Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K A Milne
Vom Netzwerk:
Sophies Handy. Sie warf einen Blick auf die Nummer auf dem Display. Sie war ihr unbekannt, und zunächst wollte sie den Anruf nicht entgegennehmen. Nach dem fünften Klingelton konnte sie ihre Neugier jedoch nicht länger bezwingen. »Hallo?«
    Die Stimme am anderen Ende war so laut, dass selbst Evalynn und Ellen sie verstehen konnten. Sophies Ohr schmerzte. Sie hielt das Telefon etwas weiter entfernt. »Hallo! Spreche ich mit Sophia Jones?«
    »Alex? Bist du das?«
    »Ja. Ich rufe an. Hallo!«
    »Alex, du brauchst nicht so laut zu sprechen. Ich bin nicht schwerhörig.«
    »Entschuldige. Ich telefoniere selten. Ist es so besser? Du sitzt doch im Auto. Kannst du mich noch hören?«
    Sophie hielt das Handy wieder ans Ohr. Sie lächelte. Alex’ melodische Stimme gefiel ihr. »Ja, Alex. Das ist viel besser. Und ich höre dich sehr gut. Was gibt es denn?«
    »Wie?«
    Sophie unterdrückte ein Lachen. »Was kann ich für dich tun? Ist alles in Ordnung?«
    »Ach so. Ja, ja. Mir ist nur noch was eingefallen, nachdem ihr fort wart.«
    Sophie warf Evalynn einen flüchtigen Blick zu und erwartete, nun vielleicht doch noch mehr über den Unfall oder Jacob Barnes zu erfahren. »Wirklich? Und das wäre?«
    »Mir ist eingefallen, dass es viele Gründe gibt, glücklich zu sein. Ich kann sie dir sagen. Dann musst du keine Anzeige mehr aufgeben.«
    Sophie lächelte unwillkürlich. »Verstehe. Nett von dir, Alex. Ich schalte jetzt den Lautsprecher ein, damit Evalynn und Ellen mithören können. Ist dir das recht?«
    Am anderen Ende entstand eine kurze Pause. »Okay«, sagte Alex dann.
    Während Sophie einige Tasten an ihrem Handy bediente, flüsterte Evalynn: »Wohin soll ich fahren?«
    »Zu Ellen«, antwortete Sophie ebenso leise. Dann sagte sie Alex, er könne jetzt sprechen.
    »Sophia Jones?«
    »Ja?«
    »Ich habe noch nie mit mehreren Leuten gleichzeitig telefoniert.«
    »Verstehe«, erwiderte Sophie beruhigend. »Macht es dich nervös? Ich kann den Lautsprecher wieder ausschalten, wenn dir das lieber ist?«
    Alex überlegte einige Sekunden lang. »Nein«, wehrte er schließlich ab. »Ich stell mir einfach vor, dass ich bei Albertsons ins Mikrofon spreche. Das darf ich manchmal. Oder sie rufen meinen Namen über den Lautsprecher aus. Das hören dann auch alle. Alex zum Kundenservice! Das mit dem Handy-Lautsprecher ist in Ordnung.«
    »Gut. Also, was wolltest du mir sagen?«
    Alex sprudelte eine ganze Reihe von Dingen heraus, die Glück für ihn bedeuteten. Die drei Frauen im Wagen saßen nur da und lauschten wie gebannt seinen Ausführungen. Es waren allerdings so viele, dass sie später Mühe hatten, sich an alle zu erinnern. Insgesamt war jedoch klar, dass die Sonne bei Alex’ Vorstellungen vom Glück eine große Rolle spielte. Auch Bücher, gemeinsame Mahlzeiten mit der Familie und Arbeit, die Spaß machte, gehörten zu den Dingen, die sein Leben lebenswert machten. Aber besonders betonte er, wie schön es doch sei, morgens aufzuwachen.
    »Morgens aufzuwachen?«, wiederholte Sophie fragend. Sie wusste nicht, ob sie sich verhört hatte.
    »Natürlich. Wann bist du denn zuletzt morgens nicht aufgewacht?«
    Sophie lachte. »Das ist noch nie vorgekommen.«
    »Siehst du. Wenn du nicht aufwachst, kann das kaum froh machen.«
    Im Wagen ertönte schallendes Lachen. Alex vermochte offenbar nicht zu erkennen, was daran so lustig war, und fuhr fort: »Glück ist auch, wenn man Leuten hilft, die Hilfe brauchen. Wenn du Menschen anlächelst, auch wenn sie nicht zurücklächeln.« Er hielt kurz inne. »Sogar wenn sie dich auslachen. Und es ist Glück, Bilder deiner Familie zu betrachten und dich … zu erinnern.« Dieses Mal folgte eine längere Pause. Sophie glaubte Geräusche zu hören, die so klangen, als lege er den Hörer beiseite und nehme ihn dann wieder auf. »Das kann auch traurig sein. Aber meistens ist es Glück.«
    »Hast du gerade deine Brille aufgesetzt, Alex?«, erkundigte sie sich.
    »Ja. Woher weißt du das?«
    »War nur so eine Vermutung.«
    Schließlich dankten die drei Frauen ihm unisono für seinen Anruf. Und Sophie fügte hinzu, er könne sie jederzeit wieder anrufen.
    »Ich melde mich, wenn mir noch mehr Dinge einfallen, die glücklich machen«, antwortete er.
    »Ich freue mich schon darauf.«
    »Oder wenn ich den Brief finde.«
    »Das wäre nett.«
    »Bye, Sophia Jones.«
    Sophie musste unwillkürlich lächeln. »Auf Wiedersehen, Alex.«
    Evalynn nahm die rechte Hand vom Steuer und versetzte Sophie einen

Weitere Kostenlose Bücher