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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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ihre Lippen. Es war sogar, schockierenderweise, ein wenig Zunge in das Geschehen verwickelt. Miss Tarabotti war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Ihr pragmatisches außernatürliches Ich beurteilte die Situation und befand, dass sie durchaus lernen könnte, seinen Geschmack zu mögen, der wie eine dieser teuren französischen Suppen war, dunkel und schwer. Sie wölbte den Rücken. Ihr Atem ging unregelmäßig, vielleicht weil ihr Mund von seinem Kuss versiegelt wurde. Alexia begann gerade erst, mit diesem Zungenspiel zurechtzukommen, und bemerkte, dass es ihr inzwischen so warm geworden war, dass sie die Jacke des Earls nicht mehr brauchte, als er den Kuss abbrach, die Jacke grob nach unten schob und begann, an ihrem Hals zu knabbern.
    Nicht nötig, darüber lange nachzudenken. Miss Tarabotti wusste augenblicklich, dass sie dieses Gefühl liebte. Sie drängte sich noch mehr an ihn, zu verloren in den in ihr aufsteigenden Empfindungen, um die Tatsache wirklich zu registrieren, dass seine linke Hand, die bisher bequem auf ihrem Kreuzbein geruht hatte, nach unten gewandert war und nun, offensichtlich ungehindert von ihrer Tournüre, eine neue intime Verbindung mit ihrem Hinterteil einging.
    Immer noch knabbernd drehte Lord Maccon sie ein wenig und schob die herabhängenden Bänder ihres Hütchens zur Seite, um an ihren Nacken zu gelangen. An einer Stelle hielt er kurz inne, um ihr mit verwirrt klingender Stimme ins Ohr zu flüstern: »Was ist das für ein Gewürz, nach dem Sie immer duften?«
    Miss Tarabotti blinzelte. »Zimt und Vanille«, gestand sie. »Ich spüle mein Haar damit.« Obgleich sie nicht zum Erröten neigte, nicht einmal unter den misslichsten Umständen, fühlte sich ihre Haut dennoch eigenartig heiß und gespannt an.
    Der Earl antwortete nicht. Er ging einfach nur wieder dazu über, an ihr herumzuknabbern.
    Alexias Kopf sank zur Seite, doch sie runzelte eine Sekunde lang die Stirn, überzeugt davon, dass es da etwas gab, das sie eigentlich nicht tun sollte. Aber da ihr eine leidenschaftliche Umarmung mit einem Angehörigen des britischen Hochadels mitten auf einer öffentlichen Straße im Augenblick nicht als unschicklich erschien, gab sie sich wieder dem Geknabber hin. Es wurde schärfer und drängender. Alexia stellte fest, dass ihr die Vorstellung von vielleicht einem Biss oder auch zwei gefiel. Wie als Antwort auf diesen Gedanken grub Lord Maccon seine – durch ihre schockierend unangemessene Umarmung und die Tatsache, dass sie eine Außernatürliche war – menschlichen Zähne in die Stelle, wo ihr Hals in die Schulter überging.
    Es jagte Alexia prickelnde, elektrisierende Schauer durch den ganzen Körper – ein höchst angenehmes Gefühl, besser als heißer Tee an einem kalten Morgen. Sie stöhnte und drängte ihren Hals seinem Mund entgegen, während sie sich genussvoll an seinem stattlichen, werwolfgroßen Körper rieb.
    Jemand räusperte sich zaghaft.
    Lord Maccon biss noch ein wenig fester zu.
    Miss Tarabotti verlor völlig die Kontrolle über ihre Kniekehlen, dankbar für die breite Hand, die ihre unteren Regionen sicher stützte.
    »Entschuldigen Sie, Mylord«, sagte eine höfliche Stimme.
    Lord Maccon hörte auf, Miss Tarabotti zu beißen. Er löste sich von ihr und brachte etwa einen Fingerbreit Abstand zwischen sie, aber es fühlte sich an wie ein ganzer Meter. Er schüttelte den Kopf, sah Alexia erschrocken an, ließ ihr Hinterteil los, starrte seine eigene Hand an, als wolle er ihr eigenmächtiges Handeln vorwerfen, und sah durch und durch beschämt aus.
    Leider war Miss Tarabotti zu benebelt, um den für den Earl völlig untypischen Ausdruck von Verlegenheit entsprechend zu würdigen.
    Er erholte sich schnell genug wieder und stieß eine Reihe von anstößigen Wörtern aus, von denen Miss Tarabotti sicher war, dass kein Gentleman sie jemals im Beisein einer Lady gebrauchen würde, ganz gleich, wie sehr man ihn provozierte. Dann trat Lord Maccon vor sie, um die Sicht auf ihre entschieden zerwühlte Erscheinung abzuschirmen.
    Miss Tarabotti, die wusste, dass sie eigentlich ihren Hut zurechtrücken sollte und vermutlich das Mieder ihres Kleides und den Fall ihrer Tournüre ebenso, konnte nichts anderes, als sich kraftlos an Lord Maccons Rücken zu lehnen.
    »Randolph, Sie hätten sich wirklich einen besseren Zeitpunkt aussuchen können«, sagte der Earl mit ärgerlicher Frustration.
    Professor Lyall stand schüchtern vor seinem Alpha. »Möglicherweise. Aber es geht

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