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Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Bezug auf das Rudel-Protokoll. Sie wusste nicht, was von ihr verlangt wurde, aber sie wollte ihn wissen lassen, warum sie sein Verhalten nicht verstand.
    Lord Maccon, immer noch völlig überwältigt von der Erkenntnis, zu der er gerade gelangt war, starrte sie an, als habe er sie noch nie zuvor richtig gesehen. Er hörte damit auf, ihr Gesicht zu streicheln, und rieb sich stattdessen mit beiden Händen müde über sein eigenes, wobei er wirkte wie ein kleines Kind. »Offenbar hat mein Beta geplaudert.« Durch seine Hände hindurch sah er sie an. »Nun ja, Professor Lyall versicherte mir, dass ich durch meinen Umgang mit dieser Situation einen schweren Fehler begangen habe. Dass Sie zwar eine Alpha sein mögen, aber ein Werwolf sind Sie nicht. Obwohl ich hinzufügen möchte, ob angemessen oder nicht, dass ich unsere Treffen sehr genossen habe.« Sein Blick wanderte hinüber zum Armsessel.
    »Sogar das mit dem Igel?« Miss Tarabotti war sich nicht sicher, was auf einmal geschah. Hatte er gerade Absichten hinsichtlich ihrer Person eingestanden? Waren sie rein körperlicher Natur? Und wenn ja, sollte sie eine Liaison mit ihm anstreben? Bisher war kein Wort von Heirat über seine Lippen gekommen. Werwölfe konnten, da sie übernatürlich und größtenteils tot waren, keine Kinder haben. Zumindest behaupteten das die Bücher ihres Vaters. Aus diesem Grund heirateten sie selten und bevorzugten Claviger oder professionelle Experten in Sachen Matratzensport. Alexia dachte über ihre eigene Zukunft nach. Es war unwahrscheinlich, dass sich ihr noch einmal eine solche Gelegenheit wie diese bieten würde, und es gab Mittel und Wege, ein solches Verhältnis diskret zu behandeln. Das hatte sie zumindest gelesen. Obwohl in Anbetracht des besitzergreifenden Wesens des Earls am Ende alles zweifellos ans Licht kommen würde.
    Zum Teufel mit dem guten Ruf, dachte sie. Es ist ja nicht gerade so, als hätte ich irgendwelche bedeutenden Aussichten, die es zu ruinieren gäbe. Ich würde einfach nur in die Fußstapfen meines Vaters treten und seinem unmoralischen Lebenswandel folgen. Vielleicht würde Lord Maccon mich in einem kleinen Cottage irgendwo auf dem Land versteckt halten, mit meiner Bibliothek und einem schönen großen Bett.
    Sie würde Ivy und Lord Akeldama vermissen und – ja, das musste sie zugeben – auch ihre törichte Familie und die noch törichtere Londoner Gesellschaft. Alexia grübelte. Wäre es das wert?
    Lord Maccon wählte genau diesen Augenblick, ihr das Kinn anzuheben und sie zu küssen. Kein sanftes Annähern diesmal, es war ein langes heißes Brandmarken von Lippen und Zähnen und Zunge.
    Sie presste sich an ihn, ungehalten – wie es stets der Fall zu sein schien, wenn er sie bedrängte – über die Menge an Kleidung zwischen ihren Händen und seinem Oberkörper. Auf ihre heimliche Frage gab es nur eine mögliche Antwort: Ja, es war es wert.
    Miss Tarabotti lächelte, während die Lippen seiner Lordschaft beharrlich an ihr hingen. Der Tanz der Wölfin. Sie zog sich ein wenig zurück und blickte hoch in seine goldbraunen Augen. Der raubtierhafte Hunger, den sie dort sah, gefiel ihr. Er würzte den köstlich salzigen Geschmack seiner Haut, dieser Hauch von Gefahr. »Also gut, Lord Maccon. Wenn wir dieses spezielle Spiel spielen wollen, wären Sie dann daran interessiert, mein …« Miss Tarabotti suchte nach dem richtigen Wort. Was war eigentlich die ordentliche Bezeichnung für den männlichen Teil eines Konkubinats? Sie zuckte die Schultern und lächelte verschmitzt. »… meine Mätresse zu sein?«
    » Was haben Sie gesagt?«, brüllte Lord Maccon empört.
    »Äh. Das Falsche?«, schlug Alexia vor, verwirrt über diesen plötzlichen Stimmungsumschwung. Doch sie hatte keine Zeit mehr, ihren Fauxpas zu korrigieren, denn Lord Maccons Ausruf war bis hinaus ins Foyer gedrungen, und Mrs Loontwill, deren Neugier sprichwörtlich mit den Hufen scharrte, platzte ins Zimmer.
    Und fand ihre älteste Tochter eng umschlungen mit Lord Maccon vor, dem Earl of Woolsey, auf der Couch, hinter einem Tisch, den die Gerippe von drei toten Hühnchen zierten.

9

Ein Problem
werwölfischen Ausmaßes
    M rs Loontwill tat, was jede gute Mutter tun würde, wenn sie ihre unverheiratete Tochter in den Armen eines vornehmen Werwolfes vorfand: Sie bekam einen sehr geziemenden – und extrem lauten – hysterischen Anfall.
    Als Folge dieses beträchtlichen Lärms eilte der gesamte Haushalt der Loontwills herbei. Natürlich nahmen sie

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