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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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sicheren Aufbewahrung vorn in ihr Mieder, zwischen Kleid und Korsett.
    Mit einem etwas besseren Gefühl verließ sie das Ankleidezimmer und wurde nach unten zurück in den Empfangssalon mit dem braunen Lederarmsessel gebracht. Dort erwarteten sie eine heiße Tasse Tee und ein interessantes Angebot.
    Mr MacDougall übernahm die offizielle Vorstellung.
    »Miss Tarabotti, dies hier ist Mr Siemons. Mr Siemons, Miss Alexia Tarabotti.«
    »Ich bin entzückt«, sagte der Pfeife rauchende Gentleman und beugte sich über Alexias Hand, als habe er sie nicht vor Kurzem erst entführt, mehrere Stunden lang eingesperrt und einem ihrer teuersten Freunde vermutlich unaussprechliche Dinge angetan.
    Miss Tarabotti entschied, bei diesem Spiel, was immer es auch für eines sein mochte, einfach mitzuspielen, zumindest so lange, bis sie die Spielregeln kannte. Es entsprach ihrem Charakter, dass sie schlicht und einfach davon ausging, letzten Endes die Kontrolle über die Situation zu erlangen. Nur einem Mann war es bisher gelungen, sie im fortlaufenden verbalen Gerangel des Lebens immer wieder zu übertrumpfen, und Lord Maccon hatte dazu eine hinterhältige nonverbale Taktik angewendet. Der Gedanke an Lord Maccon veranlasste Alexia dazu, einen verstohlenen Blick durchs Zimmer schweifen zu lassen und sich zu fragen, ob man ihren Sonnenschirm mitgenommen hatte, als sie verschleppt worden war.
    »Lassen Sie mich gleich auf den Punkt kommen, Alexia«, sagte ihr Gefängniswärter. Alexia hatte keinen Zweifel daran, dass sie, obwohl man ihr die Fesseln abgenommen hatte, noch weit davon entfernt war, freigelassen zu werden.
    Mr Siemons saß im Ledersessel und bedeutete ihr, sich ihm gegenüber auf eine rote Chaiselounge zu setzen.
    Das tat sie auch. »Ich bitte Sie darum, Mr Siemons. Direktheit ist eine sehr bewundernswerte Eigenschaft bei Entführern.« Nachdenklich hielt sie kurz inne. »Und bei Wissenschaftlern.« Sie hatte mehr als genug wissenschaftliche Artikel gelesen, deren Verfasser sich auf höchst schauderhafte Weise in Schwafelei ergingen und um die Fakten herumredeten.
    Als Mr Siemons wieder das Wort ergriff, nippte Miss Tarabotti an ihrem Tee und bemerkte, dass die silbernen Beschläge des ledernen Armsessels ebenfalls winzig kleine Oktopusse waren. Also wirklich, warum nur diese Besessenheit von Wirbellosen?
    Während Mr Siemons sprach, hastete Mr MacDougall besorgt umher und besorgte dies und das, damit Alexia es bequemer hatte. Ob sie gern ein Kissen hätte? Etwas Zucker? Noch ein Schlückchen Tee? War es ihr warm genug? Hatten die Handschellen ihre Handgelenke irgendwie verletzt?
    Schließlich wandte sich Mr Siemons heftig zu dem jungen Mann um und brachte ihn mit einem finsteren Blick zu reglosem Schweigen.
    »Wir würden Sie sehr gern untersuchen«, erklärte er Alexia. »Und das würden wir gerne mit Ihrem Einverständnis tun. Es wäre viel leichter für alle Beteiligten, wenn Sie bereitwillig an den Vorgängen teilnehmen.« Mit einem eigenartigen Ausdruck des Eifers auf seinem Hängebackengesicht lehnte er sich zurück.
    Alexia war verwirrt. »Sie müssen verstehen«, sagte sie schließlich, »dass ich einige Fragen habe. Obwohl Sie, da Sie ja meine Teilnahme voraussetzen, ob nun bereitwillig oder nicht, sich natürlich weigern können, sie zu beantworten.«
    Der Mann lachte. »Ich bin Wissenschaftler, Miss Tarabotti. Ich weiß einen wissbegierigen Verstand zu schätzen.«
    Miss Tarabotti zog die Augenbrauen hoch. »Warum wollen Sie mich untersuchen? Welche Informationen hoffen Sie, dadurch zu erhalten? Und wie würden diese Untersuchungen genau aussehen?«
    Er lächelte. »Gute Fragen, eine jede von ihnen. Ganz offensichtlich wollen wir Sie untersuchen, weil Sie eine Außernatürliche sind. Und während sowohl Sie als auch BUR wissen mögen, was das bedeutet, wissen wir nur sehr wenig darüber und sind ziemlich begierig darauf, alles zu verstehen. Am allermeisten hoffen wir, die einzelnen Faktoren zu begreifen, aus denen sich Ihre Fähigkeit, übernatürliche Kräfte zu neutralisieren, zusammensetzt. Wenn wir diese Fähigkeit herausdestillieren und beherrschen könnten, was für eine Waffe wären Sie!« Vergnügt rieb er sich die Hände. »Also, es wäre eine wahre Freude, Sie einfach nur in Aktion zu sehen.«
    »Und die Untersuchungen selbst?« Miss Tarabotti fühlte sich mittlerweile aufs Höchste besorgt, doch war sie andererseits stolz darauf, dass man ihr das an ihrem Verhalten nicht anmerkte.
    »Wie ich erfuhr,

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