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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Belustigung. »Du hast natürlich völlig recht. Das Kleid, das sie sich ausgesucht hat, hat ein recht gewagt tiefes Dekolleté, viele Rüschen und ist rosa!«
    »Aber wirklich, Alexia, du solltest solche Dinge nicht zu deiner eigenen Mutter sagen«, beharrte Ivy.
    »Zu wem sollte ich sie denn sonst sagen?«, brummte Alexia.
    »Genau, und warum auch nicht?«, wollte Evylin wissen. »Sonst tut es ja niemand. Bald wird sich Mamas Verhalten noch auf unsere Chancen auswirken.« Sie deutete auf Felicity und sich selbst. »Und wir beabsichtigen nicht, als alte Jungfern zu enden. Das sollte keine Beleidigung sein, meine liebe Schwester.«
    Alexia lächelte. »Schon gut.«
    Floote erschien mit frischem Tee, und Miss Tarabotti winkte ihn zu sich. »Floote, bitte senden Sie Tantchen Augustina meine Karte, wenn Sie so freundlich wären. Für morgen Abend.«
    Evylin und Felicity zeigten dafür nur schwaches Interesse. Sie hatten keine Tante namens Augustina, aber ein Treffen in einer Vollmondnacht mit einer Persönlichkeit eines solchen Namens musste vermutlich etwas mit irgendeiner Art von Wahrsagerei zu tun haben. Ohne Frage musste Alexia, nachdem der Zorn ihrer Mutter sie so unerwartet und grausam dazu verurteilt hatte, zu Hause zu bleiben, irgendeine Art von Abendunterhaltung für sich arrangieren.
    Ivy war nicht so dumm. Sie bedachte Alexia mit einem Was-hast-du-vor?-Blick.
    Alexia lächelte nur geheimnisvoll.
    Grimmig nickte Floote und ging, um zu tun, wie ihm aufgetragen worden war.
    Felicity wechselte das Thema. »Habt ihr schon gehört, neuerdings machen sie Schmuck aus diesem fantastischen neuen leichten Metall, Amu-nini-um oder so. Es läuft nicht an wie Silber. Natürlich ist es im Augenblick sehr kostbar, und Papa erlaubt nicht, dass wir diesen Schmuck kaufen.« Sie schmollte.
    Miss Tarabotti richtete sich auf. Ihre wissenschaftlichen Zeitschriften hatten ausführlich über die neuen Methoden zur Verarbeitung dieses Metalls berichtet, das vor etwa zwanzig Jahren entdeckt worden war.
    »Aluminium«, sagte sie. »Ich habe in mehreren Publikationen der Royal Society darüber gelesen. Endlich ist es also in den Londoner Geschäften angekommen. Wie herrlich! Es ist nicht magnetisch, antiätherisch und korrosionsbeständig.«
    »Es ist was ?« Verwirrt kaute Felicity auf ihrer Unterlippe.
    »O je«, stöhnte Evylin. »Nun geht das schon wieder los, jetzt ist sie nicht mehr zu bremsen. Oh, warum muss ich nur einen Blaustrumpf als Schwester haben?«
    Miss Hisselpenny erhob sich. »Meine Damen«, sagte sie. »Sie müssen mich nun entschuldigen. Ich sollte jetzt besser gehen.«
    Die Misses Loontwill nickten. »Ganz recht. So geht es uns auch, wenn sie so wissenschaftlerisch wird«, sagte Evylin inbrünstig.
    »Nur, dass wir mit ihr leben müssen, deshalb können wir ihr nicht entfliehen«, fügte Felicity hinzu.
    Ivy wirkte verlegen. »Nein, es ist nur, dass ich nach Hause muss. Meine Mutter erwartet mich bereits seit einer halben Stunde zurück.«
    Miss Tarabotti begleitete ihre Freundin zur Tür. Floote erschien mit dem jeden guten Geschmack beleidigenden Schäferinnenhut, mit all seinen weißen Streifen, der roten Bordüre und der gelben Straußenfeder. Angewidert half Alexia, ihn unter Ivys Kinn zu binden.
    Als sie auf die Straße hinaussahen, erblickten die beiden Damen Mr Haverbink, der sich auf der anderen Straßenseite herumtrieb. Alexia winkte kurz zu ihm hinüber, und er nickte ihnen höflich zu.
    Ivy spannte ihren roten Parasol auf. »Du hattest gar nicht wirklich vor, die Soirée der Duchess morgen Abend zu besuchen, nicht wahr?«
    Miss Tarabotti lächelte. »Du hast mich ertappt.«
    »Alexia.« Ivys Stimme war voll tiefem Argwohn. »Wer ist Tantchen Augustina?«
    Miss Tarabotti lachte. »Ich glaube, du hast die fragliche Person einmal als ›ungeheuerlich‹ bezeichnet und unsere Bekanntschaft missbilligt.«
    Vor Entsetzen schloss Ivy für einen langen Moment die Augen. Das vertauschte Geschlecht hatte sie auf eine falsche Fährte gelockt. Offenbar handelte es sich um eine Art Geheimcode, die Alexia und ihr Butler in Gegenwart der Loontwills verwendeten. »Zweimal in einer Woche!«, rief sie schockiert. »Die Leute werden anfangen zu reden. Sie werden glauben, dass du dich in eine Drohne verwandelst.« Nachdenklich musterte sie ihre Freundin. Alexia war eine praktisch veranlagte, stattliche, modern eingestellte Frau, nicht der Typ, den Vampire üblicherweise bevorzugten. Doch andererseits wusste jeder: Lord

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