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Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K A Milne
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aber wenig beruhigende Antwort.«
    »Keine Ursache.« Randy zuckte mit den Schultern. »Falls du Hilfe brauchst – ich tue, was ich kann.«
    Sophie trat vor eine Postkiste, griff mit beiden Händen in das Meer von Briefen, hob eine Handvoll heraus und ließ sie dann durch ihre Finger gleiten.
    »Weißt du was? Ich nehme dein Angebot an. Wir bereiten genügend Süßigkeiten für morgen vor, machen sauber, und dann widmen wir uns diesem Albtraum. Vielleicht trommle ich noch ein paar andere lesehungrige Monster zusammen.«
    »Nicht verkehrt«, bemerkte Randy.
    Sophie ging in ihr Büro, rief Evalynn und Ellen an und fragte, ob sie Lust hätten, mit ihr die Post durchzugehen. Beide hatten nicht nur Zeit, sondern waren geradezu begeistert, sich dieser Aufgabe anzunehmen. Ellen gestand sogar, sie habe insgeheim gehofft, Sophie würde ihr die Gelegenheit geben, einige Zuschriften zu lesen.
    Während Sophie in der Küche Cashewbruch über eine frische Partie karamellisierter Äpfel streute und schmelzige Pralinenfüllung in eine sämige Trüffelschokoladenmasse mischte, widmete sich Randy dem Kassensturz, wurde aber vom Klingeln des Telefons unterbrochen.
    » Chocolats de Sophie «, meldete er sich. »Randy am Apparat.«
    In diesem Augenblick schoss Sophie um die Ecke. »Wenn das Garrett ist«, flüsterte sie aufgeregt, »will ich nicht mit ihm reden. Sag ihm, ich bin beschäftigt.«
    Garrett bombardierte sie seit zwei Tagen mit einer SMS nach der anderen und wollte wissen, ob mehr Post gekommen sei. Bis jetzt war es Sophie gelungen, jeden weiteren persönlichen Kontakt mit ihm zu vermeiden.
    Randy klemmte den Hörer unter den Arm. »Er ist es«, flüsterte er. »Was soll ich sagen?«
    »Irgendwas! Mir egal. Denk dir was aus!«
    Randy räusperte sich und nahm den Hörer wieder ans Ohr. »Oh, hallo, Garrett. Tut mir leid, was hast du gesagt?«
    Sophie beobachtete ihn aufmerksam, versuchte, in seiner Miene zu lesen, was er als Nächstes sagen würde. Randy nickte zweimal. Offenbar stimmte er dem zu, was Garrett am anderen Ende zu sagen hatte.
    »Klar doch. Habe verstanden. Die Sache ist nur, sie … Sie kann gerade nicht ans Telefon kommen. Sie steckt bis zum Hals in Bergen von Post. Du weißt schon, die Zuschriften. Sind der Hammer, Mann.«
    »Nein!«, rief Sophie. In diesem Moment war es ihr gleichgültig, ob Garrett sie hörte. »Ausgerechnet das solltest du nicht sagen!«
    Randy starrte Sophie verständnislos an, konnte jedoch nicht antworten, da Garrett am anderen Ende wohl gerade etwas zu ihm sagte. »Okay … ja«, begann Randy schließlich. »Klar doch. Ich sag’s ihr. Bis später.« Dann legte er auf.
    Randy brachte zunächst kein Wort heraus. Aber das war auch nicht nötig. Wie das Telefonat geendet hatte, stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Er kommt, stimmt’s?«, stellte Sophie lakonisch fest.
    Randy nickte stumm, und Sophie seufzte. Es war schon schlimm genug, dass sie sich den ganzen Abend durch Berge von Zuschriften kämpfen musste. Aber mit Garrett, der ihr über die Schulter sah und sie drängte, irgendwelche Zuschriften zu akzeptieren, damit er sein Treffen bekam, würde es die reine Folter werden. Was hatte sie nur verbrochen, dass sie auf diese Art und Weise bestraft werden sollte?
    »Tut mir leid, Randy, aber ich könnte dir den Hals umdrehen«, gestand sie und kehrte mit finsterer Miene an ihre Schokoladentöpfe zurück. Es sah ganz danach aus, als stünde ihr eine sehr, sehr lange Nacht bevor.
    »Hallo?«, rief Evalynn, als sie und Justin das Chocolats de Sophie betraten und den Ladenraum leer vorfanden.
    »Wir sind hier hinten«, rief Sophie.
    Evalynn und Justin kamen um die Ecke und sahen Sophie, Ellen, Randy und Garrett auf dem Fußboden mitten in einem Meer von Papier sitzen.
    »Ach, du Sch…ande!«, entfuhr es Justin.
    »Ich weiß«, erwiderte Sophie gereizt. »Ich habe ihn nicht eingeladen. Er ist einfach aufgekreuzt.«
    Garrett lachte trotz Sophies wenig schmeichelhaftem Kommentar. »Ich glaube, seine Bemerkung bezog sich auf die Post. Wie geht’s, Justin? Lange nicht gesehen.«
    »Man schlägt sich so durch. Und dir?«
    Mit einem verschmitzten Lächeln erwiderte Garrett: »Nach der heutigen Nacht geht’s mir vermutlich besser. Ich bin dabei, das nette Spielchen zu gewinnen, das hier läuft.«
    Sophie stellte sich taub. Angesichts der Flut von Zuschriften hatte Garrett vermutlich recht. Trotzdem war sie noch nicht bereit, die Waffen zu strecken und ihm den Sieg zu überlassen.

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