milne
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dir wirklich die Überraschung verderben, oder willst du nicht doch lieber warten und es selbst lesen?«
    »Ev. Es ist noch stockdunkel. Sag mir, was in der Zeitung steht, damit ich weiterschlafen kann.«
    Evalynn kicherte am anderen Ende. »Ehrlich, Soph! Du wirst lachen. Okay, vielleicht auch nicht. Aber du musst schwören, dir eine Zeitung zu kaufen. Zumindest als Souvenir.«
    »Als Souvenir? Spinnst du?«
    »Schwör’s mir!«, beharrte Evalynn aufgeregt.
    »Evalynn, sag mir endlich, was Sache ist! Sonst lege ich auf.«
    »Also gut. Hier kommt’s. Zwei Worte. Bereit?«
    »Evalynn!«
    »Nur keine Aufregung. Ich mach’s gern spannend. Also, hier ist es: Gesucht: Glück .« Sie betonte jede Silbe mit übertriebener Deutlichkeit.
    Einen Moment herrschte Schweigen. Dann stöhnte Sophie auf. »Er hat wirklich eine Anzeige aufgegeben?«
    »So ist es.«
    »Das habe ich nicht erwartet. Ich dachte, er würde unsere Abmachung einfach unter den Tisch fallen lassen. Auf hundert Zuschriften kommt er doch ohnehin nicht. Keine Chance.«
    »Schätze, da ist er anderer Ansicht.«
    Sophie stöhnte erneut. »Wie hast du die Anzeige gefunden?«
    »Purer Zufall! Ich habe nachgesehen, ob in der Nähe meiner Schwiegereltern irgendwo ein Flohmarkt stattfindet, nachdem Justin mich heute zu ihnen nach Everett schleppt. Seine Mutter liebt Flohmärkte. Dachte, ich mache mit ihr einen Ausflug. Vielleicht werde ich ihr dann sympathischer.«
    Sophie hörte, wie Justin im Hintergrund widersprach und wenig überzeugend behauptete, dass seine Mutter Evalynn »eigentlich« sehr mochte.
    »Sie kann mich nicht ausstehen«, flüsterte Evalynn ins Telefon und fügte dann laut hinzu: »Jedenfalls bin ich so bei den Kleinanzeigen gelandet. Die Anzeige ist in Fettschrift und war kaum zu übersehen. Sehr auffällig, würde ich sagen.«
    »Fehlt bloß noch, dass er meinen Namen angegeben hat!«
    »Nein, keine Sorge. Keinen Namen, keine Telefonnummer. Nur ein Postfach in Tacoma. Und ein kleiner Zusatz, der besagt, Zuschriften von Frauen unerwünscht. Damit wollte er wohl andeuten, dass du eine heiße Nummer bist, die auf der Suche ist nach einem richtigen …«
    »Halt den Mund!«
    »Moment, ich korrigiere mich. Da steht: ›Sauertöpfische alte Jungfer, humorlos usw. usw. sucht Kummer und Verzweiflung‹.«
    Sophie gähnte ausgiebig. »Hör auf! Ist eh noch zu früh für Komplimente.«
    »Na gut. Muss mich sowieso beeilen. Justin scharrt schon mit den Hufen. Er will nicht in den Ausflugsverkehr geraten.«
    »Gute Idee. Und danke, dass du mich mit dieser sensationellen Nachricht geweckt hast, Ev.« Sophies Stimme troff vor Sarkasmus. »Du bist eine echte Freundin.«
    »Dir kann man auch nichts recht machen! Aber wenn es schon zu früh für Schmeicheleien ist, kannst du dir zu dieser Uhrzeit auch deinen Sarkasmus sparen.«
    »Dabei verstehe ich mich darauf am besten.«
    »Ciao, Soph!«
    Sophie legte ihr Handy beiseite, zog die Decke über den Kopf, wälzte sich hin und her, steckte den Kopf unters Kissen, konnte jedoch nicht mehr einschlafen, also stand sie auf und ging ins Badezimmer. Erst als sie im wohlig warmen Wasser in der Badewanne lag, fühlte sie sich besser.
    Sie blieb so lange liegen, bis ihre Haut ganz schrumpelig war. Dann zog sie sich ein Sweatshirt und bequeme Jeans an, legte sich trotz strahlenden Sonnenscheins den Schirm über die Schulter und machte einen Morgenspaziergang.
    Gleich um die Ecke gab es einen kleinen Kiosk. Allerdings öffnete er sonntags nicht vor neun Uhr. Sophie überquerte die Straße und ging in südlicher Richtung den Hafen entlang bis zur nächsten Kreuzung. Nicht ganz einen Kilometer weiter knapp unterhalb einer Anhöhe erreichte sie das Einkaufszentrum. Vor einem Drogeriemarkt stand ein Zeitungsautomat. Sie warf einen Dollar fünfzig ein, und schon wenig später blätterte sie in der Seattle Times .
    Schnell fand sie die Rubrik G, schlug Seite 4 auf und suchte nach einer fettgedruckten Anzeige.
    Sophie unterdrückte ein Kichern, als sie auf halber Höhe der Seite in der zweiten Spalte direkt unter einer Annonce, in der junge Katzen angeboten wurden, das Inserat entdeckte. Sie hatte alle Mühe, ernst zu bleiben, als sie den Text wieder und wieder las.
    Gesucht: Glück
    Bitte helfen Sie mir zu finden,
    was ich verloren habe. Zuschriften unter
    3297, TACOMA, WA 98402
    (Bin nur an dauerhaftem Glück interessiert.
    Alles Vergängliche unerwünscht.)
    »Garrett Black«, sagte sie laut und schüttelte den Kopf. Sie wusste

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