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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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einiges zugute halten – selbst dass er sich einmal im Monat in eine reißende Bestie verwandelte.
    Alexia schnaubte laut. »Pah! Nicht mehr als üblich. Ich glaube, es muss etwas damit zu tun haben, dass er ein Alpha ist. Er ist einfach zu sehr daran gewöhnt, dass seinen Befehlen ständig Folge geleistet wird. Das verdirbt mir gänzlich die Laune.« Sie machte eine kurze Pause. »Ich wurde letzten Abend von einem Vampir angegriffen.«
    Ivy täuschte einen Ohnmachtsanfall vor.
    Alexia zwang sie dazu, aufrecht stehen zu bleiben, indem sie den bei ihr eingehakten Arm versteifte. »Hör auf damit, so herumzutorkeln«, sagte sie. »Hier ist niemand Wichtiges in der Nähe, der dich auffängt.«
    Ivy erholte sich wieder und entgegnete energisch: »Gütiger Himmel, Alexia. Wie machst du es nur, immerzu in solche Situationen zu geraten?«
    Gleichmütig zuckte Alexia mit den Schultern und schritt dann zügiger voran, sodass Ivy ein paar Schritte traben musste, um mit ihr mitzuhalten.
    »Was hast du getan?«, wollte sie wissen.
    »Ihm mit meinem Sonnenschirm eins übergezogen, natürlich.«
    »Das hast du nicht!«
    »Mitten auf den Kopf. Das würde ich mit jedem machen, der mich angreift, ob nun übernatürlich oder nicht. Er ist einfach auf mich zugestürzt, ohne sich vorher auch nur vorzustellen oder etwas in der Art!«
    »Aber Alexia, wirklich, das tut man einfach nicht, einen Vampir zu schlagen, ob nun mit einem Sonnenschirm oder sonst womit.«
    Miss Tarabotti seufzte, doch insgeheim stimmte sie ihrer Freundin zu. Es gab nicht sehr viele Vampire, die sich in der Londoner Gesellschaft tummelten, das war nie so gewesen, doch zu den wenigen ansässigen Vampirhäusern zählten Politiker, Grundbesitzer und ein paar sehr wichtige Adelige. Unter solch hochrangigen Persönlichkeiten mit seinem Sonnenschirm um sich zu schlagen war gesellschaftlicher Selbstmord.
    »Das ist einfach zu skandalös«, fuhr Miss Hisselpenny fort. »Was kommt als Nächstes? Willst du das House of Lords stürmen und während der nächtlichen Sitzung die örtlichen Übernatürlichen wahllos mit Marmelade bewerfen?«
    Bei den abenteuerlichen Sprüngen, die Ivys Vorstellungskraft machte, musste Alexia kichern.
    »O nein, jetzt bringe ich dich auch noch auf dumme Ideen!« Theatralisch legte sich Ivy eine behandschuhte Hand an die Stirn. »Was genau ist denn nun geschehen?«
    Alexia erzählte es ihr.
    »Du hast ihn umgebracht? « Diesmal wirkte Miss Hisselpenny ganz so, als würde sie wirklich in Ohnmacht fallen.
    »Es war ein Unfall!«, beharrte Miss Tarabotti und umfasste den Arm ihrer Freundin mit festerem Griff.
    »Dann warst du das in der Morning Post ? Die Dame, die gestern Abend auf dem Ball der Duchess of Snodgrove den Toten fand?« Ivy war durch und durch gespannte Erwartung.
    Alexia nickte.
    »Nun ja, Lord Maccon hat die Angelegenheit jedenfalls angemessen vertuscht. Es wurde weder dein Name noch der deiner Familie erwähnt.« Ivy war um ihrer Freundin willen erleichtert.
    »Oder die Tatsache, dass der Tote ein Vampir war. Gott sei Dank! Kannst du dir vorstellen, was meine liebe Mutter dazu gesagt hätte?« Alexia verdrehte die Augen himmelwärts.
    »Oder die nachteilige Wirkung, die das auf deine Heiratsaussichten haben würde. Ohne Anstandsdame in einer Bibliothek mit einem toten Vampir! Dir ist doch wohl klar, dass du Lord Maccon enormen Dank schuldest?«
    Miss Tarabotti sah auf einmal aus, als hätte sie einen lebenden Aal verschluckt. »Das denke ich nicht, Ivy. Es ist seine Aufgabe, solche Dinge geheim zu halten, schließlich ist er der zuständige Oberste Minister für Natürliche-Übernatürliche Beziehungen für London und Umgebung. Oder was auch immer sein Titel bei BUR sein mag. Ich habe ganz sicher keinerlei Verpflichtungen einem Mann gegenüber, der nur seine Pflicht getan hat. Außerdem, nach allem, was ich über die gesellschaftliche Dynamik des Woolsey-Rudels weiß, vermute ich eher, dass es Professor Lyall und nicht Lord Maccon war, der die Angelegenheit mit den Zeitungsreportern geregelt hat.«
    Insgeheim war Ivy der Meinung, dass ihre Freundin dem Earl nicht genug Anerkennung zollte. Nur weil Alexia gegen seinen Charme immun war, bedeutete das nicht, dass der Rest der Welt ebensolche Gleichgültigkeit empfand. Er war zwar Schotte, das stimmte schon, aber er war Alpha seit – wie vielen? – zwanzig Jahren oder so. Nach den Maßstäben der Übernatürlichen war das nicht lang, aber lang genug für die weniger anspruchsvolle

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