Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

Titel: GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Malina
Vom Netzwerk:
zurück.
     
    Kaum waren meine Mutter und Herbert verschwunden, entwickelte sich eine ungezwungene Unterhaltung. Willi erzählte von seiner neuen Knetmaschine, die er sich zugelegt hatte, Siegmund von seiner letzten Urlaubsreise nach Riga. Markus begann von Salzburg zu schwärmen und ich berichtete feuertrunken von dem netten Pärchen, das wir dort kennengelernt hatten – jedenfalls vom Kaffeeplausch-tauglichen Teil.
    „Ach wie schön “, klinkte sich meine Mutter ins Gespräch ein, kaum wieder aus dem Keller gekommen. „Ihr habt euch auch ohne uns prächtig unterhalten, das freut mich.“
    Sie stand mit einer Flasche Likör neben uns , während Herbert eileifrig ein paar Gläser besorgte.
    „Aber las s dich nicht stören Tosca, erzähl ruhig weiter. Ihr ward also in Salzburg und dort habt ihr ein Pärchen kennengelernt. Und weiter?“
    Markus grinste und räusperte sich ein en unterdrückten Lacher weg.
    „Na ja , das muss ja recht lustig gewesen sein“, bemerkte meine Mutter ein bisschen spitz und lenkte die Aufmerksamkeit auf die gefüllten Likörgläser, die auf dem Tisch standen.
    „Also, zum Wohl meine Lieben!“ Mutter prostete uns zu. „Auf eine gemeinsame Zukunft. Prost!“ Während die anderen ihr en Likör in ihre Kehlen schütteten, blickte ich verwirrt in die Runde, weil ich mir über die Bedeutung ihres Satzes noch den Kopf zerbrach.
    Gemeinsame Zukunft? Mit wem? Mit allen dreien? Hatte meine Mutter tatsächlich vor, mit allen drei Männern, im wahrsten Sinne des Wortes, zu verkehren? Mir wurde mulmig, vor allem als ich merkte, wie sie Markus schamlos taxierte.
    „Sie haben eine sehr stattliche Figur, Herr Schuster, wenn ich das mal bemerken darf. Nicht wahr, meine Herren?“,
    ermahnte sie ihre Kavaliere. Alle nickten anerkennend.
    „Ja, da können wir nicht mehr mithalten. Wir sind ja um Einiges älter!“, versuchte sich Willi rauszureden.
    Siegmund und Herbert stimmten lebhaft zu.
    „Ein guter Hahn wird nicht fett!“, ergänzte meine Mutter mit einem frivole n Unterton.
    Beharrliches Schweigen erfasste die Runde. „Jetzt wird’s langsam schlüpfrig“, dachte ich wachsam.
    „Darf ich fragen, mit welche m Training Sie Ihren Körper fit halten, lieber Herr Schuster?“
    Willi, Herbert und Siegmund, gönnten sich einen symmetrischen Seufzer und behielten mich im Auge.
    „ Ich habe mir ein eigenes Fitnessstudio in meinem Haus eingerichtet“, wurde Markus konkret.
    Meine Mutter nickt e anerkennend.
    „Ich betreibe Pole -Dance“, gab sie zurück und wischte sich einen imaginären Fussel von der Bluse. Sie ließ den Satz einige Sekunden in der Luft hängen, bevor sie ungefragt weiter erzählte.
    „ Das ist ein Tanz an der Stange. Eine akrobatische und gleichfalls erotische Darbietung, die jeden Muskel stimuliert und vollste Körperbeherrschung erfordert. Herbert war so freundlich und hat mir in meinem Keller eine Tanzstange angebracht, damit ich auch außerhalb des Kurses trainieren kann.“
    Außer ein em entzückten „Oh“ schien Markus nicht die passenden Worte des Lobes zu finden.
    „Was machen eigentlich deine Rückenschmerzen , Tosca?“, fragte meine Mutter unvermittelt.
    „ Wie weggeblasen“, erwiderte ich und grinste in die Runde und tat so, als sei mir die Doppeldeutigkeit gar nicht bewusst.
    „Wir sind alle schon sehr gespannt, wann uns Brigitte endlich die versprochene Kostprobe präsentiert“, mischt e sich Willi ein. Siegmund und Herbert blickten verklärt meine Mutter an, während ich mich am liebsten in meine Stuhlritze verkrochen hätte, blieb aber wie ferngesteuert an den Lippen meiner Mutter haften.
    „ Sag es BITTE nicht!“, flehte ich innerlich.
    „In zwei Wochen habe ich Geburtstag, das wäre doch eine gute Gelegenheit, euch meine sportliche Leistung zu präsentieren. Selbstverständlich sind Sie, lieber Herr Schuster und du mein Kind, herzlich eingeladen.“
    Ich sack te quallenartig in meinem Sitz zusammen. Markus behielt die Kontenance, lächelte und bedankte sich höflich. Der Rest dieses verrückten Haufens klatschte beinah Beifall. Meine Mutter fühlte sich sichtlich geehrt und bat uns alle schon mal darauf anzustoßen. Das unvermeidliche Desaster glasklar vor Augen, erhob ich mein Glas und trank es in einem Zug leer. Nach dem dritten Glas fühlte ich mich hartgesotten genug, meine Mutter die Meinung zu geigen.
    Ich folgte ihr mit dem Geschirr in der Hand in die Küche.
    „Also …,“ legte ich los.
    „Ich muss schon sagen, mein liebes Kind, da

Weitere Kostenlose Bücher