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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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beantwortete sie ihre eigene Frage. »Diese neuen Vampire wissen nichts über mich.«
    Lord Maccon nickte. »BUR, die Werwolfsrudel und die Vampirstöcke versuchen, die Identitäten der Außernatürlichen so geheim wie möglich zu halten. Wenn diese Vampire außerhalb des Stockes verwandelt wurden, können sie gar nicht wissen, dass Ihre Art überhaupt existiert.«
    Urplötzlich kam Miss Tarabotti ein Gedanke, und sie blieb wie angewurzelt stehen. »Dieser Mann – er sagte, sie wollten wissen, wer ich bin.«
    »Welcher Mann?«
    »Der Mann mit dem Taschentuch.«
    Lord Maccon stöhnte. »Also waren sie gezielt hinter Ihnen her, verdammt noch mal! Ich dachte, sie hätten es vielleicht auf irgendeine Drohne oder einen Vampir abgesehen und dass Sie das Haus nur zur falschen Zeit verließen. Ist Ihnen bewusst, dass sie es wieder versuchen werden?«
    Alexia zog sein Jackett enger um sich und sah zu ihm hoch. »Ich schätze, dann sollte ich ihnen am besten keine weitere Gelegenheit bieten.«
    Lord Maccon dachte exakt das Gleiche. Er trat ein wenig näher und hakte ihren Arm ein wenig fester bei sich ein. Dann marschierte er mit ihr wieder in Richtung Sangria, Licht und Gesellschaft und fort von den leeren, widerhallenden Seitenstraßen. »Ich werde jemanden zum Schutz für Sie abstellen müssen.«
    Miss Tarabotti schnaubte verächtlich. »Und was geschieht bei Vollmond?«
    »BUR hat neben Werwölfen auch Tageslicht- und Vampir-Agenten.«
    Alexia setzte sich aufs sprichwörtliche hohe Ross. »Ich werde nicht erlauben, dass mich Fremde auf Schritt und Tritt verfolgen, vielen Dank. Sie, selbstverständlich. Professor Lyall, wenn es sein muss. Aber andere …«
    Lord Maccon grinste dümmlich bei dieser Prioritätensetzung. Seine Gesellschaft war gerade mit einem »selbstverständlich« gewürdigt worden. Was sie allerdings als Nächstes sagte, vertrieb das Lächeln sofort wieder von seinem Gesicht.
    »Was, wenn ich es so einrichte, dass ich bei Vollmond in Lord Akeldamas Nähe bin?«
    Die Augen des Earl verschossen Dolche. »Ich bin sicher, er wäre äußerst hilfreich, käme es zum Kampf. Er würde all Ihre Angreifer erbarmungslos zu demütiger Unterwerfung hofieren.«
    Miss Tarabotti lächelte breit. »Wissen Sie, man könnte Ihre ausgesprochene Abneigung gegen meinen lieben Vampirfreund beinahe für Eifersucht halten, wäre diese Vorstellung nicht so vollkommen absurd. Nun hören Sie mir einmal zu, Mylord. Wenn Sie mir nur einfach erlauben würden …«
    Lord Maccon ließ ihren Arm los, blieb stehen, drehte sich zu ihr um und küsste sie zu ihrer völligen Überraschung auf die Lippen.

5

Dinner mit einem Amerikaner
    D er Earl packte Miss Tarabottis Kinn mit einer großen Hand und ihr Kreuzbein mit der anderen und zog sie heftig an sich. Beinahe brutal senkte er den Mund auf ihren.
    Sie zuckte zurück. »Was tun Sie …?«
    »Einzige Möglichkeit, Sie zum Schweigen zu bringen«, brummte er, bevor er ihr Kinn mit noch festerem Griff umfasste und seinen Mund erneut auf ihren presste.
    Es war nicht die Art von Kuss, wie Alexia sie bisher je erfahren hatte. Nicht dass sie bis zu diesem speziellen Zeitpunkt besonders häufig so geküsst worden wäre. In ihrer Jugend hatte es ein paar Verirrungen gegeben, wenn der eine oder andere Schurke eine junge Anstandsdame mit dunklem Teint für eine leichte Beute gehalten hatte. In solchen Fällen war die Erfahrung feucht, ohne Leidenschaft und – dank ihres stets gegenwärtigen und großzügig verabreichten Sonnenschirms – kurz gewesen. Lord Maccons Kuss dagegen war der eines Meisters. Sein Enthusiasmus gab Miss Tarabotti das Gefühl, dass er möglicherweise versuchte, ihr bisheriges Defizit hinsichtlich des Geküsstwerdens auszugleichen. Wenn dem so war, machte er seine Sache jedenfalls verdammt gut. Was zu erwarten war, wenn man seine jahrelange, möglicherweise sogar jahrhundertelange Erfahrung bedachte. Da sie seinen Mantel eng um sich gezogen hatte, waren Alexias Arme in seiner unvermittelten Umarmung wirkungsvoll gefangen, was ihm ungehinderten Zugriff erlaubte. Was nicht bedeutete, dass sie sich dagegen hätte wehren wollen.
    Der Kuss selbst war anfänglich recht behutsam: langsam und sanft. Angesichts der Heftigkeit seiner Umarmung fand Alexia das überraschend. Sie fand es außerdem leicht unbefriedigend. Leise gab sie ein kleines, frustriertes Murmeln von sich und drängte sich an ihn. Da veränderte sich der Kuss. Er wurde härter, rauer und teilte mit Entschlossenheit

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